sich zu finden pflegt, muß mit Schlägel und Eisen gewonnen werden. Nur selten wissen gemeine Arbeiter mit diesen Werkzeugen gut umzugehn; daher muß man sich an solchen Orten der Stein- brecher bedienen, oder man legt Bergleute an. Diese verstehn es am besten das Gestein zu zwin- gen. Aber man muß sie unter guter Zucht halten, sonst machen sie sich gar zu gern gute Tage, unter dem Scheine, daß das Gestein äußerst fest und fast unbezwingbar sey. Beim Verdingen muß man sich nicht von ihnen überlisten lassen, weil sie öf- ters ganze Wochen lang schlecht arbeiten und nichts Erhebliches herausschlagen, damit sie nur bei der Abnahme und dem neuen Verdingen eine ansehn- liche Zulage bekommen. Haben sie diese, so ar- beiten sie mit aller Macht darauf loß, um nun ein rechtes Stück Geld zu erhalten, bei dem sie wieder feiren können. Wer nicht der bergmännischen Arbeiten einigermaßen kundig ist, und ihnen sol- ches praktisch beweisen kann, hat alle mögliche Ur- sach auf seiner Hut zu seyn, weil sie ihre Schel- mereien nicht lassen können.
§. 79.
Wenn die Arbeiter das Ihrige treu und fleißig thun müssen, so kann auch die Förde- rung des Gewonnenen gut von statten gehn. Die erste und kostspieligste Art derselben ist die mit dem Fuhrwerke. Sie nimmt zwar viel Zeit und Raum weg, und hat überdieß einige andere Un-
bequem-
ſich zu finden pflegt, muß mit Schlaͤgel und Eiſen gewonnen werden. Nur ſelten wiſſen gemeine Arbeiter mit dieſen Werkzeugen gut umzugehn; daher muß man ſich an ſolchen Orten der Stein- brecher bedienen, oder man legt Bergleute an. Dieſe verſtehn es am beſten das Geſtein zu zwin- gen. Aber man muß ſie unter guter Zucht halten, ſonſt machen ſie ſich gar zu gern gute Tage, unter dem Scheine, daß das Geſtein aͤußerſt feſt und faſt unbezwingbar ſey. Beim Verdingen muß man ſich nicht von ihnen uͤberliſten laſſen, weil ſie oͤf- ters ganze Wochen lang ſchlecht arbeiten und nichts Erhebliches herausſchlagen, damit ſie nur bei der Abnahme und dem neuen Verdingen eine anſehn- liche Zulage bekommen. Haben ſie dieſe, ſo ar- beiten ſie mit aller Macht darauf loß, um nun ein rechtes Stuͤck Geld zu erhalten, bei dem ſie wieder feiren koͤnnen. Wer nicht der bergmaͤnniſchen Arbeiten einigermaßen kundig iſt, und ihnen ſol- ches praktiſch beweiſen kann, hat alle moͤgliche Ur- ſach auf ſeiner Hut zu ſeyn, weil ſie ihre Schel- mereien nicht laſſen koͤnnen.
§. 79.
Wenn die Arbeiter das Ihrige treu und fleißig thun muͤſſen, ſo kann auch die Foͤrde- rung des Gewonnenen gut von ſtatten gehn. Die erſte und koſtſpieligſte Art derſelben iſt die mit dem Fuhrwerke. Sie nimmt zwar viel Zeit und Raum weg, und hat uͤberdieß einige andere Un-
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ſich zu finden pflegt, muß mit Schlaͤgel und Eiſen
gewonnen werden. Nur ſelten wiſſen gemeine
Arbeiter mit dieſen Werkzeugen gut umzugehn;
daher muß man ſich an ſolchen Orten der Stein-
brecher bedienen, oder man legt Bergleute an.
Dieſe verſtehn es am beſten das Geſtein zu zwin-
gen. Aber man muß ſie unter guter Zucht halten,
ſonſt machen ſie ſich gar zu gern gute Tage, unter
dem Scheine, daß das Geſtein aͤußerſt feſt und faſt
unbezwingbar ſey. Beim Verdingen muß man
ſich nicht von ihnen uͤberliſten laſſen, weil ſie oͤf-
ters ganze Wochen lang ſchlecht arbeiten und nichts
Erhebliches herausſchlagen, damit ſie nur bei der
Abnahme und dem neuen Verdingen eine anſehn-
liche Zulage bekommen. Haben ſie dieſe, ſo ar-
beiten ſie mit aller Macht darauf loß, um nun ein
rechtes Stuͤck Geld zu erhalten, bei dem ſie wieder
feiren koͤnnen. Wer nicht der bergmaͤnniſchen
Arbeiten einigermaßen kundig iſt, und ihnen ſol-
ches praktiſch beweiſen kann, hat alle moͤgliche Ur-
ſach auf ſeiner Hut zu ſeyn, weil ſie ihre Schel-
mereien nicht laſſen koͤnnen.
§. 79.
Wenn die Arbeiter das Ihrige treu und
fleißig thun muͤſſen, ſo kann auch die Foͤrde-
rung des Gewonnenen gut von ſtatten gehn. Die
erſte und koſtſpieligſte Art derſelben iſt die mit
dem Fuhrwerke. Sie nimmt zwar viel Zeit und
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/176>, abgerufen am 03.12.2024.
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