Man darf auch niemalen mehr Hopfen nachWie der Hopfen soll abgepflückt werden? Hause fahren lassen, als was man durch die Ta- gelöhner mit Abpflocken der Hopfen-Köpfe in ei- nen oder in zweyen Tagen zu verrichten geden- ket.
Es sollen auch der Hopfen-Bindel zu Hause nicht zu viel auf einander zu liegen kommen, son- dern sie müssen, so viel möglich, bey dem Abladen vom Wagen einzeln geleget werden, sonsten er- wärmet sich der Hopfen bey gutem Wetter auf einander, und wird dadurch unscheinbar gemachet.
Es ist auch nöthig so viel Tagelöhner anzu- nehmen, als um einen großen Trog sitzen können, welche die Hopfen-Köpfe von den Bramen ab- pflücken und darein fallen lassen.
Hierbey muß eine Haus-Mutter, oder wer sonsten darüber bestellet wird, darauf Acht haben, daß die Abpflücker die Köpfe von den Bramen fein reine ablesen müssen; denn sie sind unterwei- len hierbey nachläßig, und wenn einige Blätter mit in den Trog und unter die Köpfe fallen, muß man die Leute anhalten, solche alsobald heraus zu lesen.
Bey dieser Arbeit muß ich auch des Hopfen- Meisters seiner Verrichtung gedenken. Dieser löset zu Hause bey dem Abpflocken nach und nach die Bündel auf, und schneidet eine jede Brame, woran Hopfen sich befindet, in zwey, drey und mehr Theile, und reichet solche den Taglöhnern zu.
Jch
6. Theil. C
Vom Hopfen-Bau.
§. 25.
Man darf auch niemalen mehr Hopfen nachWie der Hopfen ſoll abgepfluͤckt werden? Hauſe fahren laſſen, als was man durch die Ta- geloͤhner mit Abpflocken der Hopfen-Koͤpfe in ei- nen oder in zweyen Tagen zu verrichten geden- ket.
Es ſollen auch der Hopfen-Bindel zu Hauſe nicht zu viel auf einander zu liegen kommen, ſon- dern ſie muͤſſen, ſo viel moͤglich, bey dem Abladen vom Wagen einzeln geleget werden, ſonſten er- waͤrmet ſich der Hopfen bey gutem Wetter auf einander, und wird dadurch unſcheinbar gemachet.
Es iſt auch noͤthig ſo viel Tageloͤhner anzu- nehmen, als um einen großen Trog ſitzen koͤnnen, welche die Hopfen-Koͤpfe von den Bramen ab- pfluͤcken und darein fallen laſſen.
Hierbey muß eine Haus-Mutter, oder wer ſonſten daruͤber beſtellet wird, darauf Acht haben, daß die Abpfluͤcker die Koͤpfe von den Bramen fein reine ableſen muͤſſen; denn ſie ſind unterwei- len hierbey nachlaͤßig, und wenn einige Blaͤtter mit in den Trog und unter die Koͤpfe fallen, muß man die Leute anhalten, ſolche alſobald heraus zu leſen.
Bey dieſer Arbeit muß ich auch des Hopfen- Meiſters ſeiner Verrichtung gedenken. Dieſer loͤſet zu Hauſe bey dem Abpflocken nach und nach die Buͤndel auf, und ſchneidet eine jede Brame, woran Hopfen ſich befindet, in zwey, drey und mehr Theile, und reichet ſolche den Tagloͤhnern zu.
