[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.ist also durch den Lehrbegrif des Christlichen Glaubens hinlänglich gerechtfertigt, daß er die leidende Tugend nicht eher herausreißet, bis sie ihre vollkommenste Belohnung erlangt. Allein wir haben nicht nöthig u. s. w. Th. VII. S. 902. L. 10. statt der Wor- te: So weit Herr Addison, lies folgendes: Diese Materie ist noch weiter in einem Vrie- "Jch finde, sagt der Verfasser desselben, daß "Auch der vollkommenste Mensch hat noch "stellet (*) Siehe den Zuschauer Th. VII. Num. 548. Y 2
iſt alſo durch den Lehrbegrif des Chriſtlichen Glaubens hinlaͤnglich gerechtfertigt, daß er die leidende Tugend nicht eher herausreißet, bis ſie ihre vollkommenſte Belohnung erlangt. Allein wir haben nicht noͤthig u. ſ. w. Th. VII. S. 902. L. 10. ſtatt der Wor- te: So weit Herr Addiſon, lies folgendes: Dieſe Materie iſt noch weiter in einem Vrie- „Jch finde, ſagt der Verfaſſer deſſelben, daß „Auch der vollkommenſte Menſch hat noch „ſtellet (*) Siehe den Zuſchauer Th. VII. Num. 548. Y 2
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iſt alſo durch den Lehrbegrif des Chriſtlichen
Glaubens hinlaͤnglich gerechtfertigt, daß er die
leidende Tugend nicht eher herausreißet, bis
ſie ihre vollkommenſte Belohnung erlangt.
Allein wir haben nicht noͤthig u. ſ. w.
Th. VII. S. 902. L. 10. ſtatt der Wor-
te: So weit Herr Addiſon, lies
folgendes:
Dieſe Materie iſt noch weiter in einem Vrie-
fe an den Zuſchauer abgehandelt. (*)
„Jch finde, ſagt der Verfaſſer deſſelben, daß
„Jhre Meinung uͤber das neuerfundne Kunſt-
„wort, die Poetiſche Gerechtigkeit, von ei-
„nigen groſſen Kunſtrichtern beſtritten wird.
„Jch habe noch einige uͤbrige Gruͤnde aufge-
„ſetzt, um Jhrer Meinung, mehr Staͤrke zu
„geben, und mich bemuͤhet, den Grund der
„Sache zu beruͤhren.”
„Auch der vollkommenſte Menſch hat noch
„Laſter genug, ſich Strafen uͤber den Hals zu
„ziehen, und die Vorſehung bei allem Elende,
„was ihn befallen kann, außer Schuld zu
„ſetzen. Daher kann ich mirs nicht anders
„denken, als daß die Lehre und Moral viel fei-
„ner ſeyn muß, wenn ein ziemlich tugendhaf-
„ter Held in Noth geraͤth, und an dem Ende
„eines Trauerſpiels unter den Streichen des
„Gluͤcks erlieget, als wenn er gluͤcklich vorge-
„ſtellet
(*) Siehe den Zuſchauer Th. VII. Num. 548.
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