an den Ofen bey der Hitze, oder auf einem eisernen Bleche am Feuer trocknen und backen.
Wenn sie in eine Schachtel gethan werden, bleiben sie einige Jahre zum Gebrauche gut.
Wenn man wissen wil, ob die gelegten Gift- Kugeln ihre gehörige Würkung gethan, so darf man nur nach zweyen oder dreyen Tagen die Löcher zu machen. Werden diese oben nicht wiederum aufgescharret, so ist es gewiß, daß der Hamster hiervon gestorben, welches ich öfters versuchet habe.
§. 32.
Doch habe ich noch einen nähern Weg gefun-Desglei- chen mit vergifteten Brode. den die Hamster in den Gärten und Gruben zu ver- tilgen. Jch lasse nemlich durch meine Leute, klei- ne Brod Würfel schneiden, wie man zu den Bier- Suppen zu nehmen pfleget.
Ueber diese wird Arsenic gestreuet, und in einer alten Scherbe wohl untereinander gemenget, da- mit sich der Gift wohl anhängen, und in die Poros oder kleinen Löcher des Brodes hinein fallen möge.
Dieses vergiftete Brod thut man in einen al- ten Topf, nimt solchen bey stillem Wetter, da der Wind den Gift nicht kan hinweg wehen, mit in den Garten, oder auf das Feld, und wirft in ein jedes Hamster-Loch zwey, drey bis vier Würfel, wo- von sie gewiß sterben.
§. 33.
Eben dieses Mittels bediene ich mich auchDieses Mit- tel dienet auch die Mäuse zu tödten. wider die Mäuse. Denn in manchen Jahren giebt es deren so viel, daß man in den Gärten er- staunlich damit geplaget ist.
Son-
O 4
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
an den Ofen bey der Hitze, oder auf einem eiſernen Bleche am Feuer trocknen und backen.
Wenn ſie in eine Schachtel gethan werden, bleiben ſie einige Jahre zum Gebrauche gut.
Wenn man wiſſen wil, ob die gelegten Gift- Kugeln ihre gehoͤrige Wuͤrkung gethan, ſo darf man nur nach zweyen oder dreyen Tagen die Loͤcher zu machen. Werden dieſe oben nicht wiederum aufgeſcharret, ſo iſt es gewiß, daß der Hamſter hiervon geſtorben, welches ich oͤfters verſuchet habe.
§. 32.
Doch habe ich noch einen naͤhern Weg gefun-Desglei- chen mit vergifteten Brode. den die Hamſter in den Gaͤrten und Gruben zu ver- tilgen. Jch laſſe nemlich durch meine Leute, klei- ne Brod Wuͤrfel ſchneiden, wie man zu den Bier- Suppen zu nehmen pfleget.
Ueber dieſe wird Arſenic geſtreuet, und in einer alten Scherbe wohl untereinander gemenget, da- mit ſich der Gift wohl anhaͤngen, und in die Poros oder kleinen Loͤcher des Brodes hinein fallen moͤge.
Dieſes vergiftete Brod thut man in einen al- ten Topf, nimt ſolchen bey ſtillem Wetter, da der Wind den Gift nicht kan hinweg wehen, mit in den Garten, oder auf das Feld, und wirft in ein jedes Hamſter-Loch zwey, drey bis vier Wuͤrfel, wo- von ſie gewiß ſterben.
§. 33.
Eben dieſes Mittels bediene ich mich auchDieſes Mit- tel dienet auch die Maͤuſe zu toͤdten. wider die Maͤuſe. Denn in manchen Jahren giebt es deren ſo viel, daß man in den Gaͤrten er- ſtaunlich damit geplaget iſt.
Son-
O 4
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ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
an den Ofen bey der Hitze, oder auf einem eiſernen
Bleche am Feuer trocknen und backen.
Wenn ſie in eine Schachtel gethan werden,
bleiben ſie einige Jahre zum Gebrauche gut.
Wenn man wiſſen wil, ob die gelegten Gift-
Kugeln ihre gehoͤrige Wuͤrkung gethan, ſo darf
man nur nach zweyen oder dreyen Tagen die Loͤcher
zu machen. Werden dieſe oben nicht wiederum
aufgeſcharret, ſo iſt es gewiß, daß der Hamſter
hiervon geſtorben, welches ich oͤfters verſuchet habe.
§. 32.
Doch habe ich noch einen naͤhern Weg gefun-
den die Hamſter in den Gaͤrten und Gruben zu ver-
tilgen. Jch laſſe nemlich durch meine Leute, klei-
ne Brod Wuͤrfel ſchneiden, wie man zu den Bier-
Suppen zu nehmen pfleget.
Desglei-
chen mit
vergifteten
Brode.
Ueber dieſe wird Arſenic geſtreuet, und in einer
alten Scherbe wohl untereinander gemenget, da-
mit ſich der Gift wohl anhaͤngen, und in die Poros
oder kleinen Loͤcher des Brodes hinein fallen moͤge.
Dieſes vergiftete Brod thut man in einen al-
ten Topf, nimt ſolchen bey ſtillem Wetter, da der
Wind den Gift nicht kan hinweg wehen, mit in
den Garten, oder auf das Feld, und wirft in ein
jedes Hamſter-Loch zwey, drey bis vier Wuͤrfel, wo-
von ſie gewiß ſterben.
§. 33.
Eben dieſes Mittels bediene ich mich auch
wider die Maͤuſe. Denn in manchen Jahren
giebt es deren ſo viel, daß man in den Gaͤrten er-
ſtaunlich damit geplaget iſt.
Dieſes Mit-
tel dienet
auch die
Maͤuſe zu
toͤdten.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/229>, abgerufen am 21.02.2025.
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