Die Gebirgssysteme auf Yezo können als Fortsetzungen derer von Sachalin und den Kurilen betrachtet werden. Jenes von Sachalin mit Meridianrichtung vermögen wir in seiner südlichen Fortsetzung der ganzen Westküste von Yezo entlang zu verfolgen. Das zweite Gebirgssystem setzt den Höhenzug der Kurilen fort, tritt demgemäss unter N. 20--25° O. ein und streicht S. 20--25° W. Diesen zwei Gebirgsketten verdankt Yezo seine vier Zipfel, ihrer Kreuzung seine beträchtlichsten Erhebungen. Das Massiv des von Norden nach Süden streichenden Gebirgszuges besteht aus Granit und alten Schiefern, in der Achse des gen S. 20--25° W. gerichteten Zuges herrschen vul- kanische Bildungen mit trachytischen und basaltischen Gesteinen vor.
Das Relief der Aino-Insel zeigt uns übrigens ein centrales und ein laterales Erhebungsgebiet. Von dem centralen senkt sich das Land nach allen Seiten in der Richtung seiner vier Zipfel. Der 2500 Meter hohe Tokachi-dake an den Quellen des Tokachi (43° 48' N. und 143° 10' O. Gr.) ist der Knotenpunkt, von dem aus nach allen Himmelsrichtungen die grossen Flüsse des Landes, zum Theil, wie der Ishikari, in auffallend gewundenem Laufe, dem Meere zueilen. Die zweitbedeutendste Erhebung dieses Gebirgs- massives ist der 2350 Meter hohe Ishikari-dake, südwestlich von jenem. Alle höheren Berge im Westen der Insel Yezo gehören der lateralen Erhebungskette, dem Sachalin-Systeme an, oder sind Vul- kane seitwärts derselben. Der Shiribetsu-dake gilt für den höchsten darunter, mit etwa 2400 Meter Höhe. Der Ofuyu-dake oder Shokambetsu in Teshio wird auf 1800 Meter Höhe geschätzt, und etwa eben so hoch der Shibetsu-yama in derselben Provinz. In Iburi befindet sich der Tarumai-, Mombetsu- und Usu- yama, in Kushiru der Meakan. Auch in Oshima, besonders nord- wärts von Hakodate, erheben sich einige bemerkenswerthe Vulkane, vor allem der 1200 Meter hohe kegelförmige Komaga-take, der auch den Namen Sawara-dake führt. Unter den kleineren Inseln, welche zu Yezo zählen, besitzt Rishiri an der Strasse La Perouse einen vulkanischen Gipfel; ebenso sollen auf den Kurilen oder Chi- shima, deren gebirgige Natur längst bekannt ist, 8--10 Vulkane zu finden sein.
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Die Insel Yezo.
e. Die Insel Yezo.
Die Gebirgssysteme auf Yezo können als Fortsetzungen derer von Sachalin und den Kurilen betrachtet werden. Jenes von Sachalin mit Meridianrichtung vermögen wir in seiner südlichen Fortsetzung der ganzen Westküste von Yezo entlang zu verfolgen. Das zweite Gebirgssystem setzt den Höhenzug der Kurilen fort, tritt demgemäss unter N. 20—25° O. ein und streicht S. 20—25° W. Diesen zwei Gebirgsketten verdankt Yezo seine vier Zipfel, ihrer Kreuzung seine beträchtlichsten Erhebungen. Das Massiv des von Norden nach Süden streichenden Gebirgszuges besteht aus Granit und alten Schiefern, in der Achse des gen S. 20—25° W. gerichteten Zuges herrschen vul- kanische Bildungen mit trachytischen und basaltischen Gesteinen vor.
