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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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Das Relief der Insel Shikoku. Gebirge der Insel Kiushiu.
Sternanis, Nandina und viele andere Gewächse, die wir auf der
Hauptinsel nur angebaut finden, an der Zusammensetzung des immer-
grünen Waldes theilnehmen.

Im Unterlaufe der Flüsse breiten sich kleine fruchtbare Ebenen
aus, in welchen auch die grössten Städte liegen, so die Ebenen von
Tokushima, Takamatsu, Saijo, Matsuyama und Kochi.
In Sanuki lagern sich dieser Ebene von Takamatsu verschiedene vul-
kanische Kegel nach der See hin vor, ganz getrennt vom Schiefer-
gebirge im Innern. Sie besitzen keine bedeutende Höhe, sind aber
landschaftlich sehr auffallend. Vielleicht der regelmässigste und
schönste unter ihnen ist der hinter Marugame aufsteigende Shira-
mine
oder Sanuki-fuji. Der südliche Theil der Insel, ebenso
Awa sind mir nicht bekannt, doch möchte ich aus der Analogie
schliessen, dass auch hier verschiedene der isolierten vorgeschobenen
Posten Vulkane sind. In Awa dürfte dies vom Nakatsumine und
Shosanji-yama, in Tosa unter anderem von dem Gozaisho-
yama
gelten.


d. Gebirge der Insel Kiushiu.

Der Längsachse dieser Insel entsprechend erstreckt sich ihre
bedeutendste Erhebung in Meridianrichtung von der Strasse von Shi-
monoseki bis zur Südspitze Satanomi-saki. Doch ist es weder ein con-
tinuierliches Gebirge von einheitlichem geologischen Bau, noch durch-
weg Grenz- und Wasserscheide, obgleich, was letztere anlangt, die
Quellen fast aller ansehnlicheren Flüsse hier zu finden sind. Ein
Blick auf die vorherrschende Richtung der meisten dieser Flüsse be-
lehrt uns, dass sie entweder ostwärts direct zum Stillen Ocean oder
gen Westen zur Amakusa-nada und ihren Theilen abfliessen, während
nur eine kleine Anzahl mit wesentlich nördlicher Richtung ihr Wasser
dem Binnenmeer zuwendet. Von dem Centralrücken aus streichen,
wie dies v. Richthofen bereits hervorgehoben hat, in der Richtung
von W. 30° S. zu O. 30° N., oder auch fast ostwestlich, ansehnliche
Rücken eines sehr alten Schiefergebirges als Wasserscheide zwischen
verschiedenen dieser Flüsse und dienen zum Theil als natürliche
Grenzen von Provinzen, so zwischen Higo und Satsuma, Hiuga
und Bungo; doch liegen die bedeutendsten Erhebungen nicht an
der Grenze, sondern mehr nordwärts, ganz in Bungo. Der Grenz-
rücken zwischen Katsuba und Shigeoka ist nur etwa 500 Meter

Das Relief der Insel Shikoku. Gebirge der Insel Kiushiu.
Sternanis, Nandina und viele andere Gewächse, die wir auf der
Hauptinsel nur angebaut finden, an der Zusammensetzung des immer-
grünen Waldes theilnehmen.

Im Unterlaufe der Flüsse breiten sich kleine fruchtbare Ebenen
aus, in welchen auch die grössten Städte liegen, so die Ebenen von
Tokushima, Takamatsu, Saijô, Matsuyama und Kochi.
In Sanuki lagern sich dieser Ebene von Takamatsu verschiedene vul-
kanische Kegel nach der See hin vor, ganz getrennt vom Schiefer-
gebirge im Innern. Sie besitzen keine bedeutende Höhe, sind aber
landschaftlich sehr auffallend. Vielleicht der regelmässigste und
schönste unter ihnen ist der hinter Marugame aufsteigende Shira-
mine
oder Sanuki-fuji. Der südliche Theil der Insel, ebenso
Awa sind mir nicht bekannt, doch möchte ich aus der Analogie
schliessen, dass auch hier verschiedene der isolierten vorgeschobenen
Posten Vulkane sind. In Awa dürfte dies vom Nakatsumine und
Shôsanji-yama, in Tosa unter anderem von dem Gozaisho-
yama
gelten.


d. Gebirge der Insel Kiushiu.

Der Längsachse dieser Insel entsprechend erstreckt sich ihre
bedeutendste Erhebung in Meridianrichtung von der Strasse von Shi-
monoseki bis zur Südspitze Satanomi-saki. Doch ist es weder ein con-
tinuierliches Gebirge von einheitlichem geologischen Bau, noch durch-
weg Grenz- und Wasserscheide, obgleich, was letztere anlangt, die
Quellen fast aller ansehnlicheren Flüsse hier zu finden sind. Ein
Blick auf die vorherrschende Richtung der meisten dieser Flüsse be-
lehrt uns, dass sie entweder ostwärts direct zum Stillen Ocean oder
gen Westen zur Amakusa-nada und ihren Theilen abfliessen, während
nur eine kleine Anzahl mit wesentlich nördlicher Richtung ihr Wasser
dem Binnenmeer zuwendet. Von dem Centralrücken aus streichen,
wie dies v. Richthofen bereits hervorgehoben hat, in der Richtung
von W. 30° S. zu O. 30° N., oder auch fast ostwestlich, ansehnliche
Rücken eines sehr alten Schiefergebirges als Wasserscheide zwischen
verschiedenen dieser Flüsse und dienen zum Theil als natürliche
Grenzen von Provinzen, so zwischen Higo und Satsuma, Hiuga
und Bungo; doch liegen die bedeutendsten Erhebungen nicht an
der Grenze, sondern mehr nordwärts, ganz in Bungo. Der Grenz-
rücken zwischen Katsuba und Shigeoka ist nur etwa 500 Meter

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[93/0115] Das Relief der Insel Shikoku. Gebirge der Insel Kiushiu. Sternanis, Nandina und viele andere Gewächse, die wir auf der Hauptinsel nur angebaut finden, an der Zusammensetzung des immer- grünen Waldes theilnehmen. Im Unterlaufe der Flüsse breiten sich kleine fruchtbare Ebenen aus, in welchen auch die grössten Städte liegen, so die Ebenen von Tokushima, Takamatsu, Saijô, Matsuyama und Kochi. In Sanuki lagern sich dieser Ebene von Takamatsu verschiedene vul- kanische Kegel nach der See hin vor, ganz getrennt vom Schiefer- gebirge im Innern. Sie besitzen keine bedeutende Höhe, sind aber landschaftlich sehr auffallend. Vielleicht der regelmässigste und schönste unter ihnen ist der hinter Marugame aufsteigende Shira- mine oder Sanuki-fuji. Der südliche Theil der Insel, ebenso Awa sind mir nicht bekannt, doch möchte ich aus der Analogie schliessen, dass auch hier verschiedene der isolierten vorgeschobenen Posten Vulkane sind. In Awa dürfte dies vom Nakatsumine und Shôsanji-yama, in Tosa unter anderem von dem Gozaisho- yama gelten. d. Gebirge der Insel Kiushiu. Der Längsachse dieser Insel entsprechend erstreckt sich ihre bedeutendste Erhebung in Meridianrichtung von der Strasse von Shi- monoseki bis zur Südspitze Satanomi-saki. Doch ist es weder ein con- tinuierliches Gebirge von einheitlichem geologischen Bau, noch durch- weg Grenz- und Wasserscheide, obgleich, was letztere anlangt, die Quellen fast aller ansehnlicheren Flüsse hier zu finden sind. Ein Blick auf die vorherrschende Richtung der meisten dieser Flüsse be- lehrt uns, dass sie entweder ostwärts direct zum Stillen Ocean oder gen Westen zur Amakusa-nada und ihren Theilen abfliessen, während nur eine kleine Anzahl mit wesentlich nördlicher Richtung ihr Wasser dem Binnenmeer zuwendet. Von dem Centralrücken aus streichen, wie dies v. Richthofen bereits hervorgehoben hat, in der Richtung von W. 30° S. zu O. 30° N., oder auch fast ostwestlich, ansehnliche Rücken eines sehr alten Schiefergebirges als Wasserscheide zwischen verschiedenen dieser Flüsse und dienen zum Theil als natürliche Grenzen von Provinzen, so zwischen Higo und Satsuma, Hiuga und Bungo; doch liegen die bedeutendsten Erhebungen nicht an der Grenze, sondern mehr nordwärts, ganz in Bungo. Der Grenz- rücken zwischen Katsuba und Shigeoka ist nur etwa 500 Meter

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/115>, abgerufen am 13.11.2024.