gehemmet worden, hernach eben in die angesetzten Hopfen-Köpfe gehe, oder ob er nicht seinen Lauf darneben hin nehme, vorbey schlupfe, und wieder- um in die Wurzeln gehe?
Ja, es fraget sich noch, ob nicht der fortlau- fende subtile Saft in den Spitzen der Ranken durch die Luft und Sonne haupsächlich modifici- ret, und zur Hervorbringung und Wachsthume der Hopfen-Köpfe gehörig zubereitet werden müsse?
Man könnte sich zwar auf das Abschrapfen des Weitzens und der Futter-Bohnen berufen; allein mit diesen hat es seine besondere Bewandniß und könte ich den Einwurf welcher mir daher möchte gemachet werden, wenn ich mich nicht der Kürze befleisigen müste, gar leicht beantworten.
Die reiche Hopfen-Ernde aber, welche man durch dieses Mittel wil erhalten haben, wird sich ohne Zweifel, bey genauer Untersuchung aus an- dern ordentlichen Ursachen herleiten lassen.
Doch wil ich dieses alles den Gelehrten, welche hierinnen eine mehrere Erfahrung erlanget haben, überlassen; mir deucht aber dennoch, daß die zwey oben angeführten Gewächse, welche durch das Ab- schneiden in ihrem Wachsthume gehindert wer- den, eine dentliche Erläuterung abgeben können.
Die vierte Arbeit ist die Umhackung der Erde, u. wie solche geschehen sol.
§. 18.
Um die Hälfte des Mayes wird zwischen den Reihen das Land mit einem Karste umgehacket, da- mit das Unkraut und Gras fein unten zu liegen komme und verderbe.
Jst
Vom Hopfen-Bau.
gehemmet worden, hernach eben in die angeſetzten Hopfen-Koͤpfe gehe, oder ob er nicht ſeinen Lauf darneben hin nehme, vorbey ſchlupfe, und wieder- um in die Wurzeln gehe?
Ja, es fraget ſich noch, ob nicht der fortlau- fende ſubtile Saft in den Spitzen der Ranken durch die Luft und Sonne haupſaͤchlich modifici- ret, und zur Hervorbringung und Wachsthume der Hopfen-Koͤpfe gehoͤrig zubereitet werden muͤſſe?
Man koͤnnte ſich zwar auf das Abſchrapfen des Weitzens und der Futter-Bohnen berufen; allein mit dieſen hat es ſeine beſondere Bewandniß und koͤnte ich den Einwurf welcher mir daher moͤchte gemachet werden, wenn ich mich nicht der Kuͤrze befleiſigen muͤſte, gar leicht beantworten.
Die reiche Hopfen-Ernde aber, welche man durch dieſes Mittel wil erhalten haben, wird ſich ohne Zweifel, bey genauer Unterſuchung aus an- dern ordentlichen Urſachen herleiten laſſen.
Doch wil ich dieſes alles den Gelehrten, welche hierinnen eine mehrere Erfahrung erlanget haben, uͤberlaſſen; mir deucht aber dennoch, daß die zwey oben angefuͤhrten Gewaͤchſe, welche durch das Ab- ſchneiden in ihrem Wachsthume gehindert wer- den, eine dentliche Erlaͤuterung abgeben koͤnnen.
Die vierte Arbeit iſt die Umhackung der Erde, u. wie ſolche geſchehen ſol.
§. 18.
Um die Haͤlfte des Mayes wird zwiſchen den Reihen das Land mit einem Karſte umgehacket, da- mit das Unkraut und Gras fein unten zu liegen komme und verderbe.
Jſt
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[27/0041]
Vom Hopfen-Bau.
gehemmet worden, hernach eben in die angeſetzten
Hopfen-Koͤpfe gehe, oder ob er nicht ſeinen Lauf
darneben hin nehme, vorbey ſchlupfe, und wieder-
um in die Wurzeln gehe?
Ja, es fraget ſich noch, ob nicht der fortlau-
fende ſubtile Saft in den Spitzen der Ranken
durch die Luft und Sonne haupſaͤchlich modifici-
ret, und zur Hervorbringung und Wachsthume
der Hopfen-Koͤpfe gehoͤrig zubereitet werden
muͤſſe?
Man koͤnnte ſich zwar auf das Abſchrapfen des
Weitzens und der Futter-Bohnen berufen; allein
mit dieſen hat es ſeine beſondere Bewandniß und
koͤnte ich den Einwurf welcher mir daher moͤchte
gemachet werden, wenn ich mich nicht der Kuͤrze
befleiſigen muͤſte, gar leicht beantworten.
Die reiche Hopfen-Ernde aber, welche man
durch dieſes Mittel wil erhalten haben, wird ſich
ohne Zweifel, bey genauer Unterſuchung aus an-
dern ordentlichen Urſachen herleiten laſſen.
Doch wil ich dieſes alles den Gelehrten, welche
hierinnen eine mehrere Erfahrung erlanget haben,
uͤberlaſſen; mir deucht aber dennoch, daß die zwey
oben angefuͤhrten Gewaͤchſe, welche durch das Ab-
ſchneiden in ihrem Wachsthume gehindert wer-
den, eine dentliche Erlaͤuterung abgeben koͤnnen.
§. 18.
Um die Haͤlfte des Mayes wird zwiſchen den
Reihen das Land mit einem Karſte umgehacket, da-
mit das Unkraut und Gras fein unten zu liegen
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Jſt
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/41>, abgerufen am 21.02.2025.
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