Das Relief der Aino-Insel zeigt uns übrigens ein centrales und ein laterales Erhebungsgebiet. Von dem centralen senkt sich das Land nach allen Seiten in der Richtung seiner vier Zipfel. Der 2500 Meter hohe Tokachi-dake an den Quellen des Tokachi (43° 48' N. und 143° 10' O. Gr.) ist der Knotenpunkt, von dem aus nach allen Himmelsrichtungen die grossen Flüsse des Landes, zum Theil, wie der Ishikari, in auffallend gewundenem Laufe, dem Meere zueilen. Die zweitbedeutendste Erhebung dieses Gebirgs- massives ist der 2350 Meter hohe Ishikari-dake, südwestlich von jenem. Alle höheren Berge im Westen der Insel Yezo gehören der lateralen Erhebungskette, dem Sachalin-Systeme an, oder sind Vul- kane seitwärts derselben. Der Shiribetsu-dake gilt für den höchsten darunter, mit etwa 2400 Meter Höhe. Der Ofuyu-dake oder Shokambetsu in Teshio wird auf 1800 Meter Höhe geschätzt, und etwa eben so hoch der Shibetsu-yama in derselben Provinz. In Iburi befindet sich der Tarumai-, Mombetsu- und Usu- yama, in Kushiru der Meakan. Auch in Ôshima, besonders nord- wärts von Hakodate, erheben sich einige bemerkenswerthe Vulkane, vor allem der 1200 Meter hohe kegelförmige Komaga-take, der auch den Namen Sawara-dake führt. Unter den kleineren Inseln, welche zu Yezo zählen, besitzt Rishiri an der Strasse La Pérouse einen vulkanischen Gipfel; ebenso sollen auf den Kurilen oder Chi- shima, deren gebirgige Natur längst bekannt ist, 8—10 Vulkane zu finden sein.
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Die Insel Yezo.
e. Die Insel Yezo.
Die Gebirgssysteme auf Yezo können als Fortsetzungen derer
von Sachalin und den Kurilen betrachtet werden. Jenes von Sachalin
mit Meridianrichtung vermögen wir in seiner südlichen Fortsetzung
der ganzen Westküste von Yezo entlang zu verfolgen. Das zweite
Gebirgssystem setzt den Höhenzug der Kurilen fort, tritt demgemäss
unter N. 20—25° O. ein und streicht S. 20—25° W. Diesen zwei
Gebirgsketten verdankt Yezo seine vier Zipfel, ihrer Kreuzung seine
beträchtlichsten Erhebungen. Das Massiv des von Norden nach Süden
streichenden Gebirgszuges besteht aus Granit und alten Schiefern, in
der Achse des gen S. 20—25° W. gerichteten Zuges herrschen vul-
kanische Bildungen mit trachytischen und basaltischen Gesteinen vor.
Das Relief der Aino-Insel zeigt uns übrigens ein centrales und
ein laterales Erhebungsgebiet. Von dem centralen senkt sich das
Land nach allen Seiten in der Richtung seiner vier Zipfel. Der
2500 Meter hohe Tokachi-dake an den Quellen des Tokachi
(43° 48' N. und 143° 10' O. Gr.) ist der Knotenpunkt, von dem
aus nach allen Himmelsrichtungen die grossen Flüsse des Landes,
zum Theil, wie der Ishikari, in auffallend gewundenem Laufe,
dem Meere zueilen. Die zweitbedeutendste Erhebung dieses Gebirgs-
massives ist der 2350 Meter hohe Ishikari-dake, südwestlich von
jenem. Alle höheren Berge im Westen der Insel Yezo gehören der
lateralen Erhebungskette, dem Sachalin-Systeme an, oder sind Vul-
kane seitwärts derselben. Der Shiribetsu-dake gilt für den
höchsten darunter, mit etwa 2400 Meter Höhe. Der Ofuyu-dake
oder Shokambetsu in Teshio wird auf 1800 Meter Höhe geschätzt,
und etwa eben so hoch der Shibetsu-yama in derselben Provinz.
In Iburi befindet sich der Tarumai-, Mombetsu- und Usu-
yama, in Kushiru der Meakan. Auch in Ôshima, besonders nord-
wärts von Hakodate, erheben sich einige bemerkenswerthe Vulkane,
vor allem der 1200 Meter hohe kegelförmige Komaga-take, der
auch den Namen Sawara-dake führt. Unter den kleineren Inseln,
welche zu Yezo zählen, besitzt Rishiri an der Strasse La Pérouse
einen vulkanischen Gipfel; ebenso sollen auf den Kurilen oder Chi-
shima, deren gebirgige Natur längst bekannt ist, 8—10 Vulkane zu
finden sein.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/121>, abgerufen am 13.11.2024.
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