theker eben itzo mit vereinigten Segenswünschen ihren letzten Abschied von mir genommen haben: und der erste befiehlt mir zu hoffen - - O ja, meine allerliebste, lassen Sie mich hoffen sagen - - daß ich morgen vor Untergang der Sonnen aufgelöset seyn werde.
Leben Sie also wohl, meine theureste Freun- dinn! Lassen Sie dieß Jhren Trost seyn, wie es der meinige ist, daß wir zu Gott gefälliger Zeit in einer gesegneten Ewigkeit einander wieder se- hen werden, niemals wieder geschieden zu seyn. - - Noch einmal denn, leben Sie wohl, und seyn beglückt! Das aber kann ein edles Gemüth nicht seyn, wofern es nicht, so viel in seiner Gewalt ste- het, auch andere glücklich machet.
Gott segne Sie ewig! Dieß ist, auf meinen gebogenen Knieen, ob ich mich gleich auf denselben halten lassen muß, das Gebeth
Nachdem ich diesen Brief auf ihre Verord- nung abgeschrieben und hernach versiegelt hatte: so gab ich ihn selbst dem Bothen, der mir sagte, daß die Fräulein Howe nur auf seine Rückkunft wartete, sich auf den Weg nach London zu ma- chen.
Dein
D d 2
theker eben itzo mit vereinigten Segenswuͤnſchen ihren letzten Abſchied von mir genommen haben: und der erſte befiehlt mir zu hoffen ‒ ‒ O ja, meine allerliebſte, laſſen Sie mich hoffen ſagen ‒ ‒ daß ich morgen vor Untergang der Sonnen aufgeloͤſet ſeyn werde.
Leben Sie alſo wohl, meine theureſte Freun- dinn! Laſſen Sie dieß Jhren Troſt ſeyn, wie es der meinige iſt, daß wir zu Gott gefaͤlliger Zeit in einer geſegneten Ewigkeit einander wieder ſe- hen werden, niemals wieder geſchieden zu ſeyn. ‒ ‒ Noch einmal denn, leben Sie wohl, und ſeyn begluͤckt! Das aber kann ein edles Gemuͤth nicht ſeyn, wofern es nicht, ſo viel in ſeiner Gewalt ſte- het, auch andere gluͤcklich machet.
Gott ſegne Sie ewig! Dieß iſt, auf meinen gebogenen Knieen, ob ich mich gleich auf denſelben halten laſſen muß, das Gebeth
Nachdem ich dieſen Brief auf ihre Verord- nung abgeſchrieben und hernach verſiegelt hatte: ſo gab ich ihn ſelbſt dem Bothen, der mir ſagte, daß die Fraͤulein Howe nur auf ſeine Ruͤckkunft wartete, ſich auf den Weg nach London zu ma- chen.
Dein
D d 2
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theker eben itzo mit vereinigten Segenswuͤnſchen
ihren letzten Abſchied von mir genommen haben:
und der erſte befiehlt mir zu hoffen ‒ ‒ O ja,
meine allerliebſte, laſſen Sie mich hoffen ſagen
‒ ‒ daß ich morgen vor Untergang der Sonnen
aufgeloͤſet ſeyn werde.
Leben Sie alſo wohl, meine theureſte Freun-
dinn! Laſſen Sie dieß Jhren Troſt ſeyn, wie es
der meinige iſt, daß wir zu Gott gefaͤlliger Zeit
in einer geſegneten Ewigkeit einander wieder ſe-
hen werden, niemals wieder geſchieden zu ſeyn.
‒ ‒ Noch einmal denn, leben Sie wohl, und ſeyn
begluͤckt! Das aber kann ein edles Gemuͤth nicht
ſeyn, wofern es nicht, ſo viel in ſeiner Gewalt ſte-
het, auch andere gluͤcklich machet.
Gott ſegne Sie ewig! Dieß iſt, auf
meinen gebogenen Knieen, ob ich mich
gleich auf denſelben halten laſſen muß,
das Gebeth
Jhrer dankbaren, verbundenen, ergebenen
Clar. Harlowe.
Nachdem ich dieſen Brief auf ihre Verord-
nung abgeſchrieben und hernach verſiegelt hatte:
ſo gab ich ihn ſelbſt dem Bothen, der mir ſagte,
daß die Fraͤulein Howe nur auf ſeine Ruͤckkunft
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/425>, abgerufen am 03.12.2024.
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