Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.nen Ableitungen den Weg des Blitzes nach in- §. 14. Wir finden ferner bey den Würkungen der da eine Ableitung des Blitzes nach aussen die An-
häufung an dem Metalle in dem Thurme zu verhindern wäre. -- An den Zeigerspindeln selbst, wenn sie aus einer Stange bestehen, wird man zwar nicht leicht eine Beschädigung fin- den, wenn gleich ein ziemlich starker Blitz da- durch geleitet worden. Indessen zeigten sich bey einem Thurme zu Southmolton in England deutliche Spuren, daß der Blitz diesen Weg nach der Uhr genommen, (wiewohl in der Be- schreibung, Phil Trans. Vol. XLVII. p. 330. er- zehlt wird, als ob er von unten den Thurm hinauf gegangen.). Die grosse eiserne Zeiger- spindel, welche von der Uhr zur Zieferscheibe an der Südseite des Thurms ging, 50 Fuß lang war, und aus verschiedenen mittelst viere[ck]igter Hülsen ineinander geschobenen Theilen bestand, war durch den Wetterschlag aus einander ge- rissen und sehr verbogen worden. Der Strahl hatte auch an den Glocken und den daran be- findlichen eisernen Dräthen verschiedenen Scha- den verursachet. nen Ableitungen den Weg des Blitzes nach in- §. 14. Wir finden ferner bey den Wuͤrkungen der da eine Ableitung des Blitzes nach auſſen die An-
haͤufung an dem Metalle in dem Thurme zu verhindern waͤre. — An den Zeigerſpindeln ſelbſt, wenn ſie aus einer Stange beſtehen, wird man zwar nicht leicht eine Beſchaͤdigung fin- den, wenn gleich ein ziemlich ſtarker Blitz da- durch geleitet worden. Indeſſen zeigten ſich bey einem Thurme zu Southmolton in England deutliche Spuren, daß der Blitz dieſen Weg nach der Uhr genommen, (wiewohl in der Be- ſchreibung, Phil Tranſ. Vol. XLVII. p. 330. er- zehlt wird, als ob er von unten den Thurm hinauf gegangen.). Die groſſe eiſerne Zeiger- ſpindel, welche von der Uhr zur Zieferſcheibe an der Suͤdſeite des Thurms ging, 50 Fuß lang war, und aus verſchiedenen mittelſt viere[ck]igter Huͤlſen ineinander geſchobenen Theilen beſtand, war durch den Wetterſchlag aus einander ge- riſſen und ſehr verbogen worden. Der Strahl hatte auch an den Glocken und den daran be- findlichen eiſernen Draͤthen verſchiedenen Scha- den verurſachet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="38"/> nen Ableitungen den Weg des Blitzes nach in-<lb/> nen verhuͤten. Solche muͤßten beſonders bey<lb/> den Thuͤrmen, wo das Dach mit Frontons<lb/> aufhoͤret, darin die Zeigerſcheiben ſind, mit den<lb/> vier unterſten Ecken des Kupferdaches, welche<lb/> neben den Frontons herunter gehen, verbunden<lb/> werden.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 14.</head><lb/> <p>Wir finden ferner bey den Wuͤrkungen der<lb/> Wetterſchlaͤge eine <hi rendition="#fr">gewiſſe Richtung</hi>. So be-<lb/> merket Herr <hi rendition="#fr">Delaval</hi>, daß der Blitz am Bri-<lb/> gittenthurme in London bey den Stangen an der<lb/> Oſt- und Nordoſtſeite ſeine Wuͤrkung gezeiget,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">da</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_3_6" prev="#seg2pn_3_5" place="foot" n="*)">eine Ableitung des Blitzes nach auſſen die An-<lb/> haͤufung an dem Metalle in dem Thurme zu<lb/> verhindern waͤre. — An den Zeigerſpindeln<lb/> ſelbſt, wenn ſie aus einer Stange beſtehen, wird<lb/> man zwar nicht leicht eine Beſchaͤdigung fin-<lb/> den, wenn gleich ein ziemlich ſtarker Blitz da-<lb/> durch geleitet worden. Indeſſen zeigten ſich<lb/> bey einem Thurme zu <hi rendition="#fr">Southmolton</hi> in England<lb/> deutliche Spuren, daß der Blitz dieſen Weg<lb/> nach der Uhr genommen, (wiewohl in der Be-<lb/> ſchreibung, <hi rendition="#aq">Phil Tranſ. Vol. XLVII. p.</hi> 330. er-<lb/> zehlt wird, als ob er von unten den Thurm<lb/> hinauf gegangen.). Die groſſe eiſerne Zeiger-<lb/> ſpindel, welche von der Uhr zur Zieferſcheibe<lb/> an der Suͤdſeite des Thurms ging, 50 Fuß lang<lb/> war, und aus verſchiedenen mittelſt viere<supplied>ck</supplied>igter<lb/> Huͤlſen ineinander geſchobenen Theilen beſtand,<lb/> war durch den Wetterſchlag aus einander ge-<lb/> riſſen und ſehr verbogen worden. Der Strahl<lb/> hatte auch an den Glocken und den daran be-<lb/> findlichen eiſernen Draͤthen verſchiedenen Scha-<lb/> den verurſachet.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0038]
nen Ableitungen den Weg des Blitzes nach in-
nen verhuͤten. Solche muͤßten beſonders bey
den Thuͤrmen, wo das Dach mit Frontons
aufhoͤret, darin die Zeigerſcheiben ſind, mit den
vier unterſten Ecken des Kupferdaches, welche
neben den Frontons herunter gehen, verbunden
werden.
§. 14.
Wir finden ferner bey den Wuͤrkungen der
Wetterſchlaͤge eine gewiſſe Richtung. So be-
merket Herr Delaval, daß der Blitz am Bri-
gittenthurme in London bey den Stangen an der
Oſt- und Nordoſtſeite ſeine Wuͤrkung gezeiget,
da
*)
*) eine Ableitung des Blitzes nach auſſen die An-
haͤufung an dem Metalle in dem Thurme zu
verhindern waͤre. — An den Zeigerſpindeln
ſelbſt, wenn ſie aus einer Stange beſtehen, wird
man zwar nicht leicht eine Beſchaͤdigung fin-
den, wenn gleich ein ziemlich ſtarker Blitz da-
durch geleitet worden. Indeſſen zeigten ſich
bey einem Thurme zu Southmolton in England
deutliche Spuren, daß der Blitz dieſen Weg
nach der Uhr genommen, (wiewohl in der Be-
ſchreibung, Phil Tranſ. Vol. XLVII. p. 330. er-
zehlt wird, als ob er von unten den Thurm
hinauf gegangen.). Die groſſe eiſerne Zeiger-
ſpindel, welche von der Uhr zur Zieferſcheibe
an der Suͤdſeite des Thurms ging, 50 Fuß lang
war, und aus verſchiedenen mittelſt viereckigter
Huͤlſen ineinander geſchobenen Theilen beſtand,
war durch den Wetterſchlag aus einander ge-
riſſen und ſehr verbogen worden. Der Strahl
hatte auch an den Glocken und den daran be-
findlichen eiſernen Draͤthen verſchiedenen Scha-
den verurſachet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie vorliegende Ausgabe ist die zweiten Auflage, … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |