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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
Fam. Celastrineae.

Weisse Farbe, gleichmässiges, feines Korn und grosse Compact-
heit zeichnet die Hölzer dieser Familien in Japan aus. Die Poren
sind ausserordentlich klein, überaus fein auch die zahlreichen Mark-
strahlen. Bei diesen werthvollen Eigenschaften, die wohl an diejenigen
des Bux erinnern, ist es zu bedauern, dass die strauchartige, geringe
Entwickelung der hierhergehörenden Gewächse keine ausgedehnte Ver-
wendung ihres Holzes zulässt.

112. Evonymus Sieboldianus Bl., jap. Majumi, heisst bei den
Chinesen Pai-oh-cha und soll in der Holzschneiderei gebraucht wer-
den. (Eine sehr schöne Holzprobe dieser Art mit gleichförmig weisser
Farbe weist die Sammlung in Kew Gardens auf.)

113. Celastrus articulata Thunb., jap. Tsuru-mume-modoki.

Fam. Ilicineae.

Die Enumeratio plantarum von Franchet und Savatier führt nicht
weniger als 13 Arten dieser immergrünen Sträucher und niedrigen
Bäume an, von denen natürlich die meisten auf den Süden beschränkt,
verschiedene auch beliebte Zierpflanzen sind. Die meisten zeichnen
sich durch ein feinkörniges, gleichartiges hartes Holz von heller grau-
weisser Farbe, sowie dadurch aus, dass die zahlreichen Markstrahlen
dunklere Farbe haben, als das Holzgewebe, und Längsschnitte in Folge
dessen in eigenthümlicher Weise mit dunkleren Flecken auf hellem
Grunde besäet sind. Dieses Holz wird auf der Drehbank, in der
Kammschneiderei, zu Essstäbchen und andern kleinen Sachen ver-
arbeitet, hat jedoch für alle diese Zwecke keine hervorragende Bedeu-
tung. Erwähnenswerth sind:

114. Ilex crenata Thunb., jap. Inu-tsuge, die gemeinste japa-
nische Stechpalme, von den Riukiu bis nach Yezo verbreitet, ein
Strauch, der bis 6 m Höhe erreicht, meist viel niedriger bleibt und
durch seine kleinblättrige Belaubung an Bux erinnert, worauf sich auch
der Name Inu-tsuge, d. h. Hundebux bezieht.

115. I. latifolia Thunb., jap. Torayo, kommt der Küste entlang
nordwärts bis in die Nähe von Tokio vor, bildet hier in Gärten und
Tempelhainen noch oft einen Baum von 6--10 m Höhe, ausgezeichnet
durch seine glänzendgrünen, dicken, lederartigen, grossen ganzran-
digen Blätter und starke Verästelung, demnach als Zierpflanze von
bester Wirkung.

116. I. integra Thunb., jap. Mochi-no-ki und Tori-mochi,
steht nach Charakter und Verbreitung der vorerwähnten Art sehr nahe,

6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
Fam. Celastrineae.

Weisse Farbe, gleichmässiges, feines Korn und grosse Compact-
heit zeichnet die Hölzer dieser Familien in Japan aus. Die Poren
sind ausserordentlich klein, überaus fein auch die zahlreichen Mark-
strahlen. Bei diesen werthvollen Eigenschaften, die wohl an diejenigen
des Bux erinnern, ist es zu bedauern, dass die strauchartige, geringe
Entwickelung der hierhergehörenden Gewächse keine ausgedehnte Ver-
wendung ihres Holzes zulässt.

112. Evonymus Sieboldianus Bl., jap. Majumi, heisst bei den
Chinesen Pai-oh-cha und soll in der Holzschneiderei gebraucht wer-
den. (Eine sehr schöne Holzprobe dieser Art mit gleichförmig weisser
Farbe weist die Sammlung in Kew Gardens auf.)

113. Celastrus articulata Thunb., jap. Tsuru-mume-modoki.

Fam. Ilicineae.

