kan weder der Kaufer noch der Verkaufer betro- gen werden, weil mit dem Messen es niemalen so accurat zugehet.
Mehrentheils müssen die Brau-Herren dar- unter leiden, sonderlich, wenn die Hopfen-Messer mit den Verkäufern in gutem Verständnisse stehen.
§. 32.
Wenn ein angelegter Hopfen-Berg anfäng-Von der Düngung der alten Hopfen- Berge. lich, wie ich oben gemeldet, gedünget, und einige Jahre genutzet worden, so hat man nicht nöthig sol- chen eher als nach acht Jahren wiederum zu dün- gen. Und dieses kan auf dreyerley Art vorge- nommen werden.
Erstlich wird in der Mitte des Octobers bey trockenem Wetter mit einem zweyspännigen Wagen die Düngung, es sey Rinder- oder Schwei- ne-Mist, zwischen die angehäuften Reihen gefah- ren, und Haufen-weise abgeschlagen; denn mit einem Karn oder dreyspännigen Wagen wil sich dergleichen Auffahren nicht wohl thun lassen, weil durch das mitten auf der Reihe hingehende Pferd, die Stöcke würden zertreten werden.
Der Mist wird hernach fein ausgetheilet, da- mit die Fettigkeit desselben durch den Regen und Schnee den Winter über sich einsenken könne. Der Zurükgebliebene kan nach verrichteter ersten Arbeit, bey Beschneidung der Stöcke eingehacket werden.
Zweytens, kan das Düngen am allersicher- sten vorgenommen werden, zu der Zeit, wenn es so
tief
Vom Hopfen-Bau.
kan weder der Kaufer noch der Verkaufer betro- gen werden, weil mit dem Meſſen es niemalen ſo accurat zugehet.
Mehrentheils muͤſſen die Brau-Herren dar- unter leiden, ſonderlich, wenn die Hopfen-Meſſer mit den Verkaͤufern in gutem Verſtaͤndniſſe ſtehen.
§. 32.
Wenn ein angelegter Hopfen-Berg anfaͤng-Von der Duͤngung der alten Hopfen- Berge. lich, wie ich oben gemeldet, geduͤnget, und einige Jahre genutzet worden, ſo hat man nicht noͤthig ſol- chen eher als nach acht Jahren wiederum zu duͤn- gen. Und dieſes kan auf dreyerley Art vorge- nommen werden.
Erſtlich wird in der Mitte des Octobers bey trockenem Wetter mit einem zweyſpaͤnnigen Wagen die Duͤngung, es ſey Rinder- oder Schwei- ne-Miſt, zwiſchen die angehaͤuften Reihen gefah- ren, und Haufen-weiſe abgeſchlagen; denn mit einem Karn oder dreyſpaͤnnigen Wagen wil ſich dergleichen Auffahren nicht wohl thun laſſen, weil durch das mitten auf der Reihe hingehende Pferd, die Stoͤcke wuͤrden zertreten werden.
Der Miſt wird hernach fein ausgetheilet, da- mit die Fettigkeit deſſelben durch den Regen und Schnee den Winter uͤber ſich einſenken koͤnne. Der Zuruͤkgebliebene kan nach verrichteter erſten Arbeit, bey Beſchneidung der Stoͤcke eingehacket werden.
Zweytens, kan das Duͤngen am allerſicher- ſten vorgenommen werden, zu der Zeit, wenn es ſo
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Vom Hopfen-Bau.
kan weder der Kaufer noch der Verkaufer betro-
gen werden, weil mit dem Meſſen es niemalen ſo
accurat zugehet.
Mehrentheils muͤſſen die Brau-Herren dar-
unter leiden, ſonderlich, wenn die Hopfen-Meſſer
mit den Verkaͤufern in gutem Verſtaͤndniſſe ſtehen.
§. 32.
Wenn ein angelegter Hopfen-Berg anfaͤng-
lich, wie ich oben gemeldet, geduͤnget, und einige
Jahre genutzet worden, ſo hat man nicht noͤthig ſol-
chen eher als nach acht Jahren wiederum zu duͤn-
gen. Und dieſes kan auf dreyerley Art vorge-
nommen werden.
Von der
Duͤngung
der alten
Hopfen-
Berge.
Erſtlich wird in der Mitte des Octobers
bey trockenem Wetter mit einem zweyſpaͤnnigen
Wagen die Duͤngung, es ſey Rinder- oder Schwei-
ne-Miſt, zwiſchen die angehaͤuften Reihen gefah-
ren, und Haufen-weiſe abgeſchlagen; denn mit
einem Karn oder dreyſpaͤnnigen Wagen wil ſich
dergleichen Auffahren nicht wohl thun laſſen, weil
durch das mitten auf der Reihe hingehende Pferd,
die Stoͤcke wuͤrden zertreten werden.
Der Miſt wird hernach fein ausgetheilet, da-
mit die Fettigkeit deſſelben durch den Regen und
Schnee den Winter uͤber ſich einſenken koͤnne. Der
Zuruͤkgebliebene kan nach verrichteter erſten Arbeit,
bey Beſchneidung der Stoͤcke eingehacket werden.
Zweytens, kan das Duͤngen am allerſicher-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/57>, abgerufen am 21.02.2025.
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