Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

wegen der Festigkeit des Gesteins, wo der Grund
gegraben werden soll, an die Hand gegeben wird.

§. 94.

Die Arbeit selbst, so bei dem Grundgraben
vorkömmt, nimmt man folgendergestalt vor. In
der nach dem Obigen zu bestimmenden Entfernung,
werden die Arbeiter, welche den Grundgraben aus-
bringen sollen, in einer Linie längst der Direktion
des Dammes angestellt. Zu gleicher Zeit werden
ihnen die benöthigten Karrenläufer und Anschläger
zugegeben, daß gleich die Förderung mit der Ge-
winnung verrichtet werde. Der gewonnene (her-
ausgebrachte
) Schutt, Stein, Thon etc wird
aussortirt, und nach der verschiedenen Brauchbar-
keit eines jeden, auf der Dammsohle, entweder
vorn oder hinten hin, hinter dem Grundgraben
aufgestürzt. Wenn also z. E. fettiges Erdreich,
oder eine Art von Schutt, der sich leicht wieder ver-
bindet und versintert, wohin der eisenschüssige be-
sonders gehört, sich vorfindet, so wird solcher
dem Wasser entgegen, vor den Grundgraben ge-
bracht. Doch muß dieß so geschehn, daß der
Raum, welchen die Rasen- oder Thonbrust braucht,
dadurch nicht versperret oder zu sehr beschränkt
werde. Das schlechtere, wie etwa das Grandige,
müßige Steine etc kömmt hinten hin, doch unter
eben den Bedingungen, deren sogleich erst er-
wähnt ist. Regel ist es überhaupt, alle Steine
wie sie sind, große und kleine, (die ganz kleinen

von

wegen der Feſtigkeit des Geſteins, wo der Grund
gegraben werden ſoll, an die Hand gegeben wird.

§. 94.

Die Arbeit ſelbſt, ſo bei dem Grundgraben
vorkoͤmmt, nimmt man folgendergeſtalt vor. In
der nach dem Obigen zu beſtimmenden Entfernung,
werden die Arbeiter, welche den Grundgraben aus-
bringen ſollen, in einer Linie laͤngſt der Direktion
des Dammes angeſtellt. Zu gleicher Zeit werden
ihnen die benoͤthigten Karrenlaͤufer und Anſchlaͤger
zugegeben, daß gleich die Foͤrderung mit der Ge-
winnung verrichtet werde. Der gewonnene (her-
ausgebrachte
) Schutt, Stein, Thon ꝛc wird
ausſortirt, und nach der verſchiedenen Brauchbar-
keit eines jeden, auf der Dammſohle, entweder
vorn oder hinten hin, hinter dem Grundgraben
aufgeſtuͤrzt. Wenn alſo z. E. fettiges Erdreich,
oder eine Art von Schutt, der ſich leicht wieder ver-
bindet und verſintert, wohin der eiſenſchuͤſſige be-
ſonders gehoͤrt, ſich vorfindet, ſo wird ſolcher
dem Waſſer entgegen, vor den Grundgraben ge-
bracht. Doch muß dieß ſo geſchehn, daß der
Raum, welchen die Raſen- oder Thonbruſt braucht,
dadurch nicht verſperret oder zu ſehr beſchraͤnkt
werde. Das ſchlechtere, wie etwa das Grandige,
muͤßige Steine ꝛc koͤmmt hinten hin, doch unter
eben den Bedingungen, deren ſogleich erſt er-
waͤhnt iſt. Regel iſt es uͤberhaupt, alle Steine
wie ſie ſind, große und kleine, (die ganz kleinen

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0207" n="197"/>
wegen der Fe&#x017F;tigkeit des Ge&#x017F;teins, wo der Grund<lb/>
gegraben werden &#x017F;oll, an die Hand gegeben wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 94.</head><lb/>
              <p>Die Arbeit &#x017F;elb&#x017F;t, &#x017F;o bei dem Grundgraben<lb/>
vorko&#x0364;mmt, nimmt man folgenderge&#x017F;talt vor. In<lb/>
der nach dem Obigen zu be&#x017F;timmenden Entfernung,<lb/>
werden die Arbeiter, welche den Grundgraben aus-<lb/>
bringen &#x017F;ollen, in einer Linie la&#x0364;ng&#x017F;t der Direktion<lb/>
des Dammes ange&#x017F;tellt. Zu gleicher Zeit werden<lb/>
ihnen die beno&#x0364;thigten Karrenla&#x0364;ufer und An&#x017F;chla&#x0364;ger<lb/>
zugegeben, daß gleich die Fo&#x0364;rderung mit der Ge-<lb/>
winnung verrichtet werde. Der gewonnene (<hi rendition="#g">her-<lb/>
ausgebrachte</hi>) Schutt, Stein, Thon &#xA75B;c wird<lb/>
aus&#x017F;ortirt, und nach der ver&#x017F;chiedenen Brauchbar-<lb/>
keit eines jeden, auf der Damm&#x017F;ohle, entweder<lb/>
vorn oder hinten hin, hinter dem Grundgraben<lb/>
aufge&#x017F;tu&#x0364;rzt. Wenn al&#x017F;o z. E. fettiges Erdreich,<lb/>
oder eine Art von Schutt, der &#x017F;ich leicht wieder ver-<lb/>
bindet und ver&#x017F;intert, wohin der ei&#x017F;en&#x017F;chu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige be-<lb/>
&#x017F;onders geho&#x0364;rt, &#x017F;ich vorfindet, &#x017F;o wird &#x017F;olcher<lb/>
dem Wa&#x017F;&#x017F;er entgegen, <hi rendition="#g">vor</hi> den Grundgraben ge-<lb/>
bracht. Doch muß dieß &#x017F;o ge&#x017F;chehn, daß der<lb/>
Raum, welchen die Ra&#x017F;en- oder Thonbru&#x017F;t braucht,<lb/>
dadurch nicht ver&#x017F;perret oder zu &#x017F;ehr be&#x017F;chra&#x0364;nkt<lb/>
werde. Das &#x017F;chlechtere, wie etwa das Grandige,<lb/>
mu&#x0364;ßige Steine &#xA75B;c ko&#x0364;mmt hinten hin, doch unter<lb/>
eben den Bedingungen, deren &#x017F;ogleich er&#x017F;t er-<lb/>
wa&#x0364;hnt i&#x017F;t. Regel i&#x017F;t es u&#x0364;berhaupt, alle Steine<lb/>
wie &#x017F;ie &#x017F;ind, große und kleine, (die ganz kleinen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0207] wegen der Feſtigkeit des Geſteins, wo der Grund gegraben werden ſoll, an die Hand gegeben wird. §. 94. Die Arbeit ſelbſt, ſo bei dem Grundgraben vorkoͤmmt, nimmt man folgendergeſtalt vor. In der nach dem Obigen zu beſtimmenden Entfernung, werden die Arbeiter, welche den Grundgraben aus- bringen ſollen, in einer Linie laͤngſt der Direktion des Dammes angeſtellt. Zu gleicher Zeit werden ihnen die benoͤthigten Karrenlaͤufer und Anſchlaͤger zugegeben, daß gleich die Foͤrderung mit der Ge- winnung verrichtet werde. Der gewonnene (her- ausgebrachte) Schutt, Stein, Thon ꝛc wird ausſortirt, und nach der verſchiedenen Brauchbar- keit eines jeden, auf der Dammſohle, entweder vorn oder hinten hin, hinter dem Grundgraben aufgeſtuͤrzt. Wenn alſo z. E. fettiges Erdreich, oder eine Art von Schutt, der ſich leicht wieder ver- bindet und verſintert, wohin der eiſenſchuͤſſige be- ſonders gehoͤrt, ſich vorfindet, ſo wird ſolcher dem Waſſer entgegen, vor den Grundgraben ge- bracht. Doch muß dieß ſo geſchehn, daß der Raum, welchen die Raſen- oder Thonbruſt braucht, dadurch nicht verſperret oder zu ſehr beſchraͤnkt werde. Das ſchlechtere, wie etwa das Grandige, muͤßige Steine ꝛc koͤmmt hinten hin, doch unter eben den Bedingungen, deren ſogleich erſt er- waͤhnt iſt. Regel iſt es uͤberhaupt, alle Steine wie ſie ſind, große und kleine, (die ganz kleinen von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/207
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/207>, abgerufen am 21.12.2024.