führen den jap. Collectivnamen Soro. Ihre Hölzer sind weiss, glän- zend und dem unserer Hainbuche ähnlich. Sie werden wenig benutzt.
Fam. Cupuliferae.
Wir haben hier in erster Linie die zahlreichen japanischen Arten der Gattung Quercus in's Auge zu fassen. Dieselben zerfallen bekannt- lich in 2 Gruppen: eine immergrüne, lorbeerblättrige mit glatter Rinde im wärmeren Süden und an der Küste von Hondo nordwärts bis etwa zum 36. Breitengrade, und eine blattwechselnde, unsern einheimischen Eichen verwandte Gruppe mit im Alter dicker, zerrissener Borke und meist gebuchteten Blättern im Norden und in den Gebirgswaldungen. Jene führen wohl den Collectivnamen Kashi, diese werden meist Nara genannt. Ein grosser Unterschied zeigt sich auch im Holze. Das der blattwechselnden Arten nähert sich dem unserer Eichen, zeigt Markstrahlen, Jahresringe und die charakteristische concentrische An- ordnung der grossen Poren auf das deutlichste. Bei den lorbeerblätte- rigen Arten sind diese Merkmale mehr verwischt, die zahlreichen Poren viel kleiner und viel unregelmässiger vertheilt. Dementspre- chend ist das Holz der immergrünen japanischen Eichen dichter, fester, zäher und schwerer, wird also auch mehr geschätzt, als das der an- dern. Von den meisten Arten aber ist es im Vergleich zu der Mehrzahl der übrigen Hölzer des Landes schwer, hart, zähe und sehr stark, spaltet sich nicht leicht und widersteht lange den Einflüssen der Nässe. Von den blattwechselnden Eichenarten wird es vornehmlich gleich dem der Ka- stanie verkohlt und als Brennmaterial, dagegen kaum je in der Tisch- lerei benutzt. Das der immergrünen schätzt man überall, wo Elasti- cität und Zähigkeit besonders in Betracht kommen, und verwendet es zu Stielen, Tragstangen, Rudern und im Schiffsbau. Zu den sommer- grünen Eichen Japans gehören:
46. Quercus dentata Thunb., jap. Kashiwa. Diese Art ist vor allem durch ihre sehr grossen gebuchteten und gezahnten Blätter aus- gezeichnet und wird aus diesem Grunde oft als kleiner Zierbaum in Gärten gefunden. Auf Yezo soll sie besonders häufig sein. Strauch- förmig traf ich sie häufig auf der Hara an der Grenze vulkanischer Bergwälder des nördlichen Hondo. Ihr grossporiges Holz wird wenig geschätzt.
47. Q. crispula Blume, jap. Ko-nara oder Nara, kleinblätterige, sommergrüne Eiche, gleich der folgenden am meisten in Tracht und Holz der unsrigen gleichkommend, sehr verbreitet, geht einzeln bis in's südliche Kiushiu, bildet gleich der nachfolgenden im mittleren und nördlichen Japan oft besondere Bestände und 3--4 m dicke Bäume.
I. Land- und Forstwirthschaft.
führen den jap. Collectivnamen Soro. Ihre Hölzer sind weiss, glän- zend und dem unserer Hainbuche ähnlich. Sie werden wenig benutzt.
Fam. Cupuliferae.
Wir haben hier in erster Linie die zahlreichen japanischen Arten der Gattung Quercus in’s Auge zu fassen. Dieselben zerfallen bekannt- lich in 2 Gruppen: eine immergrüne, lorbeerblättrige mit glatter Rinde im wärmeren Süden und an der Küste von Hondo nordwärts bis etwa zum 36. Breitengrade, und eine blattwechselnde, unsern einheimischen Eichen verwandte Gruppe mit im Alter dicker, zerrissener Borke und meist gebuchteten Blättern im Norden und in den Gebirgswaldungen. Jene führen wohl den Collectivnamen Kashi, diese werden meist Nara genannt. Ein grosser Unterschied zeigt sich auch im Holze. Das der blattwechselnden Arten nähert sich dem unserer Eichen, zeigt Markstrahlen, Jahresringe und die charakteristische concentrische An- ordnung der grossen Poren auf das deutlichste. Bei den lorbeerblätte- rigen Arten sind diese Merkmale mehr verwischt, die zahlreichen Poren viel kleiner und viel unregelmässiger vertheilt. Dementspre- chend ist das Holz der immergrünen japanischen Eichen dichter, fester, zäher und schwerer, wird also auch mehr geschätzt, als das der an- dern. Von den meisten Arten aber ist es im Vergleich zu der Mehrzahl der übrigen Hölzer des Landes schwer, hart, zähe und sehr stark, spaltet sich nicht leicht und widersteht lange den Einflüssen der Nässe. Von den blattwechselnden Eichenarten wird es vornehmlich gleich dem der Ka- stanie verkohlt und als Brennmaterial, dagegen kaum je in der Tisch- lerei benutzt. Das der immergrünen schätzt man überall, wo Elasti- cität und Zähigkeit besonders in Betracht kommen, und verwendet es zu Stielen, Tragstangen, Rudern und im Schiffsbau. Zu den sommer- grünen Eichen Japans gehören:
46. Quercus dentata Thunb., jap. Kashiwa. Diese Art ist vor allem durch ihre sehr grossen gebuchteten und gezahnten Blätter aus- gezeichnet und wird aus diesem Grunde oft als kleiner Zierbaum in Gärten gefunden. Auf Yezo soll sie besonders häufig sein. Strauch- förmig traf ich sie häufig auf der Hara an der Grenze vulkanischer Bergwälder des nördlichen Hondo. Ihr grossporiges Holz wird wenig geschätzt.
