[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700. Es wird musicirt, und unter währender Music, eröffnet sich eine Bad-Stube/ worinnen Graf Ehrenfried halb ausge- zogen auff einer Schwitz-Bauck sitzet/ eine Masqve hält ihn hinten bey dem Kopffe/ und ein masqvirter Bader schröpffet ihn/ die andern sehen zu/ und haben ihre Vexati- ones mit dem Herrn Grafen; nach verrichteter Arbeit tragen sie ihn wieder auf die Gasse/ und lauffen davon.) Siebenzehender Aufftritt. Ehrenfried allein. O ihr vermaledeyeten Furien/ wie habt ihr Achtzehender Aufftritt. Mummel-Märten mit der Fackel/ Fortun. Feuerf. Friedens. Mirax, Natruffsky, Pamphil. Marod. Sylv. Cursino Culin, Damastor, Kilian. (geht
Es wird muſicirt, und unter waͤhrender Muſic, eroͤffnet ſich eine Bad-Stube/ worinnen Graf Ehrenfried halb ausge- zogen auff einer Schwitz-Bauck ſitzet/ eine Maſqve haͤlt ihn hinten bey dem Kopffe/ und ein maſqvirter Bader ſchroͤpffet ihn/ die andern ſehen zu/ und haben ihre Vexati- ones mit dem Herrn Grafen; nach verrichteter Arbeit tragen ſie ihn wieder auf die Gaſſe/ und lauffen davon.) Siebenzehender Aufftritt. Ehrenfried allein. O ihr vermaledeyeten Furien/ wie habt ihr Achtzehender Aufftritt. Mum̃el-Maͤrten mit der Fackel/ Fortun. Feuerf. Friedenſ. Mirax, Natruffsky, Pamphil. Marod. Sylv. Curſino Culin, Damaſtor, Kilian. (geht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#FOR"> <pb facs="#f0091" n="82"/> <stage>Es wird <hi rendition="#aq">muſicirt,</hi> und unter waͤhrender <hi rendition="#aq">Muſic,</hi> eroͤffnet ſich<lb/> eine Bad-Stube/ worinnen Graf Ehrenfried halb ausge-<lb/> zogen auff einer Schwitz-Bauck ſitzet/ eine <hi rendition="#aq">Maſqve</hi> haͤlt<lb/> ihn hinten bey dem Kopffe/ und ein maſqvirter Bader<lb/> ſchroͤpffet ihn/ die andern ſehen zu/ und haben ihre <hi rendition="#aq">Vexati-<lb/> ones</hi> mit dem Herrn Grafen; nach verrichteter Arbeit<lb/> tragen ſie ihn wieder auf die Gaſſe/ und lauffen davon.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Siebenzehender Aufftritt.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Ehrenfried allein.</hi> </stage><lb/> <p>O ihr vermaledeyeten Furien/ wie habt ihr<lb/> mich gepeiniget/ und wenn mich die Beſtien gleich<lb/> in dem Bock geſpannet/ ich glaube nicht/ daß ſie<lb/> mich aͤrger haͤtten martern koͤnnen/ als durch ihr<lb/> verzweifeltes Schroͤpffen. Allein ich will mir das<lb/> Ding ſchon hinter ein Ohr ſchreiben/ und es <hi rendition="#aq">ad no-<lb/> tam</hi> nehmen/ denn der eine Vogel war mir mehr<lb/> als zu wohl bekandt/ und der andere/ welcher mir<lb/> das ſtinckende Waſſer ins Geſichte goß/ den wolte<lb/> ich auch wohl errathen. Aber es hat nichts zu ſa-<lb/> gen/ wer weiß/ wie es die Gelegenheit einmahl wie-<lb/> der giebet/ daß ich mich <hi rendition="#aq">revangi</hi>ren kan. Doch wun-<lb/> dert mich bey dieſer <hi rendition="#aq">rencontre</hi> nichts mehr/ als daß<lb/> mich meine Leute ſo verlaſſen hatten. Ja/ wenn ich<lb/> irgend niemand haͤtte? und der verdammte Jun-<lb/> ge/ mein Mummel-Maͤrten/ kam auch nicht wie-<lb/> der. Ich will die Hundsfoͤtter alle mit einander<lb/> in den Bock ſpannen laſſen/ damit ſie einandermahl<lb/> an ihre Auffwartung gedencken.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Achtzehender Aufftritt.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Mum̃el-Maͤrten mit der Fackel/</hi> <hi rendition="#aq">Fortun.</hi> <hi rendition="#fr">Feuerf.<lb/> Friedenſ.</hi> <hi rendition="#aq">Mirax, Natruffsky, Pamphil. Marod. Sylv.<lb/> Curſino Culin, Damaſtor, Kilian.</hi> </stage><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">(geht</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0091]
Es wird muſicirt, und unter waͤhrender Muſic, eroͤffnet ſich
eine Bad-Stube/ worinnen Graf Ehrenfried halb ausge-
zogen auff einer Schwitz-Bauck ſitzet/ eine Maſqve haͤlt
ihn hinten bey dem Kopffe/ und ein maſqvirter Bader
ſchroͤpffet ihn/ die andern ſehen zu/ und haben ihre Vexati-
ones mit dem Herrn Grafen; nach verrichteter Arbeit
tragen ſie ihn wieder auf die Gaſſe/ und lauffen davon.)
Siebenzehender Aufftritt.
Ehrenfried allein.
O ihr vermaledeyeten Furien/ wie habt ihr
mich gepeiniget/ und wenn mich die Beſtien gleich
in dem Bock geſpannet/ ich glaube nicht/ daß ſie
mich aͤrger haͤtten martern koͤnnen/ als durch ihr
verzweifeltes Schroͤpffen. Allein ich will mir das
Ding ſchon hinter ein Ohr ſchreiben/ und es ad no-
tam nehmen/ denn der eine Vogel war mir mehr
als zu wohl bekandt/ und der andere/ welcher mir
das ſtinckende Waſſer ins Geſichte goß/ den wolte
ich auch wohl errathen. Aber es hat nichts zu ſa-
gen/ wer weiß/ wie es die Gelegenheit einmahl wie-
der giebet/ daß ich mich revangiren kan. Doch wun-
dert mich bey dieſer rencontre nichts mehr/ als daß
mich meine Leute ſo verlaſſen hatten. Ja/ wenn ich
irgend niemand haͤtte? und der verdammte Jun-
ge/ mein Mummel-Maͤrten/ kam auch nicht wie-
der. Ich will die Hundsfoͤtter alle mit einander
in den Bock ſpannen laſſen/ damit ſie einandermahl
an ihre Auffwartung gedencken.
Achtzehender Aufftritt.
Mum̃el-Maͤrten mit der Fackel/ Fortun. Feuerf.
Friedenſ. Mirax, Natruffsky, Pamphil. Marod. Sylv.
Curſino Culin, Damaſtor, Kilian.
(geht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |