der Regen ablaufen, und die Maschine nicht so leicht verquellen und verfaulen kan.
§. 21.
Zuletzt muß ich noch hinzufügen, daß der Ver-Noch eine andere Maulwurfs Falle wird beurtheilet. fasser der kürzlich angefangenen Henneberg- Schleusinger Oeconomischen Anweisungen p. 45. auch eine Maulwurfs-Falle in Holzschnitt angegeben hat, welche wie ein Kegel gestalt ist, und in zwey Theile geleget, aber mit Hülfe zweyer Reife auch wiederum zusammen gefüget werden kan.
Der gedachte Verfasser meldet davon folgen- des: Wenn sie mit ihrer Feder gestellet worden, so müsse sie mit dem weiten Theile und Oefnung des Coni, oder Kegels, gerade vor das Maul- wurfs-Loch, oder Gang in die Erde gesetzet, (ich wollte lieber sagen geleget) und der ganze Kegel oder Falle wohl mit Erde bedecket, und dicht ge- machet werden. Wann also der Maulwurf da- hinein käme, und sich nach dem engen Theile der Falle durchdringen wollte, so stoße er des Riegels breiteres Theil an. Weil nun die Spitze des Riegels abglitsche, so müsse nothwendig die also gelassene Feder aufspringen, das Loch oder der Hö- lung der ganzen Falle verlegen, und dem nunmehro lebendig gefangenen Maulwurfe den Ausgang ver- wehren.
Wenn ich über diese Maschine dem geneigten Leser meine Gedanken aufrichtig eröfnen soll, so kan ich nicht leugnen, daß mir dieselbe gar nicht ge-
fallen
N 5
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
der Regen ablaufen, und die Maſchine nicht ſo leicht verquellen und verfaulen kan.
§. 21.
Zuletzt muß ich noch hinzufuͤgen, daß der Ver-Noch eine andere Maulwurfs Falle wird beurtheilet. faſſer der kuͤrzlich angefangenen Henneberg- Schleuſinger Oeconomiſchen Anweiſungen p. 45. auch eine Maulwurfs-Falle in Holzſchnitt angegeben hat, welche wie ein Kegel geſtalt iſt, und in zwey Theile geleget, aber mit Huͤlfe zweyer Reife auch wiederum zuſammen gefuͤget werden kan.
Der gedachte Verfaſſer meldet davon folgen- des: Wenn ſie mit ihrer Feder geſtellet worden, ſo muͤſſe ſie mit dem weiten Theile und Oefnung des Coni, oder Kegels, gerade vor das Maul- wurfs-Loch, oder Gang in die Erde geſetzet, (ich wollte lieber ſagen geleget) und der ganze Kegel oder Falle wohl mit Erde bedecket, und dicht ge- machet werden. Wann alſo der Maulwurf da- hinein kaͤme, und ſich nach dem engen Theile der Falle durchdringen wollte, ſo ſtoße er des Riegels breiteres Theil an. Weil nun die Spitze des Riegels abglitſche, ſo muͤſſe nothwendig die alſo gelaſſene Feder aufſpringen, das Loch oder der Hoͤ- lung der ganzen Falle verlegen, und dem nunmehro lebendig gefangenen Maulwurfe den Ausgang ver- wehren.
Wenn ich uͤber dieſe Maſchine dem geneigten Leſer meine Gedanken aufrichtig eroͤfnen ſoll, ſo kan ich nicht leugnen, daß mir dieſelbe gar nicht ge-
fallen
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ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
der Regen ablaufen, und die Maſchine nicht ſo leicht
verquellen und verfaulen kan.
§. 21.
Zuletzt muß ich noch hinzufuͤgen, daß der Ver-
faſſer der kuͤrzlich angefangenen Henneberg-
Schleuſinger Oeconomiſchen Anweiſungen
p. 45. auch eine Maulwurfs-Falle in Holzſchnitt
angegeben hat, welche wie ein Kegel geſtalt iſt, und
in zwey Theile geleget, aber mit Huͤlfe zweyer
Reife auch wiederum zuſammen gefuͤget werden
kan.
Noch eine
andere
Maulwurfs
Falle wird
beurtheilet.
Der gedachte Verfaſſer meldet davon folgen-
des: Wenn ſie mit ihrer Feder geſtellet worden,
ſo muͤſſe ſie mit dem weiten Theile und Oefnung
des Coni, oder Kegels, gerade vor das Maul-
wurfs-Loch, oder Gang in die Erde geſetzet, (ich
wollte lieber ſagen geleget) und der ganze Kegel
oder Falle wohl mit Erde bedecket, und dicht ge-
machet werden. Wann alſo der Maulwurf da-
hinein kaͤme, und ſich nach dem engen Theile der
Falle durchdringen wollte, ſo ſtoße er des Riegels
breiteres Theil an. Weil nun die Spitze des
Riegels abglitſche, ſo muͤſſe nothwendig die alſo
gelaſſene Feder aufſpringen, das Loch oder der Hoͤ-
lung der ganzen Falle verlegen, und dem nunmehro
lebendig gefangenen Maulwurfe den Ausgang ver-
wehren.
Wenn ich uͤber dieſe Maſchine dem geneigten
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/215>, abgerufen am 21.02.2025.
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