Takahama, in dessen Nähe auch eine Antimonmine sich befindet (siehe pg. 362.).
Der Porzellanstein tritt auf dieser wenig fruchtbaren, schiefer- und sandsteinreichen Insel in zum Theil mächtigen Stöcken auf, die teils frei anstehen, meist aber von gelblichen oder grauweissen Thonsand- steinen überlagert sind. Es ist ein metamorphisches, teils silicifiertes, teils kaolinisiertes Eruptivgestein von weisser, grauweisser oder gelb- licher Farbe, ähnlich wie der Arita-ishi, aber fester, härter und schwerer. Die Grundmasse stellt ein feinkörniges Gemenge von Kaolin und Quarz dar. Sie umschliesst einzelne Quarzkörner, sowie krystallinische Hohl- räume, aus welchen Orthoklas, oder Plagioklaskrystalle herausgewittert sind. G. vom Rath fand auf den Wandungen dieser Höhlungen, so- wie auf kleinen Spalten und Klüften äusserst kleine Flitterchen von Eisenglanz, sowie anscheinend neugebildeten Quarzkryställchen. Jene krystallinischen kleinen Hohlräume fehlen keinem Handstück und sind desshalb das auffallendste Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal des Amakusasteins. Sie lassen auf einen höheren Kaligehalt schliessen, den auch die Analyse von C. Sarnow I. Tabelle B. aufweist. Ein Ver- gleich mit der chemischen Zusammensetzung anderer Porzellansteine, welcher dort gegeben ist, zeigt, dass Amakusa-ishi darin dem Pegmatit (VIII) von Yükan in China am nächsten steht.
Amakusa gehört zur östlich davon auf Kiushiu gelegenen Provinz Higo, in welcher zu Yatsushiro nach der koreanischen Expedition eine Thonwaaren-Industrie entstand, die durch die eigenthümliche Behandlung und Ausschmückung ihrer Produkte mehr, als durch Um- fang und hohe Leistungen beachtenswerth ist. Kato Kiyomasa*), der grosse Gegner des Konishi Yukinaga und bittere Feind der Christen (siehe I. Bd. pg. 327 ff.), soll dieselbe durch den Koreaner Kizo ein- geführt haben. Es ist eine Art Steinzeug oder auch Hartporzellan von grauer oder graubrauner Farbe, bei welchem die Verzierungen durch Einlage oder Incrustation von weisser Porzellanmasse bewirkt werden, ähnlich wie es zum Theil bei Banko-yaki geschieht. (Siehe Tafel XXIII. Fig. 2 rechts oben.)
Satsuma-Steingut von Kagoshima und Nayeshirogawa.
Die Provinz Satsuma, welche sich südwärts an Higo anschliesst, ist Sammlern als Lieferant des schönsten und geschätztesten Steinguts bekannt, das je aus Ostasien gekommen ist. Satsuma-yaki, wie die Landesbezeichnung dafür lautet, zeichnet sich weniger durch seinen
*) Eine bemerkenswerthe Reiterstatue desselben in Bronze befindet sich im Kunstgewerbe-Museum zu Kensington.
8. Keramik.
Takahama, in dessen Nähe auch eine Antimonmine sich befindet (siehe pg. 362.).
Der Porzellanstein tritt auf dieser wenig fruchtbaren, schiefer- und sandsteinreichen Insel in zum Theil mächtigen Stöcken auf, die teils frei anstehen, meist aber von gelblichen oder grauweissen Thonsand- steinen überlagert sind. Es ist ein metamorphisches, teils silicifiertes, teils kaolinisiertes Eruptivgestein von weisser, grauweisser oder gelb- licher Farbe, ähnlich wie der Arita-ishi, aber fester, härter und schwerer. Die Grundmasse stellt ein feinkörniges Gemenge von Kaolin und Quarz dar. Sie umschliesst einzelne Quarzkörner, sowie krystallinische Hohl- räume, aus welchen Orthoklas, oder Plagioklaskrystalle herausgewittert sind. G. vom Rath fand auf den Wandungen dieser Höhlungen, so- wie auf kleinen Spalten und Klüften äusserst kleine Flitterchen von Eisenglanz, sowie anscheinend neugebildeten Quarzkryställchen. Jene krystallinischen kleinen Hohlräume fehlen keinem Handstück und sind desshalb das auffallendste Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal des Amakusasteins. Sie lassen auf einen höheren Kaligehalt schliessen, den auch die Analyse von C. Sarnow I. Tabelle B. aufweist. Ein Ver- gleich mit der chemischen Zusammensetzung anderer Porzellansteine, welcher dort gegeben ist, zeigt, dass Amakusa-ishi darin dem Pegmatit (VIII) von Yükan in China am nächsten steht.
