Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

Hertzen vnd Munde für diese vnnd alle seine Wolthaten loben / Ehren vnd Preisen / etc. So viel vom ersten Theil.

Vom Andern.

Das ander Theil vom heutigen Apostel Fest / warumb wir die Gedechtnis der Apostel in vnsern Kirchen behalten / vnnd wie wir die verstorbenen Heyligen recht ehren sollen.

WIr haben Heute den Tag S. Matthei / den halten wir billig / wie auch ander Apostel Festa, in vnsern Kirchen feyerlichen / nicht der meinung / daß wir die Aposteln vnd andere Heyligen anbeten sollen; Daß ist nicht die rechte ehre der Heyligen / sondern ist vnrecht / auß diesen vrsachen:

1. Erstlich ist hievon kein Buchstabe in Gottes Wort: Man findet sonst viel in der Schrifft vom Gebete / wen wir anruffen sollen / was wir bitten sollen / wie vnd warumb wir erhöret werden; Auch sind viel schöner Form vnnd weise zu beten / in Psalmen vnd anderswo beschrieben / aber nichts von anruffunge der verstorbenen Heyligen.

Deut. 6, 13. Matt. 4, 10. Matt. 6, 9. Psal. 50, 15.

2. Zum andern ist es wieder GOttes Wort. Deutr. 6. steht geschrieben: Du solt GOTT deinen HERRN anbeten / vnd jhm allein dienen. So leret vns Christus beten: Vater vnser / der du bist im Himmel / etc. Vnnd im 50. Psalm spricht GOTT: Ruff Mich an in der zeit der Noth / so wil ich dich erretten / so soltu mich preisen. Jere. 2, 12.Vnd Jeremiae 2. klaget GOTT vber solche Abgötterey. Solte doch der Himmel sich dafür entsetzen / erschrecken vnd sehr erbeben / spricht der HERR. Mich / die lebendige Quelle / verlassen sie / vnd machen jhnen hie vnd da außgehawene Brunnen / die doch löchericht sindt / vnd kein Wasser geben.

3. Zum dritten ist es wider das Mitler Ampt Christi:

Hertzen vnd Munde für diese vnnd alle seine Wolthaten loben / Ehren vnd Preisen / etc. So viel vom ersten Theil.

Vom Andern.

Das ander Theil vom heutigen Apostel Fest / warumb wir die Gedechtnis der Apostel in vnsern Kirchen behalten / vnnd wie wir die verstorbenen Heyligen recht ehren sollen.

WIr haben Heute den Tag S. Matthei / den halten wir billig / wie auch ander Apostel Festa, in vnsern Kirchen feyerlichen / nicht der meinung / daß wir die Aposteln vnd andere Heyligen anbeten sollen; Daß ist nicht die rechte ehre der Heyligen / sondern ist vnrecht / auß diesen vrsachen:

1. Erstlich ist hievon kein Buchstabe in Gottes Wort: Man findet sonst viel in der Schrifft vom Gebete / wen wir anruffen sollen / was wir bitten sollen / wie vnd warumb wir erhöret werden; Auch sind viel schöner Form vnnd weise zu beten / in Psalmen vnd anderswo beschrieben / aber nichts von anruffunge der verstorbenen Heyligen.

Deut. 6, 13. Matt. 4, 10. Matt. 6, 9. Psal. 50, 15.

2. Zum andern ist es wieder GOttes Wort. Deutr. 6. steht geschrieben: Du solt GOTT deinen HERRN anbeten / vnd jhm allein dienen. So leret vns Christus beten: Vater vnser / der du bist im Himmel / etc. Vnnd im 50. Psalm spricht GOTT: Ruff Mich an in der zeit der Noth / so wil ich dich erretten / so soltu mich preisen. Jere. 2, 12.Vnd Jeremiae 2. klaget GOTT vber solche Abgötterey. Solte doch der Himmel sich dafür entsetzen / erschrecken vnd sehr erbebẽ / spricht der HERR. Mich / die lebendige Quelle / verlassen sie / vnd machen jhnen hie vnd da außgehawene Brunnen / die doch löchericht sindt / vnd kein Wasser geben.

