6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
und da auf der Drehbank zu verschiedenen Zwecken. Besonders be- achtenswerth sind:
138. Actinidia arguta Planch. (Trochostigma arguta S. & Z.), jap. Shira-kuchi, Shira-kuchi-katsura und Ko-kuwa.
139. A. polygama Planch., jap. Matatabi (pg. 108).
140. A. volubilis Planch., jap. Tsuta-no-ki.
Fam. Magnoliaceae.
Die hierher gehörenden Hölzer sind ziemlich leicht, gleichartig, feinkörnig, weich, ziemlich elastisch, doch nicht sehr dauerhaft. Auf Querschnitten derselben erkennt man durch scharfe Linien begrenzte Jahresringe, sehr feine, äusserst zahlreiche und gleichmässig vertheilte Poren und feine, ebenfalls überaus zahlreich auftretende Markstrahlen. Besondere Erwähnung verdienen folgende Arten:
141. Illicium religiosum S. & Z., jap. Shikimi (sprich Skimmi). Diesen kleinen, immergrünen Baum trifft man im südlichen Japan wild- wachsend und in vielen Gärten, vornehmlich aber in der Nähe bud- dhistischer Tempel angebaut. Er entwickelt schon im April seine zahl- reichen wohlriechenden, gelblichweissen Blüthen. Mit den Zweigen schmückt man die Vasen der Buddhatempel, wie diejenigen der Shinto- heiligthümer mit denen des Sakaki. Die Verwendung der federkiel- dicken, braunen Makko oder Räucherkerzchen aus Shikimi-no-kawa, der Rinde des Skimmi, wurde bereits pg. 161 erwähnt. Das Holz findet zu Essstäben und in der Dreherei Anwendung.
142. Magnolia hypoleuca S. & Z. (M. glauca Thunb.), jap. Ho- no-ki. Man findet diesen prächtigen, hochinteressanten Baum in allen Berglaubwäldern Japans von Kiushiu bis nach Yezo, doch nir- gends als vorherrschenden Bestandtheil derselben, sondern eingesprengt unter den übrigen blattwechselnden Hölzern. Nach Norden nimmt die Häufigkeit seines Auftretens zu; auch entwickelt er hier die statt- lichsten Dimensionen, Stämme von mehr als 2 m Umfang und 20 bis 25 m Höhe, sowohl in den höheren Laubwäldern des mittleren und nördlichen Hondo, als auch auf der Insel Yezo und selbst noch im südlichen Sachalin. An Stärke und Höhe wetteifert diese Magnolie demnach mit den andern blattwechselnden Waldbäumen in ihrer Ge- sellschaft und übertrifft alle andern ihres Geschlechts, selbst die nord- amerikanische M. grandiflora; ebenso kommen ihr an Widerstandskraft gegen die Strenge des Winters wenige ihrer Verwandten gleich.
Ho-no-ki liebt einen guten Boden und gedeiht am besten im Schatten des Hochwaldes, zumal des Buchwaldes. Hier sind Eichen, Ahorne, Eschen, namentlich aber Aesculus turbinata und Calopa-
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6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
und da auf der Drehbank zu verschiedenen Zwecken. Besonders be- achtenswerth sind:
138. Actinidia arguta Planch. (Trochostigma arguta S. & Z.), jap. Shira-kuchi, Shira-kuchi-katsura und Ko-kuwa.
139. A. polygama Planch., jap. Matatabi (pg. 108).
140. A. volubilis Planch., jap. Tsuta-no-ki.
Fam. Magnoliaceae.
Die hierher gehörenden Hölzer sind ziemlich leicht, gleichartig, feinkörnig, weich, ziemlich elastisch, doch nicht sehr dauerhaft. Auf Querschnitten derselben erkennt man durch scharfe Linien begrenzte Jahresringe, sehr feine, äusserst zahlreiche und gleichmässig vertheilte Poren und feine, ebenfalls überaus zahlreich auftretende Markstrahlen. Besondere Erwähnung verdienen folgende Arten:
141. Illicium religiosum S. & Z., jap. Shikimi (sprich Skimmi). Diesen kleinen, immergrünen Baum trifft man im südlichen Japan wild- wachsend und in vielen Gärten, vornehmlich aber in der Nähe bud- dhistischer Tempel angebaut. Er entwickelt schon im April seine zahl- reichen wohlriechenden, gelblichweissen Blüthen. Mit den Zweigen schmückt man die Vasen der Buddhatempel, wie diejenigen der Shintô- heiligthümer mit denen des Sakaki. Die Verwendung der federkiel- dicken, braunen Makkô oder Räucherkerzchen aus Shikimi-no-kawa, der Rinde des Skimmi, wurde bereits pg. 161 erwähnt. Das Holz findet zu Essstäben und in der Dreherei Anwendung.
