[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749.lung etwas finden, das einiger Maaßen entschul- digen kann Jhre unglückliche Clarissa Harlowe. Der sechste Brief Dienstags und Mittewochens den 11.von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford. und 12 April. Du mahnest mich wegen meines Versprechens, Du weissest mit was für einem Entschluß ich wir
lung etwas finden, das einiger Maaßen entſchul- digen kann Jhre ungluͤckliche Clariſſa Harlowe. Der ſechſte Brief Dienstags und Mittewochens den 11.von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford. und 12 April. Du mahneſt mich wegen meines Verſprechens, Du weiſſeſt mit was fuͤr einem Entſchluß ich wir
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0096" n="82"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> lung etwas finden, das einiger Maaßen entſchul-<lb/> digen kann</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Jhre ungluͤckliche<lb/><hi rendition="#fr">Clariſſa Harlowe.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Der ſechſte Brief</hi><lb/> von<lb/><hi rendition="#fr">Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Dienstags und Mittewochens den 11.<lb/> und 12 April.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>u mahneſt mich wegen meines Verſprechens,<lb/> daß ich alles genau erzaͤhlen will, was zwi-<lb/> ſchen mir und meiner Goͤttin vorgehet. Jch habe<lb/> nie eine beſſere Materie unter der Feder gehabt: ich<lb/> habe auch Zeit genug, denn wenn es nach ihrem<lb/> Willen gehet, ſo ſoll mir der Zugang zu ihr nicht<lb/> leichter werden, als dem unterthaͤnigſten Sclaven<lb/> die Ehre einen morgenlaͤndiſchen Monarchen zu ſe-<lb/> hen. Es kann alſo die Saumſeeligkeit im Schrei-<lb/> ben durch nichts entſchuldiget werden; ſie wuͤrde<lb/> dem Mangel des guten Willens zuzuſchreiben ſeyn.<lb/> Weil aber dieſer Mangel in Betrachtung unſerer<lb/> Freundſchaft und deiner Dienſtfertigkeit, auf mei-<lb/> nen Winck nach dem weißen Hirſch zu mir zu kom-<lb/> men, gar nicht entſchuldiget werden koͤnnte; ſo will<lb/> ich ſuchen mein Wort zu halten.</p><lb/> <p>Du weiſſeſt mit was fuͤr einem Entſchluß ich<lb/> von dir und deinen Bruͤdern Abſchied nahm, daß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wir</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0096]
lung etwas finden, das einiger Maaßen entſchul-
digen kann
Jhre ungluͤckliche
Clariſſa Harlowe.
Der ſechſte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Dienstags und Mittewochens den 11.
und 12 April.
Du mahneſt mich wegen meines Verſprechens,
daß ich alles genau erzaͤhlen will, was zwi-
ſchen mir und meiner Goͤttin vorgehet. Jch habe
nie eine beſſere Materie unter der Feder gehabt: ich
habe auch Zeit genug, denn wenn es nach ihrem
Willen gehet, ſo ſoll mir der Zugang zu ihr nicht
leichter werden, als dem unterthaͤnigſten Sclaven
die Ehre einen morgenlaͤndiſchen Monarchen zu ſe-
hen. Es kann alſo die Saumſeeligkeit im Schrei-
ben durch nichts entſchuldiget werden; ſie wuͤrde
dem Mangel des guten Willens zuzuſchreiben ſeyn.
Weil aber dieſer Mangel in Betrachtung unſerer
Freundſchaft und deiner Dienſtfertigkeit, auf mei-
nen Winck nach dem weißen Hirſch zu mir zu kom-
men, gar nicht entſchuldiget werden koͤnnte; ſo will
ich ſuchen mein Wort zu halten.
Du weiſſeſt mit was fuͤr einem Entſchluß ich
von dir und deinen Bruͤdern Abſchied nahm, daß
wir
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |