ein Muster zur Nachahmung vorgestellet, und ich denke, daß sie solches selbst billiget.
Aber hier ist das Ding, Bruder, das mich entschlossen macht, und mein Herz in Diamant einschliesset: Jch finde in der Fräulein Howe Briefen, daß die Schuld daran ist, warum ich mit meiner blühenden Schönen nicht weiter komme. Sie liebet mich. Der Streich mit dem Jpecacuanha überzeugt mich, daß sie mich liebet. Wo Liebe ist, da muß auch Zu- trauen seyn, oder ein Verlangen, daß man Ur- sache zum Zutrauen haben möchte. Sie hält mich für grosmüthig, und darauf gründet sich ihre Grosmuth, die ihr Herz eingenommen hat. Soll ich denn jetzt nicht sehen, (da ich ewig un- glücklich seyn muß, wenn ich sie heirathe, ehe ich alles, alles, versucht habe!) was ich aus ih- rer Liebe, und kürzlich entstandenem Zutrauen machen kann? - - Wird es nicht zu meiner Eh- re gereichen, wenn ich meinen Endzweck erhal- te? und ihr, und ihrem Geschlechte zum Ruhm, wenn ich nicht so weit kommen kann? Wem wird es denn etwas schaden, wenn ich den Ver- such mache? Und kann ich nicht, wie ich oft gesagt habe, sie belohnen, wenn ich will, und sie nemlich heirathe?
Es ist schon sehr spät u. s. w.
Th. IV. S. 389. L. 12. nach den Worten: wechselsweise zu helfen, lies statt des nächsten Abschnitts:
Es
Zusätze zur Cl. N
ein Muſter zur Nachahmung vorgeſtellet, und ich denke, daß ſie ſolches ſelbſt billiget.
Aber hier iſt das Ding, Bruder, das mich entſchloſſen macht, und mein Herz in Diamant einſchlieſſet: Jch finde in der Fraͤulein Howe Briefen, daß die Schuld daran iſt, warum ich mit meiner bluͤhenden Schoͤnen nicht weiter komme. Sie liebet mich. Der Streich mit dem Jpecacuanha uͤberzeugt mich, daß ſie mich liebet. Wo Liebe iſt, da muß auch Zu- trauen ſeyn, oder ein Verlangen, daß man Ur- ſache zum Zutrauen haben moͤchte. Sie haͤlt mich fuͤr grosmuͤthig, und darauf gruͤndet ſich ihre Grosmuth, die ihr Herz eingenommen hat. Soll ich denn jetzt nicht ſehen, (da ich ewig un- gluͤcklich ſeyn muß, wenn ich ſie heirathe, ehe ich alles, alles, verſucht habe!) was ich aus ih- rer Liebe, und kuͤrzlich entſtandenem Zutrauen machen kann? ‒ ‒ Wird es nicht zu meiner Eh- re gereichen, wenn ich meinen Endzweck erhal- te? und ihr, und ihrem Geſchlechte zum Ruhm, wenn ich nicht ſo weit kommen kann? Wem wird es denn etwas ſchaden, wenn ich den Ver- ſuch mache? Und kann ich nicht, wie ich oft geſagt habe, ſie belohnen, wenn ich will, und ſie nemlich heirathe?
Es iſt ſchon ſehr ſpaͤt u. ſ. w.
Th. IV. S. 389. L. 12. nach den Worten: wechſelsweiſe zu helfen, lies ſtatt des naͤchſten Abſchnitts:
Es
Zuſaͤtze zur Cl. N
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ein Muſter zur Nachahmung vorgeſtellet, und
ich denke, daß ſie ſolches ſelbſt billiget.
Aber hier iſt das Ding, Bruder, das mich
entſchloſſen macht, und mein Herz in Diamant
einſchlieſſet: Jch finde in der Fraͤulein Howe
Briefen, daß die Schuld daran iſt, warum
ich mit meiner bluͤhenden Schoͤnen nicht weiter
komme. Sie liebet mich. Der Streich mit
dem Jpecacuanha uͤberzeugt mich, daß ſie
mich liebet. Wo Liebe iſt, da muß auch Zu-
trauen ſeyn, oder ein Verlangen, daß man Ur-
ſache zum Zutrauen haben moͤchte. Sie haͤlt
mich fuͤr grosmuͤthig, und darauf gruͤndet ſich
ihre Grosmuth, die ihr Herz eingenommen hat.
Soll ich denn jetzt nicht ſehen, (da ich ewig un-
gluͤcklich ſeyn muß, wenn ich ſie heirathe, ehe
ich alles, alles, verſucht habe!) was ich aus ih-
rer Liebe, und kuͤrzlich entſtandenem Zutrauen
machen kann? ‒ ‒ Wird es nicht zu meiner Eh-
re gereichen, wenn ich meinen Endzweck erhal-
te? und ihr, und ihrem Geſchlechte zum Ruhm,
wenn ich nicht ſo weit kommen kann? Wem
wird es denn etwas ſchaden, wenn ich den Ver-
ſuch mache? Und kann ich nicht, wie ich oft
geſagt habe, ſie belohnen, wenn ich will, und
ſie nemlich heirathe?
Es iſt ſchon ſehr ſpaͤt u. ſ. w.
Th. IV. S. 389. L. 12. nach den Worten:
wechſelsweiſe zu helfen, lies ſtatt
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/201>, abgerufen am 22.02.2025.
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