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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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Jedoch sie scheinen itzt über ihr Vergehen
empfindlich genug! So sind alle unbesonnene
Mädchen: wenn es zu spät - - Was für eine
betrübte und niedergeschlagene Person nöthigt sie
alsdenn, ihre eigenwillige Widerspenstigkeit und
ihr starrköpfigtes Wesen zu spielen!

Jch sage vielleicht zu viel: bloß weil ich es
für dienlich achte, das Zeugniß gegen ihre Unbe-
dachtsamkeit abzulegen, welches allen sorgfälti-
gen Eltern abzulegen zustehet; und keinem
mehr, als

Jhrer mitleidigen und ihnen alles
Gute anwünschenden
Annabella Howe.

Jch sende gegenwärtiges durch einen besondern
Bothen, der nicht weiter, als zu Barnet,
zu thun hat: weil sie nicht nöthig haben wer-
den wieder zu schreiben; da ich weiß, wie gern
sie schreiben mögen, und auch weiß, daß Un-
glück die Leute zum Klagen aufgelegt
machet.



Der vierte Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Frau Howe.

Erlauben Sie mir, gnädige Frau, Jhnen
mit einigen Zeilen beschwerlich zu seyn:

wenn
B 3


Jedoch ſie ſcheinen itzt uͤber ihr Vergehen
empfindlich genug! So ſind alle unbeſonnene
Maͤdchen: wenn es zu ſpaͤt ‒ ‒ Was fuͤr eine
betruͤbte und niedergeſchlagene Perſon noͤthigt ſie
alsdenn, ihre eigenwillige Widerſpenſtigkeit und
ihr ſtarrkoͤpfigtes Weſen zu ſpielen!

Jch ſage vielleicht zu viel: bloß weil ich es
fuͤr dienlich achte, das Zeugniß gegen ihre Unbe-
dachtſamkeit abzulegen, welches allen ſorgfaͤlti-
gen Eltern abzulegen zuſtehet; und keinem
mehr, als

Jhrer mitleidigen und ihnen alles
Gute anwuͤnſchenden
Annabella Howe.

Jch ſende gegenwaͤrtiges durch einen beſondern
Bothen, der nicht weiter, als zu Barnet,
zu thun hat: weil ſie nicht noͤthig haben wer-
den wieder zu ſchreiben; da ich weiß, wie gern
ſie ſchreiben moͤgen, und auch weiß, daß Un-
gluͤck die Leute zum Klagen aufgelegt
machet.



Der vierte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Frau Howe.

Erlauben Sie mir, gnaͤdige Frau, Jhnen
mit einigen Zeilen beſchwerlich zu ſeyn:

wenn
B 3
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[21/0027] Jedoch ſie ſcheinen itzt uͤber ihr Vergehen empfindlich genug! So ſind alle unbeſonnene Maͤdchen: wenn es zu ſpaͤt ‒ ‒ Was fuͤr eine betruͤbte und niedergeſchlagene Perſon noͤthigt ſie alsdenn, ihre eigenwillige Widerſpenſtigkeit und ihr ſtarrkoͤpfigtes Weſen zu ſpielen! Jch ſage vielleicht zu viel: bloß weil ich es fuͤr dienlich achte, das Zeugniß gegen ihre Unbe- dachtſamkeit abzulegen, welches allen ſorgfaͤlti- gen Eltern abzulegen zuſtehet; und keinem mehr, als Jhrer mitleidigen und ihnen alles Gute anwuͤnſchenden Annabella Howe. Jch ſende gegenwaͤrtiges durch einen beſondern Bothen, der nicht weiter, als zu Barnet, zu thun hat: weil ſie nicht noͤthig haben wer- den wieder zu ſchreiben; da ich weiß, wie gern ſie ſchreiben moͤgen, und auch weiß, daß Un- gluͤck die Leute zum Klagen aufgelegt machet. Der vierte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Frau Howe. Sonnabends, den 1ſten Jul. Erlauben Sie mir, gnaͤdige Frau, Jhnen mit einigen Zeilen beſchwerlich zu ſeyn: wenn B 3

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/27>, abgerufen am 22.12.2024.