Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Schon oben bei den Teichgründen ist dieses Er-
fordernisses, daß ein Boden Wasser halte, gedacht
worden. Dort sind auch verschiedene Mittel an-
gegeben, wie man den Boden, Wasser dicht machen
könne. Allein in einem Grundgraben sind diese nicht
allezeit hinlänglich; wenn daher der Boden zu
leicht, zu sandig, zu sumpfig und überhaupt zu
wenig dicht ist, um Wasser halten zu können, so
muß man das Durchziehen des Wassers durch ei-
ne Wand von Spundpfählen zu verhindern suchen.
Ohnstreitig sind diese Spundpfähle eines der besten
Mittel, den Durchzug des Wassers durch schon er-
baute oder noch zu erbauende Werke, und durch den
Grund zu verhindern. Sie sind zu bekannt, als
daß hier eine weitläuftige Beschreibung [d]erselben
Platz haben könnte, und fast jedes Compendium
der Baukunst, giebt Unterricht über ihre Struk-
tur und ihren Gebrauch. Man sehe Leupold
und Belidor weiter nach.

Zerklüftungen werden, wie oben gezeigt wor-
den, behandelt und unwirksam gemacht. Da sie
indeß auch sehr gefährlich sind, so ist es nöthig,
noch etwas näher mit ihnen bekannt zu werden.

§. 91.

Die Zerklüftungen zerfallen hauptsächlich in
dreierlei Arten: in Gestein-Schichtungen, Gang-
Klüfte, und Stein-Scheidungen.


Die

Schon oben bei den Teichgruͤnden iſt dieſes Er-
forderniſſes, daß ein Boden Waſſer halte, gedacht
worden. Dort ſind auch verſchiedene Mittel an-
gegeben, wie man den Boden, Waſſer dicht machen
koͤnne. Allein in einem Grundgraben ſind dieſe nicht
allezeit hinlaͤnglich; wenn daher der Boden zu
leicht, zu ſandig, zu ſumpfig und uͤberhaupt zu
wenig dicht iſt, um Waſſer halten zu koͤnnen, ſo
muß man das Durchziehen des Waſſers durch ei-
ne Wand von Spundpfaͤhlen zu verhindern ſuchen.
Ohnſtreitig ſind dieſe Spundpfaͤhle eines der beſten
Mittel, den Durchzug des Waſſers durch ſchon er-
baute oder noch zu erbauende Werke, und durch den
Grund zu verhindern. Sie ſind zu bekannt, als
daß hier eine weitlaͤuftige Beſchreibung [d]erſelben
Platz haben koͤnnte, und faſt jedes Compendium
der Baukunſt, giebt Unterricht uͤber ihre Struk-
tur und ihren Gebrauch. Man ſehe Leupold
und Belidor weiter nach.

Zerkluͤftungen werden, wie oben gezeigt wor-
den, behandelt und unwirkſam gemacht. Da ſie
indeß auch ſehr gefaͤhrlich ſind, ſo iſt es noͤthig,
noch etwas naͤher mit ihnen bekannt zu werden.

§. 91.

Die Zerkluͤftungen zerfallen hauptſaͤchlich in
dreierlei Arten: in Geſtein-Schichtungen, Gang-
Kluͤfte, und Stein-Scheidungen.


Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0201" n="191"/>
              <p>Schon oben bei den Teichgru&#x0364;nden i&#x017F;t die&#x017F;es Er-<lb/>
forderni&#x017F;&#x017F;es, daß ein Boden Wa&#x017F;&#x017F;er halte, gedacht<lb/>
worden. Dort &#x017F;ind auch ver&#x017F;chiedene Mittel an-<lb/>
gegeben, wie man den Boden, Wa&#x017F;&#x017F;er dicht machen<lb/>
ko&#x0364;nne. Allein in einem Grundgraben &#x017F;ind die&#x017F;e nicht<lb/>
allezeit hinla&#x0364;nglich; wenn daher der Boden zu<lb/>
leicht, zu &#x017F;andig, zu &#x017F;umpfig und u&#x0364;berhaupt zu<lb/>
wenig dicht i&#x017F;t, um Wa&#x017F;&#x017F;er halten zu ko&#x0364;nnen, &#x017F;o<lb/>
muß man das Durchziehen des Wa&#x017F;&#x017F;ers durch ei-<lb/>
ne Wand von Spundpfa&#x0364;hlen zu verhindern &#x017F;uchen.<lb/>
Ohn&#x017F;treitig &#x017F;ind die&#x017F;e Spundpfa&#x0364;hle eines der be&#x017F;ten<lb/>
Mittel, den Durchzug des Wa&#x017F;&#x017F;ers durch &#x017F;chon er-<lb/>
baute oder noch zu erbauende Werke, und durch den<lb/>
Grund zu verhindern. Sie &#x017F;ind zu bekannt, als<lb/>
daß hier eine weitla&#x0364;uftige Be&#x017F;chreibung <supplied>d</supplied>er&#x017F;elben<lb/>
Platz haben ko&#x0364;nnte, und fa&#x017F;t jedes Compendium<lb/>
der Baukun&#x017F;t, giebt Unterricht u&#x0364;ber ihre Struk-<lb/>
tur und ihren Gebrauch. Man &#x017F;ehe <hi rendition="#g">Leupold</hi><lb/>
und <hi rendition="#g">Belidor</hi> weiter nach.</p><lb/>
              <p>Zerklu&#x0364;ftungen werden, wie oben gezeigt wor-<lb/>
den, behandelt und unwirk&#x017F;am gemacht. Da &#x017F;ie<lb/>
indeß auch &#x017F;ehr gefa&#x0364;hrlich &#x017F;ind, &#x017F;o i&#x017F;t es no&#x0364;thig,<lb/>
noch etwas na&#x0364;her mit ihnen bekannt zu werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 91.</head><lb/>
              <p>Die Zerklu&#x0364;ftungen zerfallen haupt&#x017F;a&#x0364;chlich in<lb/>
dreierlei Arten: in Ge&#x017F;tein-Schichtungen, Gang-<lb/>
Klu&#x0364;fte, und Stein-Scheidungen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0201] Schon oben bei den Teichgruͤnden iſt dieſes Er- forderniſſes, daß ein Boden Waſſer halte, gedacht worden. Dort ſind auch verſchiedene Mittel an- gegeben, wie man den Boden, Waſſer dicht machen koͤnne. Allein in einem Grundgraben ſind dieſe nicht allezeit hinlaͤnglich; wenn daher der Boden zu leicht, zu ſandig, zu ſumpfig und uͤberhaupt zu wenig dicht iſt, um Waſſer halten zu koͤnnen, ſo muß man das Durchziehen des Waſſers durch ei- ne Wand von Spundpfaͤhlen zu verhindern ſuchen. Ohnſtreitig ſind dieſe Spundpfaͤhle eines der beſten Mittel, den Durchzug des Waſſers durch ſchon er- baute oder noch zu erbauende Werke, und durch den Grund zu verhindern. Sie ſind zu bekannt, als daß hier eine weitlaͤuftige Beſchreibung derſelben Platz haben koͤnnte, und faſt jedes Compendium der Baukunſt, giebt Unterricht uͤber ihre Struk- tur und ihren Gebrauch. Man ſehe Leupold und Belidor weiter nach. Zerkluͤftungen werden, wie oben gezeigt wor- den, behandelt und unwirkſam gemacht. Da ſie indeß auch ſehr gefaͤhrlich ſind, ſo iſt es noͤthig, noch etwas naͤher mit ihnen bekannt zu werden. §. 91. Die Zerkluͤftungen zerfallen hauptſaͤchlich in dreierlei Arten: in Geſtein-Schichtungen, Gang- Kluͤfte, und Stein-Scheidungen. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/201
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/201>, abgerufen am 21.12.2024.