Die Enumeratio plantarum von Franchet und Savatier führt nicht
weniger als 13 Arten dieser immergrünen Sträucher und niedrigen
Bäume an, von denen natürlich die meisten auf den Süden beschränkt,
verschiedene auch beliebte Zierpflanzen sind. Die meisten zeichnen
sich durch ein feinkörniges, gleichartiges hartes Holz von heller grau-
weisser Farbe, sowie dadurch aus, dass die zahlreichen Markstrahlen
dunklere Farbe haben, als das Holzgewebe, und Längsschnitte in Folge
dessen in eigenthümlicher Weise mit dunkleren Flecken auf hellem
Grunde besäet sind. Dieses Holz wird auf der Drehbank, in der
Kammschneiderei, zu Essstäbchen und andern kleinen Sachen ver-
arbeitet, hat jedoch für alle diese Zwecke keine hervorragende Bedeu-
tung. Erwähnenswerth sind:

114. Ilex crenata Thunb., jap. Inu-tsuge, die gemeinste japa-
nische Stechpalme, von den Riukiu bis nach Yezo verbreitet, ein
Strauch, der bis 6 m Höhe erreicht, meist viel niedriger bleibt und
durch seine kleinblättrige Belaubung an Bux erinnert, worauf sich auch
der Name Inu-tsuge, d. h. Hundebux bezieht.

115. I. latifolia Thunb., jap. Torayo, kommt der Küste entlang
nordwärts bis in die Nähe von Tôkio vor, bildet hier in Gärten und
Tempelhainen noch oft einen Baum von 6—10 m Höhe, ausgezeichnet
durch seine glänzendgrünen, dicken, lederartigen, grossen ganzran-
digen Blätter und starke Verästelung, demnach als Zierpflanze von
bester Wirkung.

116. I. integra Thunb., jap. Mochi-no-ki und Tori-mochi,
steht nach Charakter und Verbreitung der vorerwähnten Art sehr nahe,

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[301/0325] 6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc. Fam. Celastrineae. Weisse Farbe, gleichmässiges, feines Korn und grosse Compact- heit zeichnet die Hölzer dieser Familien in Japan aus. Die Poren sind ausserordentlich klein, überaus fein auch die zahlreichen Mark- strahlen. Bei diesen werthvollen Eigenschaften, die wohl an diejenigen des Bux erinnern, ist es zu bedauern, dass die strauchartige, geringe Entwickelung der hierhergehörenden Gewächse keine ausgedehnte Ver- wendung ihres Holzes zulässt. 112. Evonymus Sieboldianus Bl., jap. Majumi, heisst bei den Chinesen Pai-oh-cha und soll in der Holzschneiderei gebraucht wer- den. (Eine sehr schöne Holzprobe dieser Art mit gleichförmig weisser Farbe weist die Sammlung in Kew Gardens auf.) 113. Celastrus articulata Thunb., jap. Tsuru-mume-modoki. Fam. Ilicineae. Die Enumeratio plantarum von Franchet und Savatier führt nicht weniger als 13 Arten dieser immergrünen Sträucher und niedrigen Bäume an, von denen natürlich die meisten auf den Süden beschränkt, verschiedene auch beliebte Zierpflanzen sind. Die meisten zeichnen sich durch ein feinkörniges, gleichartiges hartes Holz von heller grau- weisser Farbe, sowie dadurch aus, dass die zahlreichen Markstrahlen dunklere Farbe haben, als das Holzgewebe, und Längsschnitte in Folge dessen in eigenthümlicher Weise mit dunkleren Flecken auf hellem Grunde besäet sind. Dieses Holz wird auf der Drehbank, in der Kammschneiderei, zu Essstäbchen und andern kleinen Sachen ver- arbeitet, hat jedoch für alle diese Zwecke keine hervorragende Bedeu- tung. Erwähnenswerth sind: 114. Ilex crenata Thunb., jap. Inu-tsuge, die gemeinste japa- nische Stechpalme, von den Riukiu bis nach Yezo verbreitet, ein Strauch, der bis 6 m Höhe erreicht, meist viel niedriger bleibt und durch seine kleinblättrige Belaubung an Bux erinnert, worauf sich auch der Name Inu-tsuge, d. h. Hundebux bezieht. 115. I. latifolia Thunb., jap. Torayo, kommt der Küste entlang nordwärts bis in die Nähe von Tôkio vor, bildet hier in Gärten und Tempelhainen noch oft einen Baum von 6—10 m Höhe, ausgezeichnet durch seine glänzendgrünen, dicken, lederartigen, grossen ganzran- digen Blätter und starke Verästelung, demnach als Zierpflanze von bester Wirkung. 116. I. integra Thunb., jap. Mochi-no-ki und Tori-mochi, steht nach Charakter und Verbreitung der vorerwähnten Art sehr nahe,

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/325>, abgerufen am 03.12.2024.