[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.che er will. Jch müßte blind seyn, wenn ich nicht sähe, wie erstaunend eitel er auf seine äusserlichen Vorzüge, und Geschicklichkeit ist, die er doch, wenn es ja bei Leuten, die auf das Aeusserliche sehen, ein Verdienst heissen kann, mehr seiner zuversichtlichen Eitelkeit, als sonft irgend einer Sache zu danken hat. Haben Sie nicht gesehen u. s. w. Th. IV. S. 12. statt des Abschnitts, der sich anhebt: Du siehest, daß die Par- theien: Du siehest, daß die Partheien bei unserm denke. J 4
che er will. Jch muͤßte blind ſeyn, wenn ich nicht ſaͤhe, wie erſtaunend eitel er auf ſeine aͤuſſerlichen Vorzuͤge, und Geſchicklichkeit iſt, die er doch, wenn es ja bei Leuten, die auf das Aeuſſerliche ſehen, ein Verdienſt heiſſen kann, mehr ſeiner zuverſichtlichen Eitelkeit, als ſonft irgend einer Sache zu danken hat. Haben Sie nicht geſehen u. ſ. w. Th. IV. S. 12. ſtatt des Abſchnitts, der ſich anhebt: Du ſieheſt, daß die Par- theien: Du ſieheſt, daß die Partheien bei unſerm denke. J 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0143" n="135"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> che er will. Jch muͤßte blind ſeyn, wenn ich<lb/> nicht ſaͤhe, wie erſtaunend eitel er auf ſeine<lb/> aͤuſſerlichen Vorzuͤge, und Geſchicklichkeit iſt,<lb/> die er doch, wenn es ja bei Leuten, die auf das<lb/> Aeuſſerliche ſehen, ein Verdienſt heiſſen kann,<lb/> mehr ſeiner zuverſichtlichen Eitelkeit, als ſonft<lb/> irgend einer Sache zu danken hat.</p><lb/> <p>Haben Sie nicht geſehen u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 12. ſtatt des Abſchnitts, der ſich<lb/> anhebt: <hi rendition="#fr">Du ſieheſt, daß die Par-<lb/> theien:</hi></head><lb/> <p>Du ſieheſt, daß die Partheien bei unſerm<lb/> Streite gleich ſind. Du mußt mir deswegen<lb/> zu ihrer Vertheidigung weder ihre <hi rendition="#fr">Jugend,</hi><lb/> noch ihre <hi rendition="#fr">Schoͤnheit,</hi> noch ihre <hi rendition="#fr">Familie</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Vermoͤgen</hi> anfuͤhren. Sage mir nichts von<lb/> ihrer <hi rendition="#fr">Leichtglaͤubigkeit:</hi> Die findeſt du an ihr<lb/> gar nicht. Und was ihre <hi rendition="#fr">Jugend</hi> betrift, bin<lb/> ich nicht ſelbſt noch ein <hi rendition="#fr">junges Blut?</hi> Mit<lb/> ihrer <hi rendition="#fr">Schoͤnheit?</hi> Jch bitte dich, <hi rendition="#fr">Belford,</hi><lb/> zwinge mich nicht, unverſchaͤmt zu ſeyn, und<lb/> mache ſelbſt zwiſchen meiner <hi rendition="#fr">Clariſſa,</hi> als ei-<lb/> nem Frauenzimmer, und deinem <hi rendition="#fr">Lovelace,</hi><lb/> als einer Mannsperſon, eine Vergleichung.<lb/> Jhre <hi rendition="#fr">Familie?</hi> Das weiß ich, die iſt in der Ge-<lb/> gend noch vor hundert Jahren nicht bekannt ge-<lb/> weſen, und ſie ausgenommen, haſſe ich ſie al-<lb/> le. Habe ich nicht Urſache? ‒ ‒ Sage mir<lb/> nichts von ihrem <hi rendition="#fr">Vermoͤgen:</hi> Das hat mich<lb/> nur allezeit gereizet, doch nicht, weil ich ſchlecht<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw><fw place="bottom" type="catch">denke.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0143]
che er will. Jch muͤßte blind ſeyn, wenn ich
nicht ſaͤhe, wie erſtaunend eitel er auf ſeine
aͤuſſerlichen Vorzuͤge, und Geſchicklichkeit iſt,
die er doch, wenn es ja bei Leuten, die auf das
Aeuſſerliche ſehen, ein Verdienſt heiſſen kann,
mehr ſeiner zuverſichtlichen Eitelkeit, als ſonft
irgend einer Sache zu danken hat.
Haben Sie nicht geſehen u. ſ. w.
Th. IV. S. 12. ſtatt des Abſchnitts, der ſich
anhebt: Du ſieheſt, daß die Par-
theien:
Du ſieheſt, daß die Partheien bei unſerm
Streite gleich ſind. Du mußt mir deswegen
zu ihrer Vertheidigung weder ihre Jugend,
noch ihre Schoͤnheit, noch ihre Familie und
Vermoͤgen anfuͤhren. Sage mir nichts von
ihrer Leichtglaͤubigkeit: Die findeſt du an ihr
gar nicht. Und was ihre Jugend betrift, bin
ich nicht ſelbſt noch ein junges Blut? Mit
ihrer Schoͤnheit? Jch bitte dich, Belford,
zwinge mich nicht, unverſchaͤmt zu ſeyn, und
mache ſelbſt zwiſchen meiner Clariſſa, als ei-
nem Frauenzimmer, und deinem Lovelace,
als einer Mannsperſon, eine Vergleichung.
Jhre Familie? Das weiß ich, die iſt in der Ge-
gend noch vor hundert Jahren nicht bekannt ge-
weſen, und ſie ausgenommen, haſſe ich ſie al-
le. Habe ich nicht Urſache? ‒ ‒ Sage mir
nichts von ihrem Vermoͤgen: Das hat mich
nur allezeit gereizet, doch nicht, weil ich ſchlecht
denke.
J 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |