93. Lagerströmia indica L., jap. Saru-suberi, soll nach Bran- dis*) aus China stammen und nach Gamble**) in den Gärten Indiens viel als Zierpflanze vorkommen. Auch in Japan findet sie sich da und dort ihrer schönen rothen Blüthensträusse wegen angebaut. Hier- durch, sowie durch die in Stücken sich lösende bräunliche Rinde fällt sie auf. Saru-suberi bildet einen langsam wachsenden Strauch oder niedrigen Baum. Das hellrosafarbige Holz ist feinkörnig und fest. Auf dem Querschnitt zeigt es kleine Poren, starkgenäherte Jahresringe und zahlreiche Markstrahlen. Man benutzt es zu Dreharbeiten.
Fam. Hamamelideae.
94. Distylium racemosum S. & Z., jap. Isu, Isu-no-ki oder Yusu, gehört dem wärmeren Süden Japans an und findet sich beson- ders häufig in der Provinz Hiuga, zumal in den Waldungen des Di- striktes von Obi, wo es nach Dupont Bäume von 3 m Umfang und 12 m Schafthöhe geben soll. Ich selbst bin dem Baume auf Kiushiu und Shikoku oft, auch in Gärten und Tempelhainen, begegnet, habe aber nie Exemplare mit mehr als 1 m Umfang und 15--18 m Höhe getroffen. Die Bäume breiten ihre Aeste gern allseits weit aus, wenn Luft und Licht es gestatten, und entwickeln schon im ersten Frühjahr ihre unscheinbaren Blüthen. Die etwas lederartigen, kurzgestielten elliptischen Blätter findet man häufig den Sommer über, wie unsere Eschen und Buchen mit Gallen bedeckt. Rinde und Holz dieses Baumes werden hochgeschätzt. Erstere ist glatt, dünn, graugefärbt. Sie wird von den gefällten Bäumen gelöst, getrocknet und verbrannt, um die Asche, Isu-bai genannt, zu gewinnen, welche man nach Arita in die Porzellanfabriken sendet, wo sie bei der Bereitung der Porzellan- glasur Verwendung findet. Das Holz aber verschifft man vornehmlich nach Ozaka. Es ist besonders beliebt in den Kammschneidereien, dient aber auch einer Menge anderer Zwecke, denn es hat der her- vorragenden Eigenschaften viele, ist schwer, feinkörnig, compact, stark, zähe und überaus dauerhaft, auch im Wasser, so dass Dupont von
(Sapporo) auf Yezo mit diesen beiden Namen und eine zweite mit Shi-oji be- zeichnete, aus der Provinz Musashi. In der grauweissen Farbe stimmen sie über- ein, doch nicht im Gewicht, indem das Shi-oji schwerer ist, noch in der Struc- tur. Das von Sapporo stammende Stück ist feinporiger und zeigt bei jedem Jahres- ring nur eine Reihe deutlicher Frühjahrsporen, während das andere einen ganzen Gürtel unregelmässig geordneter Poren aufweist.
*) Forest Flora of North-West and Central-India pg. 240. London 1874.
**) A Manual of Indian Timbers. pg. 200. Calcutta 1882.
I. Land- und Forstwirthschaft.
Fam. Lythrarieae.
93. Lagerströmia indica L., jap. Saru-suberi, soll nach Bran- dis*) aus China stammen und nach Gamble**) in den Gärten Indiens viel als Zierpflanze vorkommen. Auch in Japan findet sie sich da und dort ihrer schönen rothen Blüthensträusse wegen angebaut. Hier- durch, sowie durch die in Stücken sich lösende bräunliche Rinde fällt sie auf. Saru-suberi bildet einen langsam wachsenden Strauch oder niedrigen Baum. Das hellrosafarbige Holz ist feinkörnig und fest. Auf dem Querschnitt zeigt es kleine Poren, starkgenäherte Jahresringe und zahlreiche Markstrahlen. Man benutzt es zu Dreharbeiten.
Fam. Hamamelideae.