142. Magnolia hypoleuca S. & Z. (M. glauca Thunb.), jap. Ho- no-ki. Man findet diesen prächtigen, hochinteressanten Baum in allen Berglaubwäldern Japans von Kiushiu bis nach Yezo, doch nir- gends als vorherrschenden Bestandtheil derselben, sondern eingesprengt unter den übrigen blattwechselnden Hölzern. Nach Norden nimmt die Häufigkeit seines Auftretens zu; auch entwickelt er hier die statt- lichsten Dimensionen, Stämme von mehr als 2 m Umfang und 20 bis 25 m Höhe, sowohl in den höheren Laubwäldern des mittleren und nördlichen Hondo, als auch auf der Insel Yezo und selbst noch im südlichen Sachalin. An Stärke und Höhe wetteifert diese Magnolie demnach mit den andern blattwechselnden Waldbäumen in ihrer Ge- sellschaft und übertrifft alle andern ihres Geschlechts, selbst die nord- amerikanische M. grandiflora; ebenso kommen ihr an Widerstandskraft gegen die Strenge des Winters wenige ihrer Verwandten gleich.
Ho-no-ki liebt einen guten Boden und gedeiht am besten im Schatten des Hochwaldes, zumal des Buchwaldes. Hier sind Eichen, Ahorne, Eschen, namentlich aber Aesculus turbinata und Calopa-
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6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
und da auf der Drehbank zu verschiedenen Zwecken. Besonders be-
achtenswerth sind:
138. Actinidia arguta Planch. (Trochostigma arguta S. & Z.), jap.
Shira-kuchi, Shira-kuchi-katsura und Ko-kuwa.
139. A. polygama Planch., jap. Matatabi (pg. 108).
140. A. volubilis Planch., jap. Tsuta-no-ki.
Fam. Magnoliaceae.
Die hierher gehörenden Hölzer sind ziemlich leicht, gleichartig,
feinkörnig, weich, ziemlich elastisch, doch nicht sehr dauerhaft. Auf
Querschnitten derselben erkennt man durch scharfe Linien begrenzte
Jahresringe, sehr feine, äusserst zahlreiche und gleichmässig vertheilte
Poren und feine, ebenfalls überaus zahlreich auftretende Markstrahlen.
Besondere Erwähnung verdienen folgende Arten:
141. Illicium religiosum S. & Z., jap. Shikimi (sprich Skimmi).
Diesen kleinen, immergrünen Baum trifft man im südlichen Japan wild-
wachsend und in vielen Gärten, vornehmlich aber in der Nähe bud-
dhistischer Tempel angebaut. Er entwickelt schon im April seine zahl-
reichen wohlriechenden, gelblichweissen Blüthen. Mit den Zweigen
schmückt man die Vasen der Buddhatempel, wie diejenigen der Shintô-
heiligthümer mit denen des Sakaki. Die Verwendung der federkiel-
dicken, braunen Makkô oder Räucherkerzchen aus Shikimi-no-kawa,
der Rinde des Skimmi, wurde bereits pg. 161 erwähnt. Das Holz
findet zu Essstäben und in der Dreherei Anwendung.
142. Magnolia hypoleuca S. & Z. (M. glauca Thunb.), jap. Ho-
no-ki. Man findet diesen prächtigen, hochinteressanten Baum in
allen Berglaubwäldern Japans von Kiushiu bis nach Yezo, doch nir-
gends als vorherrschenden Bestandtheil derselben, sondern eingesprengt
unter den übrigen blattwechselnden Hölzern. Nach Norden nimmt die
Häufigkeit seines Auftretens zu; auch entwickelt er hier die statt-
lichsten Dimensionen, Stämme von mehr als 2 m Umfang und 20 bis
25 m Höhe, sowohl in den höheren Laubwäldern des mittleren und
nördlichen Hondo, als auch auf der Insel Yezo und selbst noch im
südlichen Sachalin. An Stärke und Höhe wetteifert diese Magnolie
demnach mit den andern blattwechselnden Waldbäumen in ihrer Ge-
sellschaft und übertrifft alle andern ihres Geschlechts, selbst die nord-
amerikanische M. grandiflora; ebenso kommen ihr an Widerstandskraft
gegen die Strenge des Winters wenige ihrer Verwandten gleich.
Ho-no-ki liebt einen guten Boden und gedeiht am besten im
Schatten des Hochwaldes, zumal des Buchwaldes. Hier sind Eichen,
Ahorne, Eschen, namentlich aber Aesculus turbinata und Calopa-
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/331>, abgerufen am 22.12.2024.
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