3. Zum drittẽ ist es wider das Mitler Ampt Christi:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0076"/>
Hertzen vnd Munde für diese vnnd alle seine Wolthaten loben / Ehren vnd Preisen / etc.            So viel vom ersten Theil.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Vom Andern.<lb/></head>
        <p>Das ander Theil vom heutigen Apostel Fest / warumb wir die Gedechtnis der Apostel in            vnsern Kirchen behalten / vnnd wie wir die verstorbenen Heyligen recht ehren sollen.</p>
        <p>WIr haben Heute den Tag S. Matthei / den halten wir billig / wie auch ander Apostel            Festa, in vnsern Kirchen feyerlichen / nicht der meinung / daß wir die Aposteln vnd andere            Heyligen anbeten sollen; Daß ist nicht die rechte ehre der Heyligen / sondern ist vnrecht            / auß diesen vrsachen:</p>
        <p>1. Erstlich ist hievon kein Buchstabe in Gottes Wort: Man findet sonst viel in der            Schrifft vom Gebete / wen wir anruffen sollen / was wir bitten sollen / wie vnd warumb wir            erhöret werden; Auch sind viel schöner Form vnnd weise zu beten / in Psalmen vnd anderswo            beschrieben / aber nichts von anruffunge der verstorbenen Heyligen.</p>
        <note place="left"> <hi rendition="#i">Deut. 6, 13. Matt. 4, 10. Matt. 6, 9. Psal. 50,              15.</hi> </note>
        <p>2. Zum andern ist es wieder GOttes Wort. Deutr. 6. steht geschrieben: Du solt GOTT deinen            HERRN anbeten / vnd jhm allein dienen. So leret vns Christus beten: Vater vnser / der du            bist im Himmel / etc. Vnnd im 50. Psalm spricht GOTT: Ruff Mich an in der zeit der Noth /            so wil ich dich erretten / so soltu mich preisen. <note place="left"><hi rendition="#i">Jere. 2, 12.</hi></note>Vnd Jeremiae 2. klaget GOTT vber solche Abgötterey. Solte            doch der Himmel sich dafür entsetzen / erschrecken vnd sehr erbebe&#x0303; / spricht der            HERR. Mich / die lebendige Quelle / verlassen sie / vnd machen jhnen hie vnd da            außgehawene Brunnen / die doch löchericht sindt / vnd kein Wasser geben.</p>
        <p>3. Zum dritte&#x0303; ist es wider das Mitler Ampt Christi:
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0076] Hertzen vnd Munde für diese vnnd alle seine Wolthaten loben / Ehren vnd Preisen / etc. So viel vom ersten Theil. Vom Andern. Das ander Theil vom heutigen Apostel Fest / warumb wir die Gedechtnis der Apostel in vnsern Kirchen behalten / vnnd wie wir die verstorbenen Heyligen recht ehren sollen. WIr haben Heute den Tag S. Matthei / den halten wir billig / wie auch ander Apostel Festa, in vnsern Kirchen feyerlichen / nicht der meinung / daß wir die Aposteln vnd andere Heyligen anbeten sollen; Daß ist nicht die rechte ehre der Heyligen / sondern ist vnrecht / auß diesen vrsachen: 1. Erstlich ist hievon kein Buchstabe in Gottes Wort: Man findet sonst viel in der Schrifft vom Gebete / wen wir anruffen sollen / was wir bitten sollen / wie vnd warumb wir erhöret werden; Auch sind viel schöner Form vnnd weise zu beten / in Psalmen vnd anderswo beschrieben / aber nichts von anruffunge der verstorbenen Heyligen. 2. Zum andern ist es wieder GOttes Wort. Deutr. 6. steht geschrieben: Du solt GOTT deinen HERRN anbeten / vnd jhm allein dienen. So leret vns Christus beten: Vater vnser / der du bist im Himmel / etc. Vnnd im 50. Psalm spricht GOTT: Ruff Mich an in der zeit der Noth / so wil ich dich erretten / so soltu mich preisen. Vnd Jeremiae 2. klaget GOTT vber solche Abgötterey. Solte doch der Himmel sich dafür entsetzen / erschrecken vnd sehr erbebẽ / spricht der HERR. Mich / die lebendige Quelle / verlassen sie / vnd machen jhnen hie vnd da außgehawene Brunnen / die doch löchericht sindt / vnd kein Wasser geben. Jere. 2, 12. 3. Zum drittẽ ist es wider das Mitler Ampt Christi:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613/76
Zitationshilfe: Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613/76>, abgerufen am 22.12.2024.