94. Distylium racemosum S. & Z., jap. Isu, Isu-no-ki oder Yusu, gehört dem wärmeren Süden Japans an und findet sich beson- ders häufig in der Provinz Hiuga, zumal in den Waldungen des Di- striktes von Obi, wo es nach Dupont Bäume von 3 m Umfang und 12 m Schafthöhe geben soll. Ich selbst bin dem Baume auf Kiushiu und Shikoku oft, auch in Gärten und Tempelhainen, begegnet, habe aber nie Exemplare mit mehr als 1 m Umfang und 15—18 m Höhe getroffen. Die Bäume breiten ihre Aeste gern allseits weit aus, wenn Luft und Licht es gestatten, und entwickeln schon im ersten Frühjahr ihre unscheinbaren Blüthen. Die etwas lederartigen, kurzgestielten elliptischen Blätter findet man häufig den Sommer über, wie unsere Eschen und Buchen mit Gallen bedeckt. Rinde und Holz dieses Baumes werden hochgeschätzt. Erstere ist glatt, dünn, graugefärbt. Sie wird von den gefällten Bäumen gelöst, getrocknet und verbrannt, um die Asche, Isu-bai genannt, zu gewinnen, welche man nach Arita in die Porzellanfabriken sendet, wo sie bei der Bereitung der Porzellan- glasur Verwendung findet. Das Holz aber verschifft man vornehmlich nach Ôzaka. Es ist besonders beliebt in den Kammschneidereien, dient aber auch einer Menge anderer Zwecke, denn es hat der her- vorragenden Eigenschaften viele, ist schwer, feinkörnig, compact, stark, zähe und überaus dauerhaft, auch im Wasser, so dass Dupont von
(Sapporo) auf Yezo mit diesen beiden Namen und eine zweite mit Shi-oji be- zeichnete, aus der Provinz Musashi. In der grauweissen Farbe stimmen sie über- ein, doch nicht im Gewicht, indem das Shi-oji schwerer ist, noch in der Struc- tur. Das von Sapporo stammende Stück ist feinporiger und zeigt bei jedem Jahres- ring nur eine Reihe deutlicher Frühjahrsporen, während das andere einen ganzen Gürtel unregelmässig geordneter Poren aufweist.
*) Forest Flora of North-West and Central-India pg. 240. London 1874.
**) A Manual of Indian Timbers. pg. 200. Calcutta 1882.
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I. Land- und Forstwirthschaft.
Fam. Lythrarieae.
93. Lagerströmia indica L., jap. Saru-suberi, soll nach Bran-
dis *) aus China stammen und nach Gamble **) in den Gärten Indiens
viel als Zierpflanze vorkommen. Auch in Japan findet sie sich da und
dort ihrer schönen rothen Blüthensträusse wegen angebaut. Hier-
durch, sowie durch die in Stücken sich lösende bräunliche Rinde fällt
sie auf. Saru-suberi bildet einen langsam wachsenden Strauch oder
niedrigen Baum. Das hellrosafarbige Holz ist feinkörnig und fest.
Auf dem Querschnitt zeigt es kleine Poren, starkgenäherte Jahresringe
und zahlreiche Markstrahlen. Man benutzt es zu Dreharbeiten.
Fam. Hamamelideae.
94. Distylium racemosum S. & Z., jap. Isu, Isu-no-ki oder
Yusu, gehört dem wärmeren Süden Japans an und findet sich beson-
ders häufig in der Provinz Hiuga, zumal in den Waldungen des Di-
striktes von Obi, wo es nach Dupont Bäume von 3 m Umfang und
12 m Schafthöhe geben soll. Ich selbst bin dem Baume auf Kiushiu
und Shikoku oft, auch in Gärten und Tempelhainen, begegnet, habe
aber nie Exemplare mit mehr als 1 m Umfang und 15—18 m Höhe
getroffen. Die Bäume breiten ihre Aeste gern allseits weit aus, wenn
Luft und Licht es gestatten, und entwickeln schon im ersten Frühjahr
ihre unscheinbaren Blüthen. Die etwas lederartigen, kurzgestielten
elliptischen Blätter findet man häufig den Sommer über, wie unsere
Eschen und Buchen mit Gallen bedeckt. Rinde und Holz dieses Baumes
werden hochgeschätzt. Erstere ist glatt, dünn, graugefärbt. Sie wird
von den gefällten Bäumen gelöst, getrocknet und verbrannt, um die
Asche, Isu-bai genannt, zu gewinnen, welche man nach Arita in
die Porzellanfabriken sendet, wo sie bei der Bereitung der Porzellan-
glasur Verwendung findet. Das Holz aber verschifft man vornehmlich
nach Ôzaka. Es ist besonders beliebt in den Kammschneidereien,
dient aber auch einer Menge anderer Zwecke, denn es hat der her-
vorragenden Eigenschaften viele, ist schwer, feinkörnig, compact, stark,
zähe und überaus dauerhaft, auch im Wasser, so dass Dupont von
**)
*) Forest Flora of North-West and Central-India pg. 240. London 1874.
**) A Manual of Indian Timbers. pg. 200. Calcutta 1882.
**) (Sapporo) auf Yezo mit diesen beiden Namen und eine zweite mit Shi-oji be-
zeichnete, aus der Provinz Musashi. In der grauweissen Farbe stimmen sie über-
ein, doch nicht im Gewicht, indem das Shi-oji schwerer ist, noch in der Struc-
tur. Das von Sapporo stammende Stück ist feinporiger und zeigt bei jedem Jahres-
ring nur eine Reihe deutlicher Frühjahrsporen, während das andere einen ganzen
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/320>, abgerufen am 21.11.2024.
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