Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Von dem weltlichen Stande. non honore Galbae, sed tradito Principibus more, munimentum in praesens in po-sterum ultionem. Item sceleris huius ultor est, quisquis successit. Et propter Exem- pla ne quidem Tyranni & improbi Regestemere dericiendi. Frossard. lib. 3.) Der bösen Nachfolge halber/ nehmen sich Potentaten auch tyrannischer vnd gottloser Regenten vnd Könige an/ dessen ein Exempel bey dem Frossard. lib. 1. Histor. zu fin- den. Cornel. Tacit. lib. 17. Annal. vid. quae scripsi in Tractat. meo de Regim. Sec. & Ecclesiast. lib. 1. class. 1. c. 5. n. 94. & mult. seqq. edit. 2. AXIOMA XXII. Die Stände/ Reichs-Räthe/ so vermöge eines Königreichs vnd Herrschafft herkommen/ mit einzurathen haben/ können nach gestalten Sachen/ der gemeinen Wolfarth zum besten sich interponiren, vnd der exorbitirenden Obrigkeit ein- reden/ sie auff die Reichs-Fundamental-Ge- setze vnd zur Sanfftmuth er- innern. ALs Saul seinen streitbahren vnd frommen Sohn Jonathan/ wegen seines Als Rehabeam nach seines Vatters Salomo Todt/ die Königliche Regie- legter Ff
Von dem weltlichen Stande. non honore Galbæ, ſed tradito Principibus more, munimentum in præſens in po-ſterum ultionem. Item ſceleris huius ultor eſt, quisquis ſucceſſit. Et propter Exem- pla ne quidem Tyranni & improbi Regestemerè dericiendi. Froſſard. lib. 3.) Der boͤſen Nachfolge halber/ nehmen ſich Potentaten auch tyranniſcher vnd gottloſer Regenten vnd Koͤnige an/ deſſen ein Exempel bey dem Froſſard. lib. 1. Hiſtor. zu fin- den. Cornel. Tacit. lib. 17. Annal. vid. quæ ſcripſi in Tractat. meo de Regim. Sec. & Eccleſiaſt. lib. 1. claſſ. 1. c. 5. n. 94. & mult. ſeqq. edit. 2. AXIOMA XXII. Die Staͤnde/ Reichs-Raͤthe/ ſo vermoͤge eines Koͤnigreichs vnd Herꝛſchafft herkommen/ mit einzurathen haben/ koͤnnen nach geſtalten Sachen/ der gemeinen Wolfarth zum beſten ſich interponiren, vnd der exorbitirenden Obrigkeit ein- reden/ ſie auff die Reichs-Fundamental-Ge- ſetze vnd zur Sanfftmuth er- innern. ALs Saul ſeinen ſtreitbahren vnd frommen Sohn Jonathan/ wegen ſeines Als Rehabeam nach ſeines Vatters Salomo Todt/ die Koͤnigliche Regie- legter Ff
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0227" n="41"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem weltlichen Stande.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">non honore Galbæ, ſed tradito Principibus more, munimentum in præſens in po-<lb/> ſterum ultionem. Item ſceleris huius ultor eſt, quisquis ſucceſſit. Et propter Exem-<lb/> pla ne quidem Tyranni & improbi Regestemerè dericiendi. Froſſard. lib.</hi> 3.) Der<lb/> boͤſen Nachfolge halber/ nehmen ſich <hi rendition="#aq">Potentaten</hi> auch tyranniſcher vnd gottloſer<lb/> Regenten vnd Koͤnige an/ deſſen ein Exempel bey dem <hi rendition="#aq">Froſſard. lib. 1. Hiſtor.</hi> zu fin-<lb/> den. <hi rendition="#aq">Cornel. Tacit. lib. 17. Annal. vid. quæ ſcripſi in Tractat. meo de Regim. Sec. &<lb/> Eccleſiaſt. lib. 1. claſſ. 1. c. 5. n. 94. & mult. ſeqq. edit.</hi> 2.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AXIOMA XXII</hi>.</hi><lb/><hi rendition="#b">Die Staͤnde/ Reichs-Raͤthe/ ſo vermoͤge eines Koͤnigreichs<lb/> vnd Herꝛſchafft herkommen/ mit einzurathen haben/ koͤnnen<lb/> nach geſtalten Sachen/ der gemeinen Wolfarth zum beſten<lb/> ſich</hi><hi rendition="#aq">interponiren,</hi><hi rendition="#b">vnd der</hi><hi rendition="#aq">exorbitirenden</hi><hi rendition="#b">Obrigkeit ein-<lb/> reden/ ſie auff die Reichs</hi>-<hi rendition="#aq">Fundamental</hi>-<hi rendition="#b">Ge-<lb/> ſetze vnd zur Sanfftmuth er-<lb/> innern.