Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das erste Buch/ AXIOMA XXXIII. Weibern vnd Jungfrawen stehet nicht zu den öffent- lichen Gottesdienst in der Kirche/ mit Lehren/ Pre- digen vnd Administration der Heiligen Sa- cramenten zu vben. S. Paulus schreibet vnnd befihlet seinen Corinthern/ daß sie Jm alten Testament finden sich gleichwol Exempla/ daß Weiber Also war zu anfang deß alten Testaments die| Prophetin Hanna/ Oh aber in Nothfällen da man keines Predigers mächtig seyn kan/ kleine
Das erſte Buch/ AXIOMA XXXIII. Weibern vnd Jungfrawen ſtehet nicht zu den oͤffent- lichen Gottesdienſt in der Kirche/ mit Lehren/ Pre- digen vnd Adminiſtration der Heiligen Sa- cramenten zu vben. S. Paulus ſchreibet vnnd befihlet ſeinen Corinthern/ daß ſie Jm alten Teſtament finden ſich gleichwol Exempla/ daß Weiber Alſo war zu anfang deß alten Teſtaments die| Prophetin Hanna/ Oh aber in Nothfaͤllen da man keines Predigers maͤchtig ſeyn kan/ kleine
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Das erſte Buch/
AXIOMA XXXIII.
Weibern vnd Jungfrawen ſtehet nicht zu den oͤffent-
lichen Gottesdienſt in der Kirche/ mit Lehren/ Pre-
digen vnd Adminiſtration der Heiligen Sa-
cramenten zu vben.
S. Paulus ſchreibet vnnd befihlet ſeinen Corinthern/ daß ſie
die Weiber ſollen ſchweigen laſſen vnter der Gemeine/ weil
es jhnen vbel anſtehet darin zu reden. 1. ad Corinth. cap. 14. v. 34.
& 35. vnd an ſeinen Timoth. in der erſten Epiſtel. cap. 2. v. 12. ſchreibet
er: Einem Weibe geſtatteich nicht daß ſie lehre.
Jm alten Teſtament finden ſich gleichwol Exempla/ daß Weiber
oͤffentlich gelehret/ Prophetiſch vnd Richter-Ampt gefuͤhret/ geſtalt dann
die Debora Richterin vnd Prophetin in Jſrael geweſen/ auch wider den
Siſſera mit einem Kriegsheer ſelber zu Felde gezogen/ im Buch der
Richter c 4. v. 4. & ſeqq. Zu Zeiten deß Koͤnigs Joſiæ/ war die Prophe-
tin Hulda in Jſrael/ welche der Prieſter Ahikam fragete vnnd Gottes.
Willen von jhr erforſchete 2. Reg. c. 22. v. 14.
Alſo war zu anfang deß alten Teſtaments die| Prophetin Hanna/
eine Tochter Phanaels/ welche geruͤhmet wird. Luc. c. 2. v. 36. Es ſeind a-
ber dieſe Exempla ſonderbahr vnd irregular, vnd derowegen nicht zur
Nach folge zu ziehen vñ ſonſt bey der Regul zu bleiben. Jnmittelſt iſt jh-
nen nicht verbotten/ im Hauſe jhre vnd andere Kinder zum Gebet vnnd
Gottesfurcht/ auch leſen vnd ſchreiben anzufuͤhren vnd zu vnterrichten/
wie auch nicht/ ſchoͤne Lob-vnd Danck Pſalm zuſingen. Alſo nahm Mi-
riam die Prophetin Aarons Schweſter/ nach deme Gott mit einer ſtar-
cken maͤchtigen Hand Jſrael durchs rohte Meer gefuͤhret/ vnnd den ſtol-
tzen Pharao darin erſaͤuffet/ die Paucke in jhre Hand/ vnnd alle Weiber
folgeten jhr nach hinauß mit Paucken am Reyen/ vnd Miriam ſang jh-
nen fuͤr: Laſſet vns dem Herꝛn ſingen denn er hat eine herꝛliche That ge-
than/ꝛc. Exod. c. 15. v. 20. Jm gleichen haben die Jſraelitiſchen Weiber/
GOtt vnnd dem David/ wie er den Goliath vberwunden/ zu Ehren ein.
Triumphliedlein geſungen. 2. Samuel. c. 18. v. 6. 7.
Oh aber in Nothfaͤllen da man keines Predigers maͤchtig ſeyn kan/
kleine
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