Sie werden allerdings ein schweres Geschäft haben, wenn Sie ihn so weit bringen; Doch desto grösser wird Jhre Ehre seyn, wenn Sie seine Besserung bewürken. Jch für mein Theil glaube auch, wenn Sie diesen grossen, diesen glänzenden Betrieger, der, moralisch zu reden, eine solche Anzahl Jahre vor sich hat, zurück rufen können, so werden Sie eine Menge un- schuldiger Seelen vom Verderben retten. Denn die scheinen mir die Beute gewesen zu seyn, für welche er seine gottlosen Schlingen gelegt hat. Und wer weiß, vielleicht mag, haupt- sächlich dieses Vorhabens willen, die Vorse- hung es zugelassen haben, daß eine Person sich verirrete, die nie mit ihrem Herzen und Willen irrete, und sich selbst so viele Vorwürfe macht, daß sie, wie sie glaubet, überhaupt geirret hat.
Leben Sie wol, wertheste Freundin.
Anna Howe.
Th. IV. S. 96. L. 29. nach den Worten: an den Lord M. schreibe.
Er wollte mir die Wahl überlassen, ob der schleunige Tag, dessen Ankunft er ernstlich hät- te wünschen sollen, beschleuniget, oder aufge- schoben werden sollte!
Jch dachte bei mir selbst u. s. w.
Th. IV. S. 97. L. 21. nach den Worten: noch aufschieben könnten, lies statt des nächsten Abschnitts:
Jch
Sie werden allerdings ein ſchweres Geſchaͤft haben, wenn Sie ihn ſo weit bringen; Doch deſto groͤſſer wird Jhre Ehre ſeyn, wenn Sie ſeine Beſſerung bewuͤrken. Jch fuͤr mein Theil glaube auch, wenn Sie dieſen groſſen, dieſen glaͤnzenden Betrieger, der, moraliſch zu reden, eine ſolche Anzahl Jahre vor ſich hat, zuruͤck rufen koͤnnen, ſo werden Sie eine Menge un- ſchuldiger Seelen vom Verderben retten. Denn die ſcheinen mir die Beute geweſen zu ſeyn, fuͤr welche er ſeine gottloſen Schlingen gelegt hat. Und wer weiß, vielleicht mag, haupt- ſaͤchlich dieſes Vorhabens willen, die Vorſe- hung es zugelaſſen haben, daß eine Perſon ſich verirrete, die nie mit ihrem Herzen und Willen irrete, und ſich ſelbſt ſo viele Vorwuͤrfe macht, daß ſie, wie ſie glaubet, uͤberhaupt geirret hat.
Leben Sie wol, wertheſte Freundin.
Anna Howe.
Th. IV. S. 96. L. 29. nach den Worten: an den Lord M. ſchreibe.
Er wollte mir die Wahl uͤberlaſſen, ob der ſchleunige Tag, deſſen Ankunft er ernſtlich haͤt- te wuͤnſchen ſollen, beſchleuniget, oder aufge- ſchoben werden ſollte!
Jch dachte bei mir ſelbſt u. ſ. w.
Th. IV. S. 97. L. 21. nach den Worten: noch aufſchieben koͤnnten, lies ſtatt des naͤchſten Abſchnitts:
Jch
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Sie werden allerdings ein ſchweres Geſchaͤft
haben, wenn Sie ihn ſo weit bringen; Doch
deſto groͤſſer wird Jhre Ehre ſeyn, wenn Sie
ſeine Beſſerung bewuͤrken. Jch fuͤr mein Theil
glaube auch, wenn Sie dieſen groſſen, dieſen
glaͤnzenden Betrieger, der, moraliſch zu reden,
eine ſolche Anzahl Jahre vor ſich hat, zuruͤck
rufen koͤnnen, ſo werden Sie eine Menge un-
ſchuldiger Seelen vom Verderben retten. Denn
die ſcheinen mir die Beute geweſen zu ſeyn,
fuͤr welche er ſeine gottloſen Schlingen gelegt
hat. Und wer weiß, vielleicht mag, haupt-
ſaͤchlich dieſes Vorhabens willen, die Vorſe-
hung es zugelaſſen haben, daß eine Perſon ſich
verirrete, die nie mit ihrem Herzen und Willen
irrete, und ſich ſelbſt ſo viele Vorwuͤrfe macht, daß
ſie, wie ſie glaubet, uͤberhaupt geirret hat.
Leben Sie wol, wertheſte Freundin.
Anna Howe.
Th. IV. S. 96. L. 29. nach den Worten:
an den Lord M. ſchreibe.
Er wollte mir die Wahl uͤberlaſſen, ob der
ſchleunige Tag, deſſen Ankunft er ernſtlich haͤt-
te wuͤnſchen ſollen, beſchleuniget, oder aufge-
ſchoben werden ſollte!
Jch dachte bei mir ſelbſt u. ſ. w.
Th. IV. S. 97. L. 21. nach den Worten:
noch aufſchieben koͤnnten, lies ſtatt
des naͤchſten Abſchnitts:
Jch
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/150>, abgerufen am 22.02.2025.
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