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls Saul ſeinen ſtreitbahren vnd frommen Sohn Jonathan/ wegen ſeines<lb/> vnbedachtſamen Geluͤbds/ davon doch Jonathan nichts gewuſt vnd ſelbigen<lb/> Tag eine Heldenthat verrichtet hatte/ mit Vnvernunfft toͤdten wolte/ hat<lb/> das Volck oder vielmehr die Elteſten vnd Vorſteher bey dem Koͤnig ſich <hi rendition="#aq">in-<lb/> terponiret,</hi> vnd geſchwohren/ ſolches keines wegs zu geſtatten vnd dardurch dem<lb/> Jonathan ſein Leben gerettet. 1. Samuel. Cap. 14. Wie Jeremias auff Gottes<lb/> Befehl/ dem Koͤnig Joiakim vnd dem Jſrgelitiſchen Volck jhre Vbertrettung<lb/> verkuͤndigte/ vnd der Koͤnig ſambt ſeiner Cleriſey dahin ſich <hi rendition="#aq">reſolvirten,</hi> denſelben<lb/> zu toͤdten/ ſind die Fuͤrſten vnd Elteſten in Jſrael auffgeſtanden/ dem Koͤnig vnd<lb/> ſeinen vermeynten Propheten/ <hi rendition="#aq">Patribus</hi> vnd Cleriſey eingeredet/ vnd mit nichten<lb/> geſtatten vnd zu geben wollen/ daß ſolch der Cleriſey/ in jhrem vermeynten <hi rendition="#aq">con-<lb/> ſcien</hi>tz Rath gemachtes <hi rendition="#aq">concluſum</hi> vnd Blutvrthel/ wider Jeremiam <hi rendition="#aq">exequiret</hi><lb/> vnd vollzogen werden ſolte. Jerem. Cap. 26.</p><lb/> <p>Als Rehabeam nach ſeines Vatters Salomo Todt/ die Koͤnigliche Regie-<lb/> tung anzutretten/ das gantze Jſrael nach Sichem beſchrieben/ erſchienen zwar die<lb/> Staͤnde vnd gantze Gemein neben Jerobeam vor jhm gehorſamblich/ <hi rendition="#aq">proponirten</hi><lb/> aber jhre <hi rendition="#aq">gravamina</hi> wegen vieler bey ſeines Vatters Salomo Lebzeiten auff ſie ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Ff</fw><fw place="bottom" type="catch">legter</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0227]
Von dem weltlichen Stande.
non honore Galbæ, ſed tradito Principibus more, munimentum in præſens in po-
ſterum ultionem. Item ſceleris huius ultor eſt, quisquis ſucceſſit. Et propter Exem-
pla ne quidem Tyranni & improbi Regestemerè dericiendi. Froſſard. lib. 3.) Der
boͤſen Nachfolge halber/ nehmen ſich Potentaten auch tyranniſcher vnd gottloſer
Regenten vnd Koͤnige an/ deſſen ein Exempel bey dem Froſſard. lib. 1. Hiſtor. zu fin-
den. Cornel. Tacit. lib. 17. Annal. vid. quæ ſcripſi in Tractat. meo de Regim. Sec. &
Eccleſiaſt. lib. 1. claſſ. 1. c. 5. n. 94. & mult. ſeqq. edit. 2.
AXIOMA XXII.
Die Staͤnde/ Reichs-Raͤthe/ ſo vermoͤge eines Koͤnigreichs
vnd Herꝛſchafft herkommen/ mit einzurathen haben/ koͤnnen
nach geſtalten Sachen/ der gemeinen Wolfarth zum beſten
ſich interponiren, vnd der exorbitirenden Obrigkeit ein-
reden/ ſie auff die Reichs-Fundamental-Ge-
ſetze vnd zur Sanfftmuth er-
innern.
ALs Saul ſeinen ſtreitbahren vnd frommen Sohn Jonathan/ wegen ſeines
vnbedachtſamen Geluͤbds/ davon doch Jonathan nichts gewuſt vnd ſelbigen
Tag eine Heldenthat verrichtet hatte/ mit Vnvernunfft toͤdten wolte/ hat
das Volck oder vielmehr die Elteſten vnd Vorſteher bey dem Koͤnig ſich in-
terponiret, vnd geſchwohren/ ſolches keines wegs zu geſtatten vnd dardurch dem
Jonathan ſein Leben gerettet. 1. Samuel. Cap. 14. Wie Jeremias auff Gottes
Befehl/ dem Koͤnig Joiakim vnd dem Jſrgelitiſchen Volck jhre Vbertrettung
verkuͤndigte/ vnd der Koͤnig ſambt ſeiner Cleriſey dahin ſich reſolvirten, denſelben
zu toͤdten/ ſind die Fuͤrſten vnd Elteſten in Jſrael auffgeſtanden/ dem Koͤnig vnd
ſeinen vermeynten Propheten/ Patribus vnd Cleriſey eingeredet/ vnd mit nichten
geſtatten vnd zu geben wollen/ daß ſolch der Cleriſey/ in jhrem vermeynten con-
ſcientz Rath gemachtes concluſum vnd Blutvrthel/ wider Jeremiam exequiret
vnd vollzogen werden ſolte. Jerem. Cap. 26.
Als Rehabeam nach ſeines Vatters Salomo Todt/ die Koͤnigliche Regie-
tung anzutretten/ das gantze Jſrael nach Sichem beſchrieben/ erſchienen zwar die
Staͤnde vnd gantze Gemein neben Jerobeam vor jhm gehorſamblich/ proponirten
aber jhre gravamina wegen vieler bey ſeines Vatters Salomo Lebzeiten auff ſie ge-
legter
Ff
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |