Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

Bild:
<< vorherige Seite
Joh Momflere, wenn ich dir rathen solte/ so ver-
trüge ich mich mit dem Manne wieder/ und
liesse ihn was zum Besten geben.
Injur. Daraus wird nimmehr nichts/ weil die
Welt stehet.
Joh. Wie du wilst.
Injurius. Ich will ihn noch drücken/ daß er sein
Tage an mich gedencken soll.
Joh. Meinethalben/ wenn die Schlägerey nur
bey mir nicht wäre vorgegangen.
Injur. Was kanst du dafür/ deswegen komm ich
doch wohl wieder zu dir.
Joh. Wenn denn?
Injurius. Ich will nur erstlich zum Balbier gehen/
und mich verbinden lassen/ hernach so will ich
gleich auff ein Gläßgen zu dir kommen.
Joh Top!
Injurius. Ein Wort ein Mann.
Joh Ein Schelm der nicht kömmt.
Injurius. Was ich sage. Adjeu. (gehet ab.)
Joh. Dein Diener Momflere. (Indem Injurius
fortgehet/ sieht Herr Johannes ihn hinten mit einer
hönischen Mine nach/ und spricht:)
Sieben
Wunden/ Gottlob/ auch wohl achte oder 9.

(gehet ab)
Sechster Aufftritt.
Mummel-Märten (hat ein Päctgen unterm Arme.)
Je da wär ich wohl ein rechter Bärenheuter/ daß
ich einen Augenblick länger bey dem Grafen
bliebe. Ich dachte wohl/ daß es so ablauffen
würde/ denn man dencke nur/ was er vor när-
risch
Joh Momflere, wenn ich dir rathen ſolte/ ſo ver-
truͤge ich mich mit dem Manne wieder/ und
lieſſe ihn was zum Beſten geben.
Injur. Daraus wird nimmehr nichts/ weil die
Welt ſtehet.
Joh. Wie du wilſt.
Injurius. Ich will ihn noch druͤcken/ daß er ſein
Tage an mich gedencken ſoll.
Joh. Meinethalben/ wenn die Schlaͤgerey nur
bey mir nicht waͤre vorgegangen.
Injur. Was kanſt du dafuͤr/ deswegen komm ich
doch wohl wieder zu dir.
Joh. Wenn denn?
Injurius. Ich will nur erſtlich zum Balbier gehen/
und mich verbinden laſſen/ hernach ſo will ich
gleich auff ein Glaͤßgen zu dir kommen.
Joh Top!
Injurius. Ein Wort ein Mann.
Joh Ein Schelm der nicht koͤmmt.
Injurius. Was ich ſage. Adjeu. (gehet ab.)
Joh. Dein Diener Momflere. (Indem Injurius
fortgehet/ ſieht Herr Johannes ihn hinten mit einer
hoͤniſchen Mine nach/ und ſpricht:)
Sieben
Wunden/ Gottlob/ auch wohl achte oder 9.

