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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Das sechste Capitel. Von einigen
§. 42.
Von der
Ringel-
Raupe.

Von der schädlichen und geselligen Ringel-
Raupe
muß ich auch etwas anführen. Weil die-
ser ihre Papiliones, oder Sommer-Vögel ihre
Eyer allezeit an die kleinen Aestlein der Bäume
oder Sträuche in einer Spiral-Linie, oder Ringe
herum legen, so haben sie ihren Namen hiervon
bekommen. Es gehören diese unter die geselligen
Raupen, weil sie im April, oder im May, nachdem
sie aus ihren Eyern gekrochen, anfänglich ganz na-
he an den Aestlein beysammen bleiben.

Wenn sie ihrem Futter nachgehen, so begeben
sie sich auseinander, doch nicht weiter, als es die
Noth erfordert; sie vereinigen sich aber wieder,
wenn sie ihren Hunger gestillet haben, und sitzen
gerne an dem Sonnenscheine bey einander, und
zwar mit ihren blauen Köpfen aufgerichtet.

Wenn die Zeit vorhanden ist, daß sie sich ver-
ändern, und ihre Haut ablegen wollen, so rücken
sie so nahe als es möglich ist, auf einem Orte zwi-
schen die grosen Zelken zusammen. Es geschiehet
aber auch, daß sie sich bey kalten Winden und
Regen auf den Abend zwischen grose Zelken
wo die Winde übergehen, zusammen auf einen
Haufen begeben, alwo man sie des morgens frühe
mehrentheils beysammen antrist, und an den
Bäumen mit einem alten Lumpen zerquetschen, oder
in einen Topf streichen und hernach ausschütten und
zertreten kan.

Wenn man eine Pistole nur mit blosen Pul-

ver
Das ſechſte Capitel. Von einigen
§. 42.
Von der
Ringel-
Raupe.

Von der ſchaͤdlichen und geſelligen Ringel-
Raupe
muß ich auch etwas anfuͤhren. Weil die-
ſer ihre Papiliones, oder Sommer-Voͤgel ihre
Eyer allezeit an die kleinen Aeſtlein der Baͤume
oder Straͤuche in einer Spiral-Linie, oder Ringe
herum legen, ſo haben ſie ihren Namen hiervon
bekommen. Es gehoͤren dieſe unter die geſelligen
Raupen, weil ſie im April, oder im May, nachdem
ſie aus ihren Eyern gekrochen, anfaͤnglich ganz na-
he an den Aeſtlein beyſammen bleiben.

Wenn ſie ihrem Futter nachgehen, ſo begeben
ſie ſich auseinander, doch nicht weiter, als es die
Noth erfordert; ſie vereinigen ſich aber wieder,
wenn ſie ihren Hunger geſtillet haben, und ſitzen
gerne an dem Sonnenſcheine bey einander, und
zwar mit ihren blauen Koͤpfen aufgerichtet.

Wenn die Zeit vorhanden iſt, daß ſie ſich ver-
aͤndern, und ihre Haut ablegen wollen, ſo ruͤcken
ſie ſo nahe als es moͤglich iſt, auf einem Orte zwi-
ſchen die groſen Zelken zuſammen. Es geſchiehet
aber auch, daß ſie ſich bey kalten Winden und
Regen auf den Abend zwiſchen groſe Zelken
wo die Winde uͤbergehen, zuſammen auf einen
Haufen begeben, alwo man ſie des morgens fruͤhe
mehrentheils beyſammen antriſt, und an den
Baͤumen mit einem alten Lumpen zerquetſchen, oder
in einen Topf ſtreichen und hernach ausſchuͤtten und
zertreten kan.

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ver
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[234/0248] Das ſechſte Capitel. Von einigen §. 42. Von der ſchaͤdlichen und geſelligen Ringel- Raupe muß ich auch etwas anfuͤhren. Weil die- ſer ihre Papiliones, oder Sommer-Voͤgel ihre Eyer allezeit an die kleinen Aeſtlein der Baͤume oder Straͤuche in einer Spiral-Linie, oder Ringe herum legen, ſo haben ſie ihren Namen hiervon bekommen. Es gehoͤren dieſe unter die geſelligen Raupen, weil ſie im April, oder im May, nachdem ſie aus ihren Eyern gekrochen, anfaͤnglich ganz na- he an den Aeſtlein beyſammen bleiben. Wenn ſie ihrem Futter nachgehen, ſo begeben ſie ſich auseinander, doch nicht weiter, als es die Noth erfordert; ſie vereinigen ſich aber wieder, wenn ſie ihren Hunger geſtillet haben, und ſitzen gerne an dem Sonnenſcheine bey einander, und zwar mit ihren blauen Koͤpfen aufgerichtet. Wenn die Zeit vorhanden iſt, daß ſie ſich ver- aͤndern, und ihre Haut ablegen wollen, ſo ruͤcken ſie ſo nahe als es moͤglich iſt, auf einem Orte zwi- ſchen die groſen Zelken zuſammen. Es geſchiehet aber auch, daß ſie ſich bey kalten Winden und Regen auf den Abend zwiſchen groſe Zelken wo die Winde uͤbergehen, zuſammen auf einen Haufen begeben, alwo man ſie des morgens fruͤhe mehrentheils beyſammen antriſt, und an den Baͤumen mit einem alten Lumpen zerquetſchen, oder in einen Topf ſtreichen und hernach ausſchuͤtten und zertreten kan. Wenn man eine Piſtole nur mit bloſen Pul- ver

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/248>, abgerufen am 21.11.2024.