wurf dienen und uns zu winseln nöthigen können, wie sie ihn noch vor gar kurzer Zeit dazu nöthig- ten - - nämlich so lange er noch Kraft genug hatte zu winseln. Denn itzo ist seine Stimme nicht mehr zu hören. Sie geht ganz einwärts und ist verlohren. Er kann nicht einmal mehr mit den Augen sprechen: ob gleich, etwas seltsa- mes! wie kann es seyn? das Bette unter ihm wackelt, wie eine Wiege.
Um vier.
Nun leider ist er hin! das letzte Lebewohl, Womit der Geist entwich, war winselnd schreckensvoll. Er ist auf lange Zeit, und sträubend ausge- zogen - Verflogen! - - Aber ach! wohin ist er ge- flogen?
Nun ist in der That alles vorüber! - - Ar- mer, armer Belton! Gegenwärtig weißt du, ob deine Sünden größer gewesen sind, als Gottes Barmherzigkeit! Nun haben eines jeden Sorgen und Wartungen ein Ende! Nun wissen wir, deine Freunde, armer Belton! das ärgste von dir, in Ansehung dieses Lebens! Du bist von un- erträglicher Marter, beydes an Leib und Seel, er- löset! O daß diese Marter und deine Reue zu ei- ner Versöhnung für deine Missethaten dienen und du in alle Ewigkeit glückselig seyn möch- test!
Wir
wurf dienen und uns zu winſeln noͤthigen koͤnnen, wie ſie ihn noch vor gar kurzer Zeit dazu noͤthig- ten ‒ ‒ naͤmlich ſo lange er noch Kraft genug hatte zu winſeln. Denn itzo iſt ſeine Stimme nicht mehr zu hoͤren. Sie geht ganz einwaͤrts und iſt verlohren. Er kann nicht einmal mehr mit den Augen ſprechen: ob gleich, etwas ſeltſa- mes! wie kann es ſeyn? das Bette unter ihm wackelt, wie eine Wiege.
Um vier.
Nun leider iſt er hin! das letzte Lebewohl, Womit der Geiſt entwich, war winſelnd ſchreckensvoll. Er iſt auf lange Zeit, und ſtraͤubend ausge- zogen ‒ Verflogen! ‒ ‒ Aber ach! wohin iſt er ge- flogen?
Nun iſt in der That alles voruͤber! ‒ ‒ Ar- mer, armer Belton! Gegenwaͤrtig weißt du, ob deine Suͤnden groͤßer geweſen ſind, als Gottes Barmherzigkeit! Nun haben eines jeden Sorgen und Wartungen ein Ende! Nun wiſſen wir, deine Freunde, armer Belton! das aͤrgſte von dir, in Anſehung dieſes Lebens! Du biſt von un- ertraͤglicher Marter, beydes an Leib und Seel, er- loͤſet! O daß dieſe Marter und deine Reue zu ei- ner Verſoͤhnung fuͤr deine Miſſethaten dienen und du in alle Ewigkeit gluͤckſelig ſeyn moͤch- teſt!
Wir
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wurf dienen und uns zu winſeln noͤthigen koͤnnen,
wie ſie ihn noch vor gar kurzer Zeit dazu noͤthig-
ten ‒ ‒ naͤmlich ſo lange er noch Kraft genug
hatte zu winſeln. Denn itzo iſt ſeine Stimme
nicht mehr zu hoͤren. Sie geht ganz einwaͤrts
und iſt verlohren. Er kann nicht einmal mehr
mit den Augen ſprechen: ob gleich, etwas ſeltſa-
mes! wie kann es ſeyn? das Bette unter ihm
wackelt, wie eine Wiege.
Um vier.
Nun leider iſt er hin! das letzte Lebewohl,
Womit der Geiſt entwich, war winſelnd
ſchreckensvoll.
Er iſt auf lange Zeit, und ſtraͤubend ausge-
zogen ‒
Verflogen! ‒ ‒ Aber ach! wohin iſt er ge-
flogen?
Nun iſt in der That alles voruͤber! ‒ ‒ Ar-
mer, armer Belton! Gegenwaͤrtig weißt du, ob
deine Suͤnden groͤßer geweſen ſind, als Gottes
Barmherzigkeit! Nun haben eines jeden Sorgen
und Wartungen ein Ende! Nun wiſſen wir,
deine Freunde, armer Belton! das aͤrgſte von
dir, in Anſehung dieſes Lebens! Du biſt von un-
ertraͤglicher Marter, beydes an Leib und Seel, er-
loͤſet! O daß dieſe Marter und deine Reue zu ei-
ner Verſoͤhnung fuͤr deine Miſſethaten dienen
und du in alle Ewigkeit gluͤckſelig ſeyn moͤch-
teſt!
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/72>, abgerufen am 26.12.2024.
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