(gehet ab)
Sechſter Aufftritt.
Mummel-Maͤrten (hat ein Paͤctgen unterm Arme.)
Je da waͤr ich wohl ein rechter Baͤrenheuter/ daß
ich einen Augenblick laͤnger bey dem Grafen
bliebe. Ich dachte wohl/ daß es ſo ablauffen
wuͤrde/ denn man dencke nur/ was er vor naͤr-
riſch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0118" n="107"/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#aq">Momflere,</hi> wenn ich dir rathen &#x017F;olte/ &#x017F;o ver-<lb/>
tru&#x0364;ge ich mich mit dem Manne wieder/ und<lb/>
lie&#x017F;&#x017F;e ihn was zum Be&#x017F;ten geben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#INJ">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Injur.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Daraus wird nimmehr nichts/ weil die<lb/>
Welt &#x017F;tehet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh.</hi> </speaker>
            <p>Wie du wil&#x017F;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#INJ">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Injurius.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ich will ihn noch dru&#x0364;cken/ daß er &#x017F;ein<lb/>
Tage an mich gedencken &#x017F;oll.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh.</hi> </speaker>
            <p>Meinethalben/ wenn die Schla&#x0364;gerey nur<lb/>
bey mir nicht wa&#x0364;re vorgegangen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#INJ">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Injur.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Was kan&#x017F;t du dafu&#x0364;r/ deswegen komm ich<lb/>
doch wohl wieder zu dir.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh.</hi> </speaker>
            <p>Wenn denn?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#INJ">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Injurius.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ich will nur er&#x017F;tlich zum Balbier gehen/<lb/>
und mich verbinden la&#x017F;&#x017F;en/ hernach &#x017F;o will ich<lb/>
gleich auff ein Gla&#x0364;ßgen zu dir kommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh</hi> </speaker>
            <p>Top!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#INJ">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Injurius.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ein Wort ein Mann.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh</hi> </speaker>
            <p>Ein Schelm der nicht ko&#x0364;mmt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#INJ">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Injurius.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Was ich &#x017F;age. <hi rendition="#aq">Adjeu.</hi></p>
            <stage>(<hi rendition="#fr">gehet ab.</hi>)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Joh.</hi> </speaker>
            <p>Dein Diener <hi rendition="#aq">Momflere.</hi></p>
            <stage>(Indem <hi rendition="#aq">Injurius</hi><lb/>
fortgehet/ &#x017F;ieht Herr Johannes ihn hinten mit einer<lb/>
ho&#x0364;ni&#x017F;chen Mine nach/ und &#x017F;pricht:)</stage>
            <p>Sieben<lb/>
Wunden/ Gottlob/ auch wohl achte oder 9.</p><lb/>
            <stage>(<hi rendition="#fr">gehet ab</hi>)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sech&#x017F;ter Aufftritt.</hi> </head><lb/>
          <sp who="#MUM">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Mummel-Ma&#x0364;rten</hi> </speaker>
            <stage>(hat ein Pa&#x0364;ctgen unterm Arme.)</stage><lb/>
            <p>Je da wa&#x0364;r ich wohl ein rechter Ba&#x0364;renheuter/ daß<lb/>
ich einen Augenblick la&#x0364;nger bey dem Grafen<lb/>
bliebe. Ich dachte wohl/ daß es &#x017F;o ablauffen<lb/>
wu&#x0364;rde/ denn man dencke nur/ was er vor na&#x0364;r-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ri&#x017F;ch</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0118] Joh Momflere, wenn ich dir rathen ſolte/ ſo ver- truͤge ich mich mit dem Manne wieder/ und lieſſe ihn was zum Beſten geben. Injur. Daraus wird nimmehr nichts/ weil die Welt ſtehet. Joh. Wie du wilſt. Injurius. Ich will ihn noch druͤcken/ daß er ſein Tage an mich gedencken ſoll. Joh. Meinethalben/ wenn die Schlaͤgerey nur bey mir nicht waͤre vorgegangen. Injur. Was kanſt du dafuͤr/ deswegen komm ich doch wohl wieder zu dir. Joh. Wenn denn? Injurius. Ich will nur erſtlich zum Balbier gehen/ und mich verbinden laſſen/ hernach ſo will ich gleich auff ein Glaͤßgen zu dir kommen. Joh Top! Injurius. Ein Wort ein Mann. Joh Ein Schelm der nicht koͤmmt. Injurius. Was ich ſage. Adjeu. (gehet ab.) Joh. Dein Diener Momflere. (Indem Injurius fortgehet/ ſieht Herr Johannes ihn hinten mit einer hoͤniſchen Mine nach/ und ſpricht:) Sieben Wunden/ Gottlob/ auch wohl achte oder 9. (gehet ab) Sechſter Aufftritt. Mummel-Maͤrten (hat ein Paͤctgen unterm Arme.) Je da waͤr ich wohl ein rechter Baͤrenheuter/ daß ich einen Augenblick laͤnger bey dem Grafen bliebe. Ich dachte wohl/ daß es ſo ablauffen wuͤrde/ denn man dencke nur/ was er vor naͤr- riſch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/118
Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/118>, abgerufen am 21.12.2024.