Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Das sechste Capitel. Von einigen §. 26. Wie sie ihreSpeise ge- niesen. Jhre Frucht, und ihren Vorrath gehen sie nicht Wenn sie ihr Futter geniesen wollen, so setzen §. 27. Können sichnicht weh- ren wenn sie sich besacket. Wenn sie auf ihren Raub ausgewesen, und ih- Wenn man sie nun also besackt antrift, so §. 26.
Das ſechſte Capitel. Von einigen §. 26. Wie ſie ihreSpeiſe ge- nieſen. Jhre Frucht, und ihren Vorrath gehen ſie nicht Wenn ſie ihr Futter genieſen wollen, ſo ſetzen §. 27. Koͤnnen ſichnicht weh- ren wenn ſie ſich beſacket. Wenn ſie auf ihren Raub ausgeweſen, und ih- Wenn man ſie nun alſo beſackt antrift, ſo §. 26.
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Das ſechſte Capitel. Von einigen
§. 26.
Jhre Frucht, und ihren Vorrath gehen ſie nicht
leicht eher an, als bis der Winter herein bricht, da
ſie weder Wurzeln, noch andere Sachen auf dem
Felde mehr finden koͤnnen.
Wenn ſie ihr Futter genieſen wollen, ſo ſetzen
ſie ſich gemeiniglich auf den Hinderſten, und richten
ſich in die Hoͤhe, wie die Eichhoͤrnlein zu thun pfle-
gen, nehmen auch eben wie dieſe, ihre Speiſe in die
zwey Vorder-Pfoten, welches artig anzuſehen iſt.
Die Fruͤchte genieſen ſie auch niemalen mit ihren
Schalen oder Huͤlſen, ſondern ſie koͤrnen und ſchaͤ-
len ſie ganz kuͤnſtlich aus.
§. 27.
Wenn ſie auf ihren Raub ausgeweſen, und ih-
re Backen vol ausgeſtopft haben, und wiederum
in ihre Wohnung zuruͤcke kehren wollen, ſo koͤnnen
ſie wegen der Frucht und deren Schwere weder ge-
ſchwind laufen, noch mit ihrem Gebiß ſich zur Weh-
re ſtellen, indem ſie den ganzen Rachen und beyde
Backen ſo feſte und dichte voll ſtopfen, daß ſie ſich
dieſer Laſt nicht ſo gleich entledigen koͤnnen, ſon-
dern die Koͤrner erſt nach und nach herausſcharren
muͤſſen.
Wenn man ſie nun alſo beſackt antrift, ſo
hat man nicht Urſache ſich vor ihnen zu fuͤrchten,
ſondern man kan ſie getroſt mit einen Stecken todt
ſchmeiſſen, wenn ſie auch gleich etwas pfauchen oder
ziſchen. Wer beherzt iſt, der kan ſie in dieſem un-
vermoͤglichen Zuſtande auch mit der bloſen Hand
fangen.
§. 26.
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