Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Servill. Macht nur fein bald denn ich kan nicht
lange abkommen.
Urs. Sie soll augenblicks da seyn. (geht ab.)
Servill. Es ist wohl verdrießlich hier in Plis-
sine/ daß/ wenn man wohin geschickt wird/ so
lange verziehen muß/ ehe man einmahl vorkömmt/
da soll man den Mägden erstlich alles auff die
Nase binden/ wenn man bey der Jungfer was
zu bestellen hat/ alleine von mir erfähret wohl
niemand nichts/ was mir verbothen ist zu sagen.
Ach ich wolte daß ich einmahl abgefertiget wür-
de/ daß ich wieder meine Gäste abfertigen könte.
Scena. VI.
Schlampampe/ Charlotte und
Servillo.
Schlamp. Wer schickt euch her Jungge-
selle.
Serv. Da soll ich was an ihre Jungfer Toch-
ter ausrichten.
Charlotte. Was wolt ihr denn bey mir?
Servill. Es ist ein frembder Herr in unsern
Weinkeller/ der läst sich der Jungfer gantz schön
befehlen/ und schickt ihr als ein Unbekanter diese
Flasche Wein.

Char-
Servill. Macht nur fein bald denn ich kan nicht
lange abkommen.
Urſ. Sie ſoll augenblicks da ſeyn. (geht ab.)
Servill. Es iſt wohl verdrießlich hier in Pliſ-
ſine/ daß/ wenn man wohin geſchickt wird/ ſo
lange verziehen muß/ ehe man einmahl vorkoͤm̃t/
da ſoll man den Maͤgden erſtlich alles auff die
Naſe binden/ wenn man bey der Jungfer was
zu beſtellen hat/ alleine von mir erfaͤhret wohl
niemand nichts/ was mir verbothen iſt zu ſagen.
Ach ich wolte daß ich einmahl abgefertiget wuͤr-
de/ daß ich wieder meine Gaͤſte abfertigen koͤnte.
Scena. VI.
Schlampampe/ Charlotte und
Servillo.
Schlamp. Wer ſchickt euch her Jungge-
ſelle.
Serv. Da ſoll ich was an ihre Jungfer Toch-
ter ausrichten.
Charlotte. Was wolt ihr denn bey mir?
Servill. Es iſt ein frembder Herr in unſern
Weinkeller/ der laͤſt ſich der Jungfer gantz ſchoͤn
befehlen/ und ſchickt ihr als ein Unbekanter dieſe
Flaſche Wein.

Char-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0040" n="28"/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Servill.</speaker>
            <p>Macht nur fein bald denn ich kan nicht<lb/>
lange abkommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;.</hi> </speaker>
            <p>Sie &#x017F;oll augenblicks da &#x017F;eyn.</p>
            <stage>(geht ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Servill.</speaker>
            <p>Es i&#x017F;t wohl verdrießlich hier in Pli&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ine/ daß/ wenn man wohin ge&#x017F;chickt wird/ &#x017F;o<lb/>
lange verziehen muß/ ehe man einmahl vorko&#x0364;m&#x0303;t/<lb/>
da &#x017F;oll man den Ma&#x0364;gden er&#x017F;tlich alles auff die<lb/>
Na&#x017F;e binden/ wenn man bey der Jungfer was<lb/>
zu be&#x017F;tellen hat/ alleine von mir erfa&#x0364;hret wohl<lb/>
niemand nichts/ was mir verbothen i&#x017F;t zu &#x017F;agen.<lb/>
Ach ich wolte daß ich einmahl abgefertiget wu&#x0364;r-<lb/>
de/ daß ich wieder meine Ga&#x0364;&#x017F;te abfertigen ko&#x0364;nte.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Scena.</hi> VI.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b">Schlampampe/ Charlotte und<lb/>
Servillo.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker>Schlamp.</speaker>
            <p>Wer &#x017F;chickt euch her Jungge-<lb/>
&#x017F;elle.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Serv.</speaker>
            <p>Da &#x017F;oll ich was an ihre Jungfer Toch-<lb/>
ter ausrichten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker>Charlotte.</speaker>
            <p>Was wolt ihr denn bey mir?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Servill.</speaker>
            <p>Es i&#x017F;t ein frembder Herr in un&#x017F;ern<lb/>
Weinkeller/ der la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich der Jungfer gantz &#x017F;cho&#x0364;n<lb/>
befehlen/ und &#x017F;chickt ihr als ein Unbekanter die&#x017F;e<lb/>
Fla&#x017F;che Wein.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Char-</fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0040] Servill. Macht nur fein bald denn ich kan nicht lange abkommen. Urſ. Sie ſoll augenblicks da ſeyn. (geht ab.) Servill. Es iſt wohl verdrießlich hier in Pliſ- ſine/ daß/ wenn man wohin geſchickt wird/ ſo lange verziehen muß/ ehe man einmahl vorkoͤm̃t/ da ſoll man den Maͤgden erſtlich alles auff die Naſe binden/ wenn man bey der Jungfer was zu beſtellen hat/ alleine von mir erfaͤhret wohl niemand nichts/ was mir verbothen iſt zu ſagen. Ach ich wolte daß ich einmahl abgefertiget wuͤr- de/ daß ich wieder meine Gaͤſte abfertigen koͤnte. Scena. VI. Schlampampe/ Charlotte und Servillo. Schlamp. Wer ſchickt euch her Jungge- ſelle. Serv. Da ſoll ich was an ihre Jungfer Toch- ter ausrichten. Charlotte. Was wolt ihr denn bey mir? Servill. Es iſt ein frembder Herr in unſern Weinkeller/ der laͤſt ſich der Jungfer gantz ſchoͤn befehlen/ und ſchickt ihr als ein Unbekanter dieſe Flaſche Wein. Char-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/40
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/40>, abgerufen am 21.11.2024.