Jst ein Ort zur Auslegung eines Hopfen Ber-Wie die Düngung und Zuberei- tung des Landes ge- schehen soll. ges ausersehen worden, so kan man solchen auf zweyerley Art begatten.
Die erste Zubereitung ist, daß derselbe zur Herbst-Zeit stark mit Mist befahren wird, welcher fein ordentlich auf dem Lande ausgetheilet, und mit vier Pferden, so tief als es möglich ist, unterge- pflüget werden muß.
Die andere Zubereitung welche ich besser und viel vortheilhafter befunden habe, bestehet da- rinnen, daß man den Acker ordentlich in langsamen Herbste stark mit Mist düngen, und solchen wohl eingraben lässet, wie man pfleget bey der Zuberei- tung zum Kohl-Gewächsen zu verfahren, wovon ich im fünften Theile S. 34. gehandelt habe.
Nach dieser Arbeit bleibt der Acker den Winter über also liegen, da sich denn die Düngung mit der Erde vereinbaret, auch der Regen und Schnee sich einsenken und der Erde genugsame Feuchtigkeit mittheilen, welche hernach den folgenden Sommer über, dem Lande ungemein zu statten komt.
Die Zubereitung eines Landes vor dem Winter, ist den Hopfen-Fechsern viel zuträglicher, als wenn solche im Früh-Jahre vorgenommen wird, weil bey der letztern Art die Erde locker und hohl gemachet wird, daß hernach die Merzen- und April-Luft, die darinnen annoch befindliche Feuch- tigkeit hinweg nimmt, daß hernach viele Fechser, wegen Mangel der gehörigen Feuchtigkeit verder- ben müssen.
§. 8.
Vom Hopfen-Bau.
§. 7.
Jſt ein Ort zur Auslegung eines Hopfen Ber-Wie die Duͤngung und Zuberei- tung des Landes ge- ſchehen ſoll. ges auserſehen worden, ſo kan man ſolchen auf zweyerley Art begatten.
Die erſte Zubereitung iſt, daß derſelbe zur Herbſt-Zeit ſtark mit Miſt befahren wird, welcher fein ordentlich auf dem Lande ausgetheilet, und mit vier Pferden, ſo tief als es moͤglich iſt, unterge- pfluͤget werden muß.
Die andere Zubereitung welche ich beſſer und viel vortheilhafter befunden habe, beſtehet da- rinnen, daß man den Acker ordentlich in langſamen Herbſte ſtark mit Miſt duͤngen, und ſolchen wohl eingraben laͤſſet, wie man pfleget bey der Zuberei- tung zum Kohl-Gewaͤchſen zu verfahren, wovon ich im fuͤnften Theile S. 34. gehandelt habe.
Nach dieſer Arbeit bleibt der Acker den Winter uͤber alſo liegen, da ſich denn die Duͤngung mit der Erde vereinbaret, auch der Regen und Schnee ſich einſenken und der Erde genugſame Feuchtigkeit mittheilen, welche hernach den folgenden Sommer uͤber, dem Lande ungemein zu ſtatten komt.
Die Zubereitung eines Landes vor dem Winter, iſt den Hopfen-Fechſern viel zutraͤglicher, als wenn ſolche im Fruͤh-Jahre vorgenommen wird, weil bey der letztern Art die Erde locker und hohl gemachet wird, daß hernach die Merzen- und April-Luft, die darinnen annoch befindliche Feuch- tigkeit hinweg nimmt, daß hernach viele Fechſer, wegen Mangel der gehoͤrigen Feuchtigkeit verder- ben muͤſſen.
§. 8.
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Vom Hopfen-Bau.
§. 7.
Jſt ein Ort zur Auslegung eines Hopfen Ber-
ges auserſehen worden, ſo kan man ſolchen auf
zweyerley Art begatten.
Wie die
Duͤngung
und Zuberei-
tung des
Landes ge-
ſchehen ſoll.
Die erſte Zubereitung iſt, daß derſelbe zur
Herbſt-Zeit ſtark mit Miſt befahren wird, welcher
fein ordentlich auf dem Lande ausgetheilet, und mit
vier Pferden, ſo tief als es moͤglich iſt, unterge-
pfluͤget werden muß.
Die andere Zubereitung welche ich beſſer
und viel vortheilhafter befunden habe, beſtehet da-
rinnen, daß man den Acker ordentlich in langſamen
Herbſte ſtark mit Miſt duͤngen, und ſolchen wohl
eingraben laͤſſet, wie man pfleget bey der Zuberei-
tung zum Kohl-Gewaͤchſen zu verfahren, wovon
ich im fuͤnften Theile S. 34. gehandelt habe.
Nach dieſer Arbeit bleibt der Acker den Winter
uͤber alſo liegen, da ſich denn die Duͤngung mit der
Erde vereinbaret, auch der Regen und Schnee ſich
einſenken und der Erde genugſame Feuchtigkeit
mittheilen, welche hernach den folgenden Sommer
uͤber, dem Lande ungemein zu ſtatten komt.
Die Zubereitung eines Landes vor dem Winter,
iſt den Hopfen-Fechſern viel zutraͤglicher, als wenn
ſolche im Fruͤh-Jahre vorgenommen wird, weil
bey der letztern Art die Erde locker und hohl
gemachet wird, daß hernach die Merzen- und
April-Luft, die darinnen annoch befindliche Feuch-
tigkeit hinweg nimmt, daß hernach viele Fechſer,
wegen Mangel der gehoͤrigen Feuchtigkeit verder-
ben muͤſſen.
§. 8.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/27>, abgerufen am 21.02.2025.
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