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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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schädl. Thieren und Ungeziefer.
gefehr zwey Jahren in den Dreyen-Brunnen-Gär-
ten uns ein Vergnügen machten, so anatomirte
mein jüngster Sohn einen grosen Gras-Frosch-
durch Veranlassung der ungemein schönen, von
dem berühmten Herrn Rösel, und dem gelehrten
Herrn D. Huth zu Nürnberg, in groß Folio her-
ausgegebenen Untersuchung der Frösche hiesiges
Landes. Als er nun denselben von einander ge-
schnitten, so fand sich in dessen Magen eine ziemli-
che Schnecke mit ihrer bunten Schale, welche noch
völlig ganz war, worüber ich und andere Anwesen-
de uns sehr verwunderten.

Doch hat es auch seine Richtigkeit, daß die
Frösche recht reise, weiche und abgefallene Zwetsch-
gen, Pflaumen, Aepfel, Birn, und insonderheit
Gurken, mit vielen Appetit angehen, und von al-
len etwas, abschurfen, welches ich vielmal wahrge-
nommen, und wovon auch in des Herrn Doct. und
Prof. Vogels in Göttingen Medicinischen
Bibliothek
p. 889. kan nachgelesen werden.

§. 46.

Ob nun aber gleich die Regenwürmer von soVon ihrer
Vertilgung

vielen Thieren aufgesuchet und gefressen werden,
so muß man dennoch auch auf die Vertilgung der-
selben fleißig bedacht seyn.

Jch rathe dahero vor allen Dingen, daß man
bey Umgrabung der Garten-Bette jedesmal alle
Regenwürmer welche man erblicket entweder mit
dem Grabe-Scheite entzwey steche, oder in ein
Gefäß zusammen lese und den Hühnern vorwerfe,
welche solche mit gröster Begierde wegfressen.

Man
6. Theil. Q

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
gefehr zwey Jahren in den Dreyen-Brunnen-Gaͤr-
ten uns ein Vergnuͤgen machten, ſo anatomirte
mein juͤngſter Sohn einen groſen Gras-Froſch-
durch Veranlaſſung der ungemein ſchoͤnen, von
dem beruͤhmten Herrn Roͤſel, und dem gelehrten
Herrn D. Huth zu Nuͤrnberg, in groß Folio her-
ausgegebenen Unterſuchung der Froͤſche hieſiges
Landes. Als er nun denſelben von einander ge-
ſchnitten, ſo fand ſich in deſſen Magen eine ziemli-
che Schnecke mit ihrer bunten Schale, welche noch
voͤllig ganz war, woruͤber ich und andere Anweſen-
de uns ſehr verwunderten.

Doch hat es auch ſeine Richtigkeit, daß die
Froͤſche recht reiſe, weiche und abgefallene Zwetſch-
gen, Pflaumen, Aepfel, Birn, und inſonderheit
Gurken, mit vielen Appetit angehen, und von al-
len etwas, abſchurfen, welches ich vielmal wahrge-
nommen, und wovon auch in des Herrn Doct. und
Prof. Vogels in Goͤttingen Mediciniſchen
Bibliothek
p. 889. kan nachgeleſen werden.

§. 46.

Ob nun aber gleich die Regenwuͤrmer von ſoVon ihrer
Vertilgung

vielen Thieren aufgeſuchet und gefreſſen werden,
ſo muß man dennoch auch auf die Vertilgung der-
ſelben fleißig bedacht ſeyn.

Jch rathe dahero vor allen Dingen, daß man
bey Umgrabung der Garten-Bette jedesmal alle
Regenwuͤrmer welche man erblicket entweder mit
dem Grabe-Scheite entzwey ſteche, oder in ein
Gefaͤß zuſammen leſe und den Huͤhnern vorwerfe,
welche ſolche mit groͤſter Begierde wegfreſſen.

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6. Theil. Q
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[241/0255] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. gefehr zwey Jahren in den Dreyen-Brunnen-Gaͤr- ten uns ein Vergnuͤgen machten, ſo anatomirte mein juͤngſter Sohn einen groſen Gras-Froſch- durch Veranlaſſung der ungemein ſchoͤnen, von dem beruͤhmten Herrn Roͤſel, und dem gelehrten Herrn D. Huth zu Nuͤrnberg, in groß Folio her- ausgegebenen Unterſuchung der Froͤſche hieſiges Landes. Als er nun denſelben von einander ge- ſchnitten, ſo fand ſich in deſſen Magen eine ziemli- che Schnecke mit ihrer bunten Schale, welche noch voͤllig ganz war, woruͤber ich und andere Anweſen- de uns ſehr verwunderten. Doch hat es auch ſeine Richtigkeit, daß die Froͤſche recht reiſe, weiche und abgefallene Zwetſch- gen, Pflaumen, Aepfel, Birn, und inſonderheit Gurken, mit vielen Appetit angehen, und von al- len etwas, abſchurfen, welches ich vielmal wahrge- nommen, und wovon auch in des Herrn Doct. und Prof. Vogels in Goͤttingen Mediciniſchen Bibliothek p. 889. kan nachgeleſen werden. §. 46. Ob nun aber gleich die Regenwuͤrmer von ſo vielen Thieren aufgeſuchet und gefreſſen werden, ſo muß man dennoch auch auf die Vertilgung der- ſelben fleißig bedacht ſeyn. Von ihrer Vertilgung Jch rathe dahero vor allen Dingen, daß man bey Umgrabung der Garten-Bette jedesmal alle Regenwuͤrmer welche man erblicket entweder mit dem Grabe-Scheite entzwey ſteche, oder in ein Gefaͤß zuſammen leſe und den Huͤhnern vorwerfe, welche ſolche mit groͤſter Begierde wegfreſſen. Man 6. Theil. Q

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/255>, abgerufen am 22.12.2024.