Amakusa gehört zur östlich davon auf Kiushiu gelegenen Provinz Higo, in welcher zu Yatsushiro nach der koreanischen Expedition eine Thonwaaren-Industrie entstand, die durch die eigenthümliche Behandlung und Ausschmückung ihrer Produkte mehr, als durch Um- fang und hohe Leistungen beachtenswerth ist. Kato Kiyomasa*), der grosse Gegner des Konishi Yukinaga und bittere Feind der Christen (siehe I. Bd. pg. 327 ff.), soll dieselbe durch den Koreaner Kizo ein- geführt haben. Es ist eine Art Steinzeug oder auch Hartporzellan von grauer oder graubrauner Farbe, bei welchem die Verzierungen durch Einlage oder Incrustation von weisser Porzellanmasse bewirkt werden, ähnlich wie es zum Theil bei Banko-yaki geschieht. (Siehe Tafel XXIII. Fig. 2 rechts oben.)
Satsuma-Steingut von Kagoshima und Nayeshirogawa.
Die Provinz Satsuma, welche sich südwärts an Higo anschliesst, ist Sammlern als Lieferant des schönsten und geschätztesten Steinguts bekannt, das je aus Ostasien gekommen ist. Satsuma-yaki, wie die Landesbezeichnung dafür lautet, zeichnet sich weniger durch seinen
*) Eine bemerkenswerthe Reiterstatue desselben in Bronze befindet sich im Kunstgewerbe-Museum zu Kensington.
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Takahama, in dessen Nähe auch eine Antimonmine sich befindet (siehe
pg. 362.).
Der Porzellanstein tritt auf dieser wenig fruchtbaren, schiefer- und
sandsteinreichen Insel in zum Theil mächtigen Stöcken auf, die teils
frei anstehen, meist aber von gelblichen oder grauweissen Thonsand-
steinen überlagert sind. Es ist ein metamorphisches, teils silicifiertes,
teils kaolinisiertes Eruptivgestein von weisser, grauweisser oder gelb-
licher Farbe, ähnlich wie der Arita-ishi, aber fester, härter und schwerer.
Die Grundmasse stellt ein feinkörniges Gemenge von Kaolin und Quarz
dar. Sie umschliesst einzelne Quarzkörner, sowie krystallinische Hohl-
räume, aus welchen Orthoklas, oder Plagioklaskrystalle herausgewittert
sind. G. vom Rath fand auf den Wandungen dieser Höhlungen, so-
wie auf kleinen Spalten und Klüften äusserst kleine Flitterchen von
Eisenglanz, sowie anscheinend neugebildeten Quarzkryställchen. Jene
krystallinischen kleinen Hohlräume fehlen keinem Handstück und sind
desshalb das auffallendste Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal
des Amakusasteins. Sie lassen auf einen höheren Kaligehalt schliessen,
den auch die Analyse von C. Sarnow I. Tabelle B. aufweist. Ein Ver-
gleich mit der chemischen Zusammensetzung anderer Porzellansteine,
welcher dort gegeben ist, zeigt, dass Amakusa-ishi darin dem Pegmatit
(VIII) von Yükan in China am nächsten steht.
Amakusa gehört zur östlich davon auf Kiushiu gelegenen Provinz
Higo, in welcher zu Yatsushiro nach der koreanischen Expedition
eine Thonwaaren-Industrie entstand, die durch die eigenthümliche
Behandlung und Ausschmückung ihrer Produkte mehr, als durch Um-
fang und hohe Leistungen beachtenswerth ist. Kato Kiyomasa *), der
grosse Gegner des Konishi Yukinaga und bittere Feind der Christen
(siehe I. Bd. pg. 327 ff.), soll dieselbe durch den Koreaner Kizo ein-
geführt haben. Es ist eine Art Steinzeug oder auch Hartporzellan von
grauer oder graubrauner Farbe, bei welchem die Verzierungen durch
Einlage oder Incrustation von weisser Porzellanmasse bewirkt werden,
ähnlich wie es zum Theil bei Banko-yaki geschieht. (Siehe Tafel XXIII.
Fig. 2 rechts oben.)
Satsuma-Steingut von Kagoshima und Nayeshirogawa.
Die Provinz Satsuma, welche sich südwärts an Higo anschliesst,
ist Sammlern als Lieferant des schönsten und geschätztesten Steinguts
bekannt, das je aus Ostasien gekommen ist. Satsuma-yaki, wie
die Landesbezeichnung dafür lautet, zeichnet sich weniger durch seinen
*) Eine bemerkenswerthe Reiterstatue desselben in Bronze befindet sich im
Kunstgewerbe-Museum zu Kensington.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/619>, abgerufen am 21.11.2024.
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