Der acht und neunzigste Brief von Herrn Belford an Herrn Robert Lovelace.
Freytags, Abends, den 4ten Aug.
Jch habe der Fräulein die Auszüge, welche Sie aus deinen Briefen von mir verlanget hat, wirklich überliefert. Jch versichere dich, daß ich die Sache aufs beste für dich gemacht habe, nicht wie das Gewissen, sondern wie die Freund- schaft mich, sie zu machen, verbinden konnte. Jch habe einige freye Worte verändert, oder wegge- lassen. Die feurige Beschreibung ihrer Person bey dem Feuerspiel, wie ich es nennen mag, habe ich nicht abgeschrieben. Jch habe ihr zu erkennen gegeben, daß ich in der Gerechtigkeit, welche du ihrer unvergleichlichen Tugend gethan hast, dir Gerechtigkeit widerfahren lassen habe. Allein du sollst die Worte selbst lesen, welche in meinem Briefe an sie unmittelbar nach den Aus- zügen folgen:
"Nun, gnädige Fräulein etc. - - Man sehe in demXCV.Briefe die Stelle, welche so" bezeichnet ist.
Die Fräulein ist ausnehmend unruhig bey den Gedanken, daß ihr versuchen wollet, sie zu besuchen. Um des Himmels willen, da ihr euer Wort gegeben habt, und Mitleidens wegen, weil
sie
Der acht und neunzigſte Brief von Herrn Belford an Herrn Robert Lovelace.
Freytags, Abends, den 4ten Aug.
Jch habe der Fraͤulein die Auszuͤge, welche Sie aus deinen Briefen von mir verlanget hat, wirklich uͤberliefert. Jch verſichere dich, daß ich die Sache aufs beſte fuͤr dich gemacht habe, nicht wie das Gewiſſen, ſondern wie die Freund- ſchaft mich, ſie zu machen, verbinden konnte. Jch habe einige freye Worte veraͤndert, oder wegge- laſſen. Die feurige Beſchreibung ihrer Perſon bey dem Feuerſpiel, wie ich es nennen mag, habe ich nicht abgeſchrieben. Jch habe ihr zu erkennen gegeben, daß ich in der Gerechtigkeit, welche du ihrer unvergleichlichen Tugend gethan haſt, dir Gerechtigkeit widerfahren laſſen habe. Allein du ſollſt die Worte ſelbſt leſen, welche in meinem Briefe an ſie unmittelbar nach den Aus- zuͤgen folgen:
„Nun, gnaͤdige Fraͤulein ꝛc. ‒ ‒ Man ſehe in demXCV.Briefe die Stelle, welche ſo„ bezeichnet iſt.
Die Fraͤulein iſt ausnehmend unruhig bey den Gedanken, daß ihr verſuchen wollet, ſie zu beſuchen. Um des Himmels willen, da ihr euer Wort gegeben habt, und Mitleidens wegen, weil
ſie
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Der acht und neunzigſte Brief
von
Herrn Belford an Herrn Robert Lovelace.
Freytags, Abends, den 4ten Aug.
Jch habe der Fraͤulein die Auszuͤge, welche
Sie aus deinen Briefen von mir verlanget
hat, wirklich uͤberliefert. Jch verſichere dich, daß
ich die Sache aufs beſte fuͤr dich gemacht habe,
nicht wie das Gewiſſen, ſondern wie die Freund-
ſchaft mich, ſie zu machen, verbinden konnte. Jch
habe einige freye Worte veraͤndert, oder wegge-
laſſen. Die feurige Beſchreibung ihrer Perſon
bey dem Feuerſpiel, wie ich es nennen mag,
habe ich nicht abgeſchrieben. Jch habe ihr zu
erkennen gegeben, daß ich in der Gerechtigkeit,
welche du ihrer unvergleichlichen Tugend gethan
haſt, dir Gerechtigkeit widerfahren laſſen habe.
Allein du ſollſt die Worte ſelbſt leſen, welche in
meinem Briefe an ſie unmittelbar nach den Aus-
zuͤgen folgen:
„Nun, gnaͤdige Fraͤulein ꝛc. ‒ ‒ Man
ſehe in dem XCV. Briefe die Stelle,
welche ſo„ bezeichnet iſt.
Die Fraͤulein iſt ausnehmend unruhig bey
den Gedanken, daß ihr verſuchen wollet, ſie zu
beſuchen. Um des Himmels willen, da ihr euer
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/694>, abgerufen am 21.12.2024.
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