[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.Was für ein verkehrtes Mägdchen ist dieß, Jedoch ich will dich nicht länger in ungewis- Der zwey und dreyßigste Brief. Eine Fortsetzung des vorhergehenden von Herrn Lovelace. Die Sache verhielte sich also - - Meine Ge- Her- J i 5
Was fuͤr ein verkehrtes Maͤgdchen iſt dieß, Jedoch ich will dich nicht laͤnger in ungewiſ- Der zwey und dreyßigſte Brief. Eine Fortſetzung des vorhergehenden von Herrn Lovelace. Die Sache verhielte ſich alſo ‒ ‒ Meine Ge- Her- J i 5
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Was fuͤr ein verkehrtes Maͤgdchen iſt dieß,
daß ſie mit ihrem Schickſal ſtreitet: da ſie doch
Urſache hat zu gedenken, daß ihr Geſtirn ſelbſt
wider ſie fechte! Jch bin der Gluͤcklichſte auf Er-
den ‒ ‒ Aber der Othem vergehet mir noch, wenn
ich uͤberlege, an was fuͤr einem zarten Faden mein
Schickſal gehangen.
Jedoch ich will dich nicht laͤnger in ungewiſ-
ſer Erwartung laſſen: ich habe binnen dieſer hal-
ben Stunde den Beſitz von dem erwarteten Brie-
fe der Fraͤulein Howe erlanget ‒ ‒ und zwar
durch einen ſolchen Zufall! Allein ich muß
ſchließen und dieß mit dem vorhergehenden ab-
ſchicken: weil dein Bothe wartet.
Der zwey und dreyßigſte Brief.
Eine Fortſetzung des vorhergehenden
von
Herrn Lovelace.
Die Sache verhielte ſich alſo ‒ ‒ Meine Ge-
liebte ging dieſen Nachmittag wiederum in
Geſellſchaft der Frau Moore zur Kirche. Jch
hatte mich anfangs ſehr eifrig bezeiget, mir ih-
re Gegenwart bey dem Mittagseſſen auszubitten:
aber vergebens. Dem zu folge, was ſie zu der
Frau Moore geſagt hatte, war ich ihr zu betraͤcht-
lich, daß ſie dieſe Gewogenheit verſtatten konnte.
Her-
J i 5
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Zitationshilfe: | [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/511>, abgerufen am 22.02.2025. |