Die gewöhnliche Art, wie die Arbeiter bei sämmtlichen vorbenannten Arbeiten angestellt zu werden pflegen, ist diese: Eine Abtheilung der gesammten Menge der Arbeiter, wird dazu beor- dert, Schutt, Steine und Erdreich, ferner eine zweite Abtheilung, Rasen und Thon zu gewin- nen. Gemeiniglich stehen diese Leute an einander hinaus, und jeder gewinnt für sich, oder gemein- schaftlich mit seinen Nachbarn, wenn die Arbeit zu schwer fällt, das Stück Material, oder Schutt, Klippe etc. dessen Wegräumung oder Gewinnung nöthig ist.
Diese Personen bekümmern sich nicht darum, wie und wenn eher das Loßgearbeitete fortgeschaft wird. Zu diesem Behufe sind nun andere Abthei- lungen der Leute bestimmt. Von diesen fährt ein kleinerer Theil mit Lauf- und Hohlkarren herbei, und schafft auf selbigen das Gewonnene und Loß- gemachte fort, welches während seiner Abwesen- heit von noch einem andern kleinern Theile von Leu- ten aufgeladen ist. Hiezu werden aber doppelte Mengen von Lauf- oder Hohlkarren erfordert, oder man fährt, wie man sagt, mit Wechselkarren. Diese Art ist sehr vortheilhaft, denn da wird nicht so viel Zeit versäumt.
Was Rasen, Thon, und schwerere Materia- lien sind auch wenn solche weit her anbeigeschaft werden müssen, diese werden auf Karren, die mit
Pfer-
§. 74.
Die gewoͤhnliche Art, wie die Arbeiter bei ſaͤmmtlichen vorbenannten Arbeiten angeſtellt zu werden pflegen, iſt dieſe: Eine Abtheilung der geſammten Menge der Arbeiter, wird dazu beor- dert, Schutt, Steine und Erdreich, ferner eine zweite Abtheilung, Raſen und Thon zu gewin- nen. Gemeiniglich ſtehen dieſe Leute an einander hinaus, und jeder gewinnt fuͤr ſich, oder gemein- ſchaftlich mit ſeinen Nachbarn, wenn die Arbeit zu ſchwer faͤllt, das Stuͤck Material, oder Schutt, Klippe ꝛc. deſſen Wegraͤumung oder Gewinnung noͤthig iſt.
Dieſe Perſonen bekuͤmmern ſich nicht darum, wie und wenn eher das Loßgearbeitete fortgeſchaft wird. Zu dieſem Behufe ſind nun andere Abthei- lungen der Leute beſtimmt. Von dieſen faͤhrt ein kleinerer Theil mit Lauf- und Hohlkarren herbei, und ſchafft auf ſelbigen das Gewonnene und Loß- gemachte fort, welches waͤhrend ſeiner Abweſen- heit von noch einem andern kleinern Theile von Leu- ten aufgeladen iſt. Hiezu werden aber doppelte Mengen von Lauf- oder Hohlkarren erfordert, oder man faͤhrt, wie man ſagt, mit Wechſelkarren. Dieſe Art iſt ſehr vortheilhaft, denn da wird nicht ſo viel Zeit verſaͤumt.
Was Raſen, Thon, und ſchwerere Materia- lien ſind auch wenn ſolche weit her anbeigeſchaft werden muͤſſen, dieſe werden auf Karren, die mit
Pfer-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0166"n="156"/><divn="4"><head>§. 74.</head><lb/><p>Die gewoͤhnliche Art, wie die Arbeiter bei<lb/>ſaͤmmtlichen vorbenannten Arbeiten angeſtellt zu<lb/>
werden pflegen, iſt dieſe: <hirendition="#g">Eine</hi> Abtheilung der<lb/>
geſammten Menge der Arbeiter, wird dazu beor-<lb/>
dert, Schutt, Steine und Erdreich, ferner eine<lb/><hirendition="#g">zweite</hi> Abtheilung, Raſen und Thon zu gewin-<lb/>
nen. Gemeiniglich ſtehen dieſe Leute an einander<lb/>
hinaus, und jeder gewinnt fuͤr ſich, oder gemein-<lb/>ſchaftlich mit ſeinen Nachbarn, wenn die Arbeit zu<lb/>ſchwer faͤllt, das Stuͤck Material, oder Schutt,<lb/>
Klippe ꝛc. deſſen Wegraͤumung oder Gewinnung<lb/>
noͤthig iſt.</p><lb/><p>Dieſe Perſonen bekuͤmmern ſich nicht darum,<lb/>
wie und wenn eher das Loßgearbeitete fortgeſchaft<lb/>
wird. Zu dieſem Behufe ſind nun andere Abthei-<lb/>
lungen der Leute beſtimmt. Von dieſen faͤhrt ein<lb/>
kleinerer Theil mit Lauf- und Hohlkarren herbei,<lb/>
und ſchafft auf ſelbigen das Gewonnene und Loß-<lb/>
gemachte fort, welches waͤhrend ſeiner Abweſen-<lb/>
heit von noch einem andern kleinern Theile von Leu-<lb/>
ten aufgeladen iſt. Hiezu werden aber doppelte<lb/>
Mengen von Lauf- oder Hohlkarren erfordert,<lb/>
oder man faͤhrt, wie man ſagt, mit Wechſelkarren.<lb/>
Dieſe Art iſt ſehr vortheilhaft, denn da wird<lb/>
nicht ſo viel Zeit verſaͤumt.</p><lb/><p>Was Raſen, Thon, und ſchwerere Materia-<lb/>
lien ſind auch wenn ſolche weit her anbeigeſchaft<lb/>
werden muͤſſen, dieſe werden auf Karren, die mit<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Pfer-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[156/0166]
§. 74.
Die gewoͤhnliche Art, wie die Arbeiter bei
ſaͤmmtlichen vorbenannten Arbeiten angeſtellt zu
werden pflegen, iſt dieſe: Eine Abtheilung der
geſammten Menge der Arbeiter, wird dazu beor-
dert, Schutt, Steine und Erdreich, ferner eine
zweite Abtheilung, Raſen und Thon zu gewin-
nen. Gemeiniglich ſtehen dieſe Leute an einander
hinaus, und jeder gewinnt fuͤr ſich, oder gemein-
ſchaftlich mit ſeinen Nachbarn, wenn die Arbeit zu
ſchwer faͤllt, das Stuͤck Material, oder Schutt,
Klippe ꝛc. deſſen Wegraͤumung oder Gewinnung
noͤthig iſt.
Dieſe Perſonen bekuͤmmern ſich nicht darum,
wie und wenn eher das Loßgearbeitete fortgeſchaft
wird. Zu dieſem Behufe ſind nun andere Abthei-
lungen der Leute beſtimmt. Von dieſen faͤhrt ein
kleinerer Theil mit Lauf- und Hohlkarren herbei,
und ſchafft auf ſelbigen das Gewonnene und Loß-
gemachte fort, welches waͤhrend ſeiner Abweſen-
heit von noch einem andern kleinern Theile von Leu-
ten aufgeladen iſt. Hiezu werden aber doppelte
Mengen von Lauf- oder Hohlkarren erfordert,
oder man faͤhrt, wie man ſagt, mit Wechſelkarren.
Dieſe Art iſt ſehr vortheilhaft, denn da wird
nicht ſo viel Zeit verſaͤumt.
Was Raſen, Thon, und ſchwerere Materia-
lien ſind auch wenn ſolche weit her anbeigeſchaft
werden muͤſſen, dieſe werden auf Karren, die mit
Pfer-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/166>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.