47. Q. crispula Blume, jap. Ko-nara oder Nara, kleinblätterige, sommergrüne Eiche, gleich der folgenden am meisten in Tracht und Holz der unsrigen gleichkommend, sehr verbreitet, geht einzeln bis in’s südliche Kiushiu, bildet gleich der nachfolgenden im mittleren und nördlichen Japan oft besondere Bestände und 3—4 m dicke Bäume.
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I. Land- und Forstwirthschaft.
führen den jap. Collectivnamen Soro. Ihre Hölzer sind weiss, glän-
zend und dem unserer Hainbuche ähnlich. Sie werden wenig benutzt.
Fam. Cupuliferae.
Wir haben hier in erster Linie die zahlreichen japanischen Arten
der Gattung Quercus in’s Auge zu fassen. Dieselben zerfallen bekannt-
lich in 2 Gruppen: eine immergrüne, lorbeerblättrige mit glatter Rinde
im wärmeren Süden und an der Küste von Hondo nordwärts bis etwa
zum 36. Breitengrade, und eine blattwechselnde, unsern einheimischen
Eichen verwandte Gruppe mit im Alter dicker, zerrissener Borke und
meist gebuchteten Blättern im Norden und in den Gebirgswaldungen.
Jene führen wohl den Collectivnamen Kashi, diese werden meist
Nara genannt. Ein grosser Unterschied zeigt sich auch im Holze.
Das der blattwechselnden Arten nähert sich dem unserer Eichen, zeigt
Markstrahlen, Jahresringe und die charakteristische concentrische An-
ordnung der grossen Poren auf das deutlichste. Bei den lorbeerblätte-
rigen Arten sind diese Merkmale mehr verwischt, die zahlreichen
Poren viel kleiner und viel unregelmässiger vertheilt. Dementspre-
chend ist das Holz der immergrünen japanischen Eichen dichter, fester,
zäher und schwerer, wird also auch mehr geschätzt, als das der an-
dern. Von den meisten Arten aber ist es im Vergleich zu der Mehrzahl
der übrigen Hölzer des Landes schwer, hart, zähe und sehr stark, spaltet
sich nicht leicht und widersteht lange den Einflüssen der Nässe. Von den
blattwechselnden Eichenarten wird es vornehmlich gleich dem der Ka-
stanie verkohlt und als Brennmaterial, dagegen kaum je in der Tisch-
lerei benutzt. Das der immergrünen schätzt man überall, wo Elasti-
cität und Zähigkeit besonders in Betracht kommen, und verwendet es
zu Stielen, Tragstangen, Rudern und im Schiffsbau. Zu den sommer-
grünen Eichen Japans gehören:
46. Quercus dentata Thunb., jap. Kashiwa. Diese Art ist vor
allem durch ihre sehr grossen gebuchteten und gezahnten Blätter aus-
gezeichnet und wird aus diesem Grunde oft als kleiner Zierbaum in
Gärten gefunden. Auf Yezo soll sie besonders häufig sein. Strauch-
förmig traf ich sie häufig auf der Hara an der Grenze vulkanischer
Bergwälder des nördlichen Hondo. Ihr grossporiges Holz wird wenig
geschätzt.
47. Q. crispula Blume, jap. Ko-nara oder Nara, kleinblätterige,
sommergrüne Eiche, gleich der folgenden am meisten in Tracht und
Holz der unsrigen gleichkommend, sehr verbreitet, geht einzeln bis
in’s südliche Kiushiu, bildet gleich der nachfolgenden im mittleren und
nördlichen Japan oft besondere Bestände und 3—4 m dicke Bäume.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/310>, abgerufen am 21.11.2024.
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