Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.sammenstossen, und einen Wetterhahn tragen. §. 4. Wir können hierbey vorläufig anmerken: theils
ſammenſtoſſen, und einen Wetterhahn tragen. §. 4. Wir koͤnnen hierbey vorlaͤufig anmerken: theils
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/> ſammenſtoſſen, und einen Wetterhahn tragen.<lb/> Auf diefes Thuͤrmchen fiel der Blitz. Der Wet-<lb/> terhahn und die Stangen ſelbſt ſchienen unbe-<lb/> ſchaͤdigt: allein die einen Fuß dicke Mauer des<lb/> Thuͤrmchens, darauf ſie befeſtiget waren; ward<lb/> gegen Norden, bis an das Bley des Haupt-<lb/> thurmes, in einer Breite von 4 Fuß, welche<lb/> beynahe den dritten Theil des Umfanges aus-<lb/> machet, ganz zerſchmettert. Der Strahl ging<lb/> auch noch bey der Kirche herunter; und man<lb/> fand, daß ſowohl an der weſtlichen, als an der<lb/> Oſtſeite, eben da, wo die bleyernen Rinnen,<lb/> welche vom Kirchdache herunterkommen, ſich<lb/> bey einem Fenſter, darinn aufrecht eiſerne Stan-<lb/> gen ſind, endigten, die Kirchenmauer beſchaͤdi-<lb/> get, und unterwaͤrts bey den Stangen geſpal-<lb/> ten worden. An der oͤſtlichen Seite war in-<lb/> wendig an der Mauer bey dieſer Stelle eine<lb/> eiſerne Klammer eingeſchlagen, darauf ein groſ-<lb/> ſer Gemaͤhlderahmen ruhete. Um dieſes Eiſen<lb/> zeigte ſich auch die Wuͤrkung des Blitzes, in-<lb/> dem ſowohl die Vergipſung daſelbſt von der<lb/> Mauer heruntergeworfen, als auch beſagter<lb/> Rahmen da, wo er auf der Klammer ruhete,<lb/> zerſchmettert war.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 4.</head><lb/> <p>Wir koͤnnen hierbey vorlaͤufig anmerken:<lb/> 1) daß der Blitz nach dem Metalle gefahren<lb/> ſey: 2) ſo weit er eine Strecke von Metall ge-<lb/> funden, keinen Schaden ausgeuͤbet: 3) da<lb/> aber, wo das Metall aufhoͤrte, oder wo einzelne<lb/> Stuͤcke Metall in andern Koͤrpern geſtecket,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">theils</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
ſammenſtoſſen, und einen Wetterhahn tragen.
Auf diefes Thuͤrmchen fiel der Blitz. Der Wet-
terhahn und die Stangen ſelbſt ſchienen unbe-
ſchaͤdigt: allein die einen Fuß dicke Mauer des
Thuͤrmchens, darauf ſie befeſtiget waren; ward
gegen Norden, bis an das Bley des Haupt-
thurmes, in einer Breite von 4 Fuß, welche
beynahe den dritten Theil des Umfanges aus-
machet, ganz zerſchmettert. Der Strahl ging
auch noch bey der Kirche herunter; und man
fand, daß ſowohl an der weſtlichen, als an der
Oſtſeite, eben da, wo die bleyernen Rinnen,
welche vom Kirchdache herunterkommen, ſich
bey einem Fenſter, darinn aufrecht eiſerne Stan-
gen ſind, endigten, die Kirchenmauer beſchaͤdi-
get, und unterwaͤrts bey den Stangen geſpal-
ten worden. An der oͤſtlichen Seite war in-
wendig an der Mauer bey dieſer Stelle eine
eiſerne Klammer eingeſchlagen, darauf ein groſ-
ſer Gemaͤhlderahmen ruhete. Um dieſes Eiſen
zeigte ſich auch die Wuͤrkung des Blitzes, in-
dem ſowohl die Vergipſung daſelbſt von der
Mauer heruntergeworfen, als auch beſagter
Rahmen da, wo er auf der Klammer ruhete,
zerſchmettert war.
§. 4.
Wir koͤnnen hierbey vorlaͤufig anmerken:
1) daß der Blitz nach dem Metalle gefahren
ſey: 2) ſo weit er eine Strecke von Metall ge-
funden, keinen Schaden ausgeuͤbet: 3) da
aber, wo das Metall aufhoͤrte, oder wo einzelne
Stuͤcke Metall in andern Koͤrpern geſtecket,
theils
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Zitationshilfe: | Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reimarus_blitze_1769/6>, abgerufen am 16.07.2024. |