Jch
6. Theil. C
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0047"n="33"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Hopfen-Bau.</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§. 25.</head><lb/><p>Man darf auch niemalen mehr Hopfen nach<noteplace="right">Wie der<lb/>
Hopfen ſoll<lb/>
abgepfluͤckt<lb/>
werden?</note><lb/>
Hauſe fahren laſſen, als was man durch die Ta-<lb/>
geloͤhner mit Abpflocken der Hopfen-Koͤpfe in ei-<lb/>
nen oder in zweyen Tagen zu verrichten geden-<lb/>
ket.</p><lb/><p>Es ſollen auch der Hopfen-Bindel zu Hauſe<lb/>
nicht zu viel auf einander zu liegen kommen, ſon-<lb/>
dern ſie muͤſſen, ſo viel moͤglich, bey dem Abladen<lb/>
vom Wagen einzeln geleget werden, ſonſten er-<lb/>
waͤrmet ſich der Hopfen bey gutem Wetter auf<lb/>
einander, und wird dadurch unſcheinbar gemachet.</p><lb/><p>Es iſt auch noͤthig ſo viel Tageloͤhner anzu-<lb/>
nehmen, als um einen großen Trog ſitzen koͤnnen,<lb/>
welche die Hopfen-Koͤpfe von den Bramen ab-<lb/>
pfluͤcken und darein fallen laſſen.</p><lb/><p>Hierbey muß eine Haus-Mutter, oder wer<lb/>ſonſten daruͤber beſtellet wird, darauf Acht haben,<lb/>
daß die Abpfluͤcker die Koͤpfe von den Bramen<lb/>
fein reine ableſen muͤſſen; denn ſie ſind unterwei-<lb/>
len hierbey nachlaͤßig, und wenn einige Blaͤtter<lb/>
mit in den Trog und unter die Koͤpfe fallen, muß<lb/>
man die Leute anhalten, ſolche alſobald heraus zu<lb/>
leſen.</p><lb/><p>Bey dieſer Arbeit muß ich auch des Hopfen-<lb/>
Meiſters ſeiner Verrichtung gedenken. Dieſer<lb/>
loͤſet zu Hauſe bey dem Abpflocken nach und nach<lb/>
die Buͤndel auf, und ſchneidet eine jede Brame,<lb/>
woran Hopfen ſich befindet, in zwey, drey und mehr<lb/>
Theile, und reichet ſolche den Tagloͤhnern zu.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">6. <hirendition="#fr">Theil.</hi> C</fw><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[33/0047]
Vom Hopfen-Bau.
§. 25.
Man darf auch niemalen mehr Hopfen nach
Hauſe fahren laſſen, als was man durch die Ta-
geloͤhner mit Abpflocken der Hopfen-Koͤpfe in ei-
nen oder in zweyen Tagen zu verrichten geden-
ket.
Wie der
Hopfen ſoll
abgepfluͤckt
werden?
Es ſollen auch der Hopfen-Bindel zu Hauſe
nicht zu viel auf einander zu liegen kommen, ſon-
dern ſie muͤſſen, ſo viel moͤglich, bey dem Abladen
vom Wagen einzeln geleget werden, ſonſten er-
waͤrmet ſich der Hopfen bey gutem Wetter auf
einander, und wird dadurch unſcheinbar gemachet.
Es iſt auch noͤthig ſo viel Tageloͤhner anzu-
nehmen, als um einen großen Trog ſitzen koͤnnen,
welche die Hopfen-Koͤpfe von den Bramen ab-
pfluͤcken und darein fallen laſſen.
Hierbey muß eine Haus-Mutter, oder wer
ſonſten daruͤber beſtellet wird, darauf Acht haben,
daß die Abpfluͤcker die Koͤpfe von den Bramen
fein reine ableſen muͤſſen; denn ſie ſind unterwei-
len hierbey nachlaͤßig, und wenn einige Blaͤtter
mit in den Trog und unter die Koͤpfe fallen, muß
man die Leute anhalten, ſolche alſobald heraus zu
leſen.
Bey dieſer Arbeit muß ich auch des Hopfen-
Meiſters ſeiner Verrichtung gedenken. Dieſer
loͤſet zu Hauſe bey dem Abpflocken nach und nach
die Buͤndel auf, und ſchneidet eine jede Brame,
woran Hopfen ſich befindet, in zwey, drey und mehr
Theile, und reichet ſolche den Tagloͤhnern zu.
Jch
6. Theil. C
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/47>, abgerufen am 21.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.