lage eines solchen hölzernen Anlaufes oder Gebrü- ckes gestattet es, daß die Karrenläufer immer nahe bis zu den Arbeitern hinfahren, welche im Grundaraben stehn und Schutt etc loß h[a]uen. Das Gebrück selbst darf weder zu schmal noch zu brei[t] seyn, ingleichen nicht zu steil, sonst können die Karrenlänfer theils sich nicht genug bewegen, oder das Gebrück versperret viel Raum, theils kann man leicht auf demselben ausgleiten und samt den Karren stürzen, welches zumal da[n]n leicht der Fall seyn kann, wenn die Bretter feucht oder naß, oder von dem aufgefahrnen Kothe schlüpfrig werden. Eine Neigung von 18 Grad gegen den Horizont, ist die beste Schiefe, die man dem Gebrück geben kann, alsdann ist auf ihm leicht zu stehen, zu schieben und zu ziehen.
§. 95.
Gewöhnlich sind in solchen Thälern, wo man den Grund graben muß, wenn auch nicht viele, doch einige, Wasser vorhanden. Wenn diese nicht während der Arbeit abgeleitet würden, so träten sie ohnfehlbar in den Grundgraben ein, so wie er ihnen nur einigermaßen nahe käme, füllten ihn aus, und machten ihn wenigstens auf einige Zeit unzugänglich und die Arbeit in ihm unmöglich, oder äußerst beschwerlich. Diese Wasser werden also, ehe noch der Grundgraben in der Gegend ihres Durchflusses ausgebracht wird, aufgefangen, und dann in ein Gerinne geleitet, welches über
den
lage eines ſolchen hoͤlzernen Anlaufes oder Gebruͤ- ckes geſtattet es, daß die Karrenlaͤufer immer nahe bis zu den Arbeitern hinfahren, welche im Grundaraben ſtehn und Schutt ꝛc loß h[a]uen. Das Gebruͤck ſelbſt darf weder zu ſchmal noch zu brei[t] ſeyn, ingleichen nicht zu ſteil, ſonſt koͤnnen die Karrenlaͤnfer theils ſich nicht genug bewegen, oder das Gebruͤck verſperret viel Raum, theils kann man leicht auf demſelben ausgleiten und ſamt den Karren ſtuͤrzen, welches zumal da[n]n leicht der Fall ſeyn kann, wenn die Bretter feucht oder naß, oder von dem aufgefahrnen Kothe ſchluͤpfrig werden. Eine Neigung von 18 Grad gegen den Horizont, iſt die beſte Schiefe, die man dem Gebruͤck geben kann, alsdann iſt auf ihm leicht zu ſtehen, zu ſchieben und zu ziehen.
§. 95.
Gewoͤhnlich ſind in ſolchen Thaͤlern, wo man den Grund graben muß, wenn auch nicht viele, doch einige, Waſſer vorhanden. Wenn dieſe nicht waͤhrend der Arbeit abgeleitet wuͤrden, ſo traͤten ſie ohnfehlbar in den Grundgraben ein, ſo wie er ihnen nur einigermaßen nahe kaͤme, fuͤllten ihn aus, und machten ihn wenigſtens auf einige Zeit unzugaͤnglich und die Arbeit in ihm unmoͤglich, oder aͤußerſt beſchwerlich. Dieſe Waſſer werden alſo, ehe noch der Grundgraben in der Gegend ihres Durchfluſſes ausgebracht wird, aufgefangen, und dann in ein Gerinne geleitet, welches uͤber
den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0210"n="200"/>
lage eines ſolchen hoͤlzernen Anlaufes oder Gebruͤ-<lb/>
ckes geſtattet es, daß die Karrenlaͤufer immer<lb/>
nahe bis zu den Arbeitern hinfahren, welche im<lb/>
Grundaraben ſtehn und Schutt ꝛc loß h<supplied>a</supplied>uen.<lb/>
Das Gebruͤck ſelbſt darf weder zu ſchmal noch zu<lb/>
brei<supplied>t</supplied>ſeyn, ingleichen nicht zu ſteil, ſonſt koͤnnen<lb/>
die Karrenlaͤnfer theils ſich nicht genug bewegen,<lb/>
oder das Gebruͤck verſperret viel Raum, theils<lb/>
kann man leicht auf demſelben ausgleiten und<lb/>ſamt den Karren ſtuͤrzen, welches zumal da<supplied>n</supplied>n<lb/>
leicht der Fall ſeyn kann, wenn die Bretter feucht<lb/>
oder naß, oder von dem aufgefahrnen Kothe<lb/>ſchluͤpfrig werden. Eine Neigung von 18 Grad<lb/>
gegen den Horizont, iſt die beſte Schiefe, die man<lb/>
dem Gebruͤck geben kann, alsdann iſt auf ihm<lb/>
leicht zu ſtehen, zu ſchieben und zu ziehen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 95.</head><lb/><p>Gewoͤhnlich ſind in ſolchen Thaͤlern, wo man<lb/>
den Grund graben muß, wenn auch nicht viele,<lb/>
doch einige, Waſſer vorhanden. Wenn dieſe nicht<lb/>
waͤhrend der Arbeit abgeleitet wuͤrden, ſo traͤten<lb/>ſie ohnfehlbar in den Grundgraben ein, ſo wie er<lb/>
ihnen nur einigermaßen nahe kaͤme, fuͤllten ihn<lb/>
aus, und machten ihn wenigſtens auf einige Zeit<lb/>
unzugaͤnglich und die Arbeit in ihm unmoͤglich,<lb/>
oder aͤußerſt beſchwerlich. Dieſe Waſſer werden<lb/>
alſo, ehe noch der Grundgraben in der Gegend<lb/>
ihres Durchfluſſes ausgebracht wird, aufgefangen,<lb/>
und dann in ein Gerinne geleitet, welches uͤber<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[200/0210]
lage eines ſolchen hoͤlzernen Anlaufes oder Gebruͤ-
ckes geſtattet es, daß die Karrenlaͤufer immer
nahe bis zu den Arbeitern hinfahren, welche im
Grundaraben ſtehn und Schutt ꝛc loß hauen.
Das Gebruͤck ſelbſt darf weder zu ſchmal noch zu
breit ſeyn, ingleichen nicht zu ſteil, ſonſt koͤnnen
die Karrenlaͤnfer theils ſich nicht genug bewegen,
oder das Gebruͤck verſperret viel Raum, theils
kann man leicht auf demſelben ausgleiten und
ſamt den Karren ſtuͤrzen, welches zumal dann
leicht der Fall ſeyn kann, wenn die Bretter feucht
oder naß, oder von dem aufgefahrnen Kothe
ſchluͤpfrig werden. Eine Neigung von 18 Grad
gegen den Horizont, iſt die beſte Schiefe, die man
dem Gebruͤck geben kann, alsdann iſt auf ihm
leicht zu ſtehen, zu ſchieben und zu ziehen.
§. 95.
Gewoͤhnlich ſind in ſolchen Thaͤlern, wo man
den Grund graben muß, wenn auch nicht viele,
doch einige, Waſſer vorhanden. Wenn dieſe nicht
waͤhrend der Arbeit abgeleitet wuͤrden, ſo traͤten
ſie ohnfehlbar in den Grundgraben ein, ſo wie er
ihnen nur einigermaßen nahe kaͤme, fuͤllten ihn
aus, und machten ihn wenigſtens auf einige Zeit
unzugaͤnglich und die Arbeit in ihm unmoͤglich,
oder aͤußerſt beſchwerlich. Dieſe Waſſer werden
alſo, ehe noch der Grundgraben in der Gegend
ihres Durchfluſſes ausgebracht wird, aufgefangen,
und dann in ein Gerinne geleitet, welches uͤber
den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/210>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.