Der hundert und sechzehnte Brief Eine Uebersetzung eines Briefes von F. J. De la Tour. An Herrn Johann Belford, bey Soho-Square, zu London.
Trident, den 18ten Decemb. N. St.
Mein Herr.
Jch habe Jhnen traurige Nachrichten auf Be- fehl des Ritter Lovelacens zu melden. Er zeigte mir seinen Brief an Sie, ehe er ihn versie- gelte, worinn er berichtete, daß er sich den 15ten mit dem Ritter Morden schlagen sollte. Da Jh- nen also die Gelegenheit zu der Zusammenkunft so wohl bekannt ist: so werde ich hier nichts da- von erwähnen.
Jch hatte Sorge getragen, einen Wundarzt und seinen Gesellen, denen ich unter einer eidlich versprochenen Verschwiegenheit die Sache entdeckt hatte, ob ich es den beyden Cavalliers gleich nicht gestand, in einer kleinen Entfernung bereit zu hal- ten: so daß sie mit dem, was zum Verband ge- höret, und mit allen nöthigen Sachen versehen waren. Denn ich kannte den Muth und die Ge- schicklichkeit meines Cavalliers gar wohl, und hatte
von
Der hundert und ſechzehnte Brief Eine Ueberſetzung eines Briefes von F. J. De la Tour. An Herrn Johann Belford, bey Soho-Square, zu London.
Trident, den 18ten Decemb. N. St.
Mein Herr.
Jch habe Jhnen traurige Nachrichten auf Be- fehl des Ritter Lovelacens zu melden. Er zeigte mir ſeinen Brief an Sie, ehe er ihn verſie- gelte, worinn er berichtete, daß er ſich den 15ten mit dem Ritter Morden ſchlagen ſollte. Da Jh- nen alſo die Gelegenheit zu der Zuſammenkunft ſo wohl bekannt iſt: ſo werde ich hier nichts da- von erwaͤhnen.
Jch hatte Sorge getragen, einen Wundarzt und ſeinen Geſellen, denen ich unter einer eidlich verſprochenen Verſchwiegenheit die Sache entdeckt hatte, ob ich es den beyden Cavalliers gleich nicht geſtand, in einer kleinen Entfernung bereit zu hal- ten: ſo daß ſie mit dem, was zum Verband ge- hoͤret, und mit allen noͤthigen Sachen verſehen waren. Denn ich kannte den Muth und die Ge- ſchicklichkeit meines Cavalliers gar wohl, und hatte
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[870/0876]
Der hundert und ſechzehnte Brief
Eine Ueberſetzung
eines Briefes von F. J. De la Tour.
An
Herrn Johann Belford,
bey Soho-Square, zu London.
Trident, den 18ten Decemb. N. St.
Mein Herr.
Jch habe Jhnen traurige Nachrichten auf Be-
fehl des Ritter Lovelacens zu melden. Er
zeigte mir ſeinen Brief an Sie, ehe er ihn verſie-
gelte, worinn er berichtete, daß er ſich den 15ten
mit dem Ritter Morden ſchlagen ſollte. Da Jh-
nen alſo die Gelegenheit zu der Zuſammenkunft
ſo wohl bekannt iſt: ſo werde ich hier nichts da-
von erwaͤhnen.
Jch hatte Sorge getragen, einen Wundarzt
und ſeinen Geſellen, denen ich unter einer eidlich
verſprochenen Verſchwiegenheit die Sache entdeckt
hatte, ob ich es den beyden Cavalliers gleich nicht
geſtand, in einer kleinen Entfernung bereit zu hal-
ten: ſo daß ſie mit dem, was zum Verband ge-
hoͤret, und mit allen noͤthigen Sachen verſehen
waren. Denn ich kannte den Muth und die Ge-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/876>, abgerufen am 21.11.2024.
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