die sowol beim Teichbau, als bei Teichen selbst an- getroffen werden. Schon im Vorigen wurde er- wähnt, daß es der Deutlichkeit der Beschreibung am zuträglichsten zu seyn scheint, wenn sie nach derjenigen Ordnung gegeben wird, in der sowol die Arbeiten bei dem wirklichen Bau vorgenommen werden müssen, als auch wie jedes der zu einem Teiche gehörigen Stücke, der Zeit nach, angelegt wird. Der Anfang wird daher billig mit einer Nachricht von der Bearbeitung gemacht, die an den Teichgründen und den Widerlagen derselben nöthig seyn kann.
§. 66.
Allgemein betrachtet, besteht jede Bearbeitung in einer absichtlichen Umänderung der Gestalt des zu bearbeitenden Objects, die unsere Absichten mit demselben befördern soll. Immer richtet sie sich nach den Hindernissen, welche das Object unserm Willen entgegen setzt, und nach Maaßgabe dieser Hindernisse muß man bald von der Masse des Objects etwas hinweg nehmen, bald etwas hinzufü- gen, bald einzig und allein den vorhandenen Theilen desselben eine andere Gestalt geben. Dieß alles findet denn auch bei unserm vor uns liegenden Ob- jecte -- den Teichgründen statt.
Die Bearbeitung eines Teichgrundes wird hauptsächlich durch folgende Umstände erzwungen. Der Grund ist entweder sehr flach, und die Oberfläche desselben sehr uneben, oder -- er
hält
die ſowol beim Teichbau, als bei Teichen ſelbſt an- getroffen werden. Schon im Vorigen wurde er- waͤhnt, daß es der Deutlichkeit der Beſchreibung am zutraͤglichſten zu ſeyn ſcheint, wenn ſie nach derjenigen Ordnung gegeben wird, in der ſowol die Arbeiten bei dem wirklichen Bau vorgenommen werden muͤſſen, als auch wie jedes der zu einem Teiche gehoͤrigen Stuͤcke, der Zeit nach, angelegt wird. Der Anfang wird daher billig mit einer Nachricht von der Bearbeitung gemacht, die an den Teichgruͤnden und den Widerlagen derſelben noͤthig ſeyn kann.
§. 66.
Allgemein betrachtet, beſteht jede Bearbeitung in einer abſichtlichen Umaͤnderung der Geſtalt des zu bearbeitenden Objects, die unſere Abſichten mit demſelben befoͤrdern ſoll. Immer richtet ſie ſich nach den Hinderniſſen, welche das Object unſerm Willen entgegen ſetzt, und nach Maaßgabe dieſer Hinderniſſe muß man bald von der Maſſe des Objects etwas hinweg nehmen, bald etwas hinzufuͤ- gen, bald einzig und allein den vorhandenen Theilen deſſelben eine andere Geſtalt geben. Dieß alles findet denn auch bei unſerm vor uns liegenden Ob- jecte — den Teichgruͤnden ſtatt.
Die Bearbeitung eines Teichgrundes wird hauptſaͤchlich durch folgende Umſtaͤnde erzwungen. Der Grund iſt entweder ſehr flach, und die Oberflaͤche deſſelben ſehr uneben, oder — er
haͤlt
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die ſowol beim Teichbau, als bei Teichen ſelbſt an-
getroffen werden. Schon im Vorigen wurde er-
waͤhnt, daß es der Deutlichkeit der Beſchreibung
am zutraͤglichſten zu ſeyn ſcheint, wenn ſie nach
derjenigen Ordnung gegeben wird, in der ſowol
die Arbeiten bei dem wirklichen Bau vorgenommen
werden muͤſſen, als auch wie jedes der zu einem
Teiche gehoͤrigen Stuͤcke, der Zeit nach, angelegt
wird. Der Anfang wird daher billig mit einer
Nachricht von der Bearbeitung gemacht, die an
den Teichgruͤnden und den Widerlagen
derſelben noͤthig ſeyn kann.
§. 66.
Allgemein betrachtet, beſteht jede Bearbeitung
in einer abſichtlichen Umaͤnderung der Geſtalt des
zu bearbeitenden Objects, die unſere Abſichten mit
demſelben befoͤrdern ſoll. Immer richtet ſie ſich
nach den Hinderniſſen, welche das Object unſerm
Willen entgegen ſetzt, und nach Maaßgabe dieſer
Hinderniſſe muß man bald von der Maſſe des
Objects etwas hinweg nehmen, bald etwas hinzufuͤ-
gen, bald einzig und allein den vorhandenen Theilen
deſſelben eine andere Geſtalt geben. Dieß alles
findet denn auch bei unſerm vor uns liegenden Ob-
jecte — den Teichgruͤnden ſtatt.
Die Bearbeitung eines Teichgrundes wird
hauptſaͤchlich durch folgende Umſtaͤnde erzwungen.
Der Grund iſt entweder ſehr flach, und die
Oberflaͤche deſſelben ſehr uneben, oder — er
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/143>, abgerufen am 21.11.2024.
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