Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

Bild:
<< vorherige Seite



eurem Beyspiel werden alle eure Freunde und
Mitgesellen folgen - - wie die Alte sagt, zum
äußersten Unglück ihres armen Hauses.



Der vier und vierzigste Brief
von
Hrn. Belford an Herrn Robert Lovelace.

Weil ich spät gesessen habe, meinen Brief bis
zu dem obigen Absatze zu vollenden und
zu versiegeln, damit er in Bereitschaft wäre: so
bin ich eher, als ich aufzustehen wünschte, durch
die Ankunft deines zweyten Bothens, an wel-
chem alles, wie an seinem Pserde, rauchete, ge-
störet worden.

Unter der Zeit, da er ein wenig zur Erfri-
schung zu sich nimmt, will ich noch ein paar Zei-
len schreiben, dir von Herzen zu deiner Wuth
und Ungedult, die ich erwartet habe, und zur
Wiedererlangung des Gefühls in deinem Gemü-
the, Glück zu wünschen.

Wie sehr vergnügt mich die Vorstellung,
die du mir durch deine aufgerichtete Pfriemen,
Haarnadeln, Pflöcke und Packnadeln, durch dein
rollendes Faß mit eisernen Stacheln, und durch

deine



eurem Beyſpiel werden alle eure Freunde und
Mitgeſellen folgen ‒ ‒ wie die Alte ſagt, zum
aͤußerſten Ungluͤck ihres armen Hauſes.



Der vier und vierzigſte Brief
von
Hrn. Belford an Herrn Robert Lovelace.

Weil ich ſpaͤt geſeſſen habe, meinen Brief bis
zu dem obigen Abſatze zu vollenden und
zu verſiegeln, damit er in Bereitſchaft waͤre: ſo
bin ich eher, als ich aufzuſtehen wuͤnſchte, durch
die Ankunft deines zweyten Bothens, an wel-
chem alles, wie an ſeinem Pſerde, rauchete, ge-
ſtoͤret worden.

Unter der Zeit, da er ein wenig zur Erfri-
ſchung zu ſich nimmt, will ich noch ein paar Zei-
len ſchreiben, dir von Herzen zu deiner Wuth
und Ungedult, die ich erwartet habe, und zur
Wiedererlangung des Gefuͤhls in deinem Gemuͤ-
the, Gluͤck zu wuͤnſchen.

Wie ſehr vergnuͤgt mich die Vorſtellung,
die du mir durch deine aufgerichtete Pfriemen,
Haarnadeln, Pfloͤcke und Packnadeln, durch dein
rollendes Faß mit eiſernen Stacheln, und durch

deine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0350" n="344"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
eurem Bey&#x017F;piel werden alle eure Freunde und<lb/>
Mitge&#x017F;ellen folgen &#x2012; &#x2012; wie die Alte &#x017F;agt, zum<lb/>
a&#x0364;ußer&#x017F;ten Unglu&#x0364;ck ihres armen Hau&#x017F;es.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der vier und vierzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Hrn. Belford an Herrn Robert Lovelace.</hi></head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Dien&#x017F;tags, fru&#x0364;he um &#x017F;ech&#x017F;e, den<lb/>
18ten Jul.</hi> </dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>eil ich &#x017F;pa&#x0364;t ge&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en habe, meinen Brief bis<lb/>
zu dem obigen Ab&#x017F;atze zu vollenden und<lb/>
zu ver&#x017F;iegeln, damit er in Bereit&#x017F;chaft wa&#x0364;re: &#x017F;o<lb/>
bin ich eher, als ich aufzu&#x017F;tehen wu&#x0364;n&#x017F;chte, durch<lb/>
die Ankunft deines zweyten Bothens, an wel-<lb/>
chem alles, wie an &#x017F;einem P&#x017F;erde, rauchete, ge-<lb/>
&#x017F;to&#x0364;ret worden.</p><lb/>
          <p>Unter der Zeit, da er ein wenig zur Erfri-<lb/>
&#x017F;chung zu &#x017F;ich nimmt, will ich noch ein paar Zei-<lb/>
len &#x017F;chreiben, dir von Herzen zu deiner Wuth<lb/>
und Ungedult, die ich <hi rendition="#fr">erwartet</hi> habe, und zur<lb/>
Wiedererlangung des Gefu&#x0364;hls in deinem Gemu&#x0364;-<lb/>
the, Glu&#x0364;ck zu wu&#x0364;n&#x017F;chen.</p><lb/>
          <p>Wie &#x017F;ehr vergnu&#x0364;gt mich die Vor&#x017F;tellung,<lb/>
die du mir durch deine aufgerichtete Pfriemen,<lb/>
Haarnadeln, Pflo&#x0364;cke und Packnadeln, durch dein<lb/>
rollendes Faß mit ei&#x017F;ernen Stacheln, und durch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">deine</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0350] eurem Beyſpiel werden alle eure Freunde und Mitgeſellen folgen ‒ ‒ wie die Alte ſagt, zum aͤußerſten Ungluͤck ihres armen Hauſes. Der vier und vierzigſte Brief von Hrn. Belford an Herrn Robert Lovelace. Dienſtags, fruͤhe um ſechſe, den 18ten Jul. Weil ich ſpaͤt geſeſſen habe, meinen Brief bis zu dem obigen Abſatze zu vollenden und zu verſiegeln, damit er in Bereitſchaft waͤre: ſo bin ich eher, als ich aufzuſtehen wuͤnſchte, durch die Ankunft deines zweyten Bothens, an wel- chem alles, wie an ſeinem Pſerde, rauchete, ge- ſtoͤret worden. Unter der Zeit, da er ein wenig zur Erfri- ſchung zu ſich nimmt, will ich noch ein paar Zei- len ſchreiben, dir von Herzen zu deiner Wuth und Ungedult, die ich erwartet habe, und zur Wiedererlangung des Gefuͤhls in deinem Gemuͤ- the, Gluͤck zu wuͤnſchen. Wie ſehr vergnuͤgt mich die Vorſtellung, die du mir durch deine aufgerichtete Pfriemen, Haarnadeln, Pfloͤcke und Packnadeln, durch dein rollendes Faß mit eiſernen Stacheln, und durch deine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/350
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/350>, abgerufen am 30.12.2024.