kommen können. Also bitte ich dich, schicke dich darein, so gut als möglich ist, und tobe nicht: es wäre denn, daß du nur einen Vorwand wider mich suchetest, und deine Gabe zu fluchen üben wolltest! - - Gefällt es dir, aus diesen Ursachen solches zu thun: so rase immerhin; es soll mir willkommen seyn.
Mich verlangt zu wissen, was die zwote Bit- te sey. Allein dieß weiß ich, daß, wo es etwas geringers ist, als dir die Kehle abzuschneiden oder meinen eignen Hals in Gefahr zu setzen, ich ihr gewiß willfahren, und mir eine Ehre dar- aus machen werde, daß es in meiner Gewalt ste- het, ihr gefällig zu seyn.
Nun will ich wirklich anfangen, mich mit den Auszügen zu beschäfftigen.
Der fünf und neunzigste Brief von Hrn. Belford an Fräulein Clarissa Harlowe.
den 3. und 4ten Aug.
Gnädige Fräulein.
Sie haben mir befohlen, Jhnen auf Eh- re und Glauben, ohne die Sache bes- ser, oder schlimmer zu machen, dasjenige mitzutheilen, was Herr Lovelace, in Absicht auf Sie selbst, in dem Zeitlauf kurz vor
Jhrem
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kommen koͤnnen. Alſo bitte ich dich, ſchicke dich darein, ſo gut als moͤglich iſt, und tobe nicht: es waͤre denn, daß du nur einen Vorwand wider mich ſucheteſt, und deine Gabe zu fluchen uͤben wollteſt! ‒ ‒ Gefaͤllt es dir, aus dieſen Urſachen ſolches zu thun: ſo raſe immerhin; es ſoll mir willkommen ſeyn.
Mich verlangt zu wiſſen, was die zwote Bit- te ſey. Allein dieß weiß ich, daß, wo es etwas geringers iſt, als dir die Kehle abzuſchneiden oder meinen eignen Hals in Gefahr zu ſetzen, ich ihr gewiß willfahren, und mir eine Ehre dar- aus machen werde, daß es in meiner Gewalt ſte- het, ihr gefaͤllig zu ſeyn.
Nun will ich wirklich anfangen, mich mit den Auszuͤgen zu beſchaͤfftigen.
Der fuͤnf und neunzigſte Brief von Hrn. Belford an Fraͤulein Clariſſa Harlowe.
den 3. und 4ten Aug.
Gnaͤdige Fraͤulein.
Sie haben mir befohlen, Jhnen auf Eh- re und Glauben, ohne die Sache beſ- ſer, oder ſchlimmer zu machen, dasjenige mitzutheilen, was Herr Lovelace, in Abſicht auf Sie ſelbſt, in dem Zeitlauf kurz vor
Jhrem
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kommen koͤnnen. Alſo bitte ich dich, ſchicke dich
darein, ſo gut als moͤglich iſt, und tobe nicht: es
waͤre denn, daß du nur einen Vorwand wider
mich ſucheteſt, und deine Gabe zu fluchen uͤben
wollteſt! ‒ ‒ Gefaͤllt es dir, aus dieſen Urſachen
ſolches zu thun: ſo raſe immerhin; es ſoll mir
willkommen ſeyn.
Mich verlangt zu wiſſen, was die zwote Bit-
te ſey. Allein dieß weiß ich, daß, wo es etwas
geringers iſt, als dir die Kehle abzuſchneiden
oder meinen eignen Hals in Gefahr zu ſetzen,
ich ihr gewiß willfahren, und mir eine Ehre dar-
aus machen werde, daß es in meiner Gewalt ſte-
het, ihr gefaͤllig zu ſeyn.
Nun will ich wirklich anfangen, mich mit den
Auszuͤgen zu beſchaͤfftigen.
Der fuͤnf und neunzigſte Brief
von
Hrn. Belford an Fraͤulein Clariſſa Harlowe.
den 3. und 4ten Aug.
Gnaͤdige Fraͤulein.
Sie haben mir befohlen, Jhnen auf Eh-
re und Glauben, ohne die Sache beſ-
ſer, oder ſchlimmer zu machen, dasjenige
mitzutheilen, was Herr Lovelace, in Abſicht
auf Sie ſelbſt, in dem Zeitlauf kurz vor
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/683>, abgerufen am 21.12.2024.
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