zu tief damit komme, weil sonst die Zwiebeln da- durch Schaden nehmen möchten.
Es thut auch den Zwiebeln eine gute Hülfe, und befördert die Grösse der Blumen, wenn recht verfaulter Mist darauf geleget, und mit un- ter die Erde gebracht wird. Das Bette muß man auch beständig von Unkraute reine halten.
Obgleich einige diese Blumen hier zu Lande von Samen, welcher bey uns selten reif wird, er- ziehen wollen, so halte es doch der Mühe nicht werth, eine Anweisung hierzu zu geben, indem man dergleichen Zwiebeln um einen so wohlfei- len Preiß haben kan, daß sich es nicht der Mühe verlohnet, sich einige Jahre damit zu bemühen. Es gehet auch mit dieser Erziehung sehr langsam her, indem sie unter vier Jahren nicht leicht Blu- men bringen werden.
§. 33.
Vom Türkischen Bunde, oder Gold-Wur- zel.
Unter den Zwiebel-Gewächsen ist auch der Türkische Bund, oder Gold-Wurzel, (Lilium Martagon & Asphodelus Offic. Lilium intortum, seu sylvestre, Dod.) nicht zu verachten.
Jn den Hamburgischen Verzeichnissen werden zwar dreyzehen, und in Bernhard. Valentini Kräuter-Buche acht und zwanzig Sorten dessel- ben angetroffen. Es sind mir aber noch zur Zeit von solchen nicht mehr denn fünfe bekant: als die zinnoberfarbige, gelbe, weisse, pfirsig- und purpur- farbige, welche insgesamt auf ihren krummen Blättern mit Puncten bespränget sind.
Die
Das fuͤnfte Capitel.
zu tief damit komme, weil ſonſt die Zwiebeln da- durch Schaden nehmen moͤchten.
Es thut auch den Zwiebeln eine gute Huͤlfe, und befoͤrdert die Groͤſſe der Blumen, wenn recht verfaulter Miſt darauf geleget, und mit un- ter die Erde gebracht wird. Das Bette muß man auch beſtaͤndig von Unkraute reine halten.
Obgleich einige dieſe Blumen hier zu Lande von Samen, welcher bey uns ſelten reif wird, er- ziehen wollen, ſo halte es doch der Muͤhe nicht werth, eine Anweiſung hierzu zu geben, indem man dergleichen Zwiebeln um einen ſo wohlfei- len Preiß haben kan, daß ſich es nicht der Muͤhe verlohnet, ſich einige Jahre damit zu bemuͤhen. Es gehet auch mit dieſer Erziehung ſehr langſam her, indem ſie unter vier Jahren nicht leicht Blu- men bringen werden.
§. 33.
Vom Tuͤrkiſchen Bunde, oder Gold-Wur- zel.
Unter den Zwiebel-Gewaͤchſen iſt auch der Tuͤrkiſche Bund, oder Gold-Wurzel, (Lilium Martagon & Aſphodelus Offic. Lilium intortum, ſeu ſylveſtre, Dod.) nicht zu verachten.
Jn den Hamburgiſchen Verzeichniſſen werden zwar dreyzehen, und in Bernhard. Valentini Kraͤuter-Buche acht und zwanzig Sorten deſſel- ben angetroffen. Es ſind mir aber noch zur Zeit von ſolchen nicht mehr denn fuͤnfe bekant: als die zinnoberfarbige, gelbe, weiſſe, pfirſig- und purpur- farbige, welche insgeſamt auf ihren krummen Blaͤttern mit Puncten beſpraͤnget ſind.
Die
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Das fuͤnfte Capitel.
zu tief damit komme, weil ſonſt die Zwiebeln da-
durch Schaden nehmen moͤchten.
Es thut auch den Zwiebeln eine gute Huͤlfe,
und befoͤrdert die Groͤſſe der Blumen, wenn
recht verfaulter Miſt darauf geleget, und mit un-
ter die Erde gebracht wird. Das Bette muß
man auch beſtaͤndig von Unkraute reine halten.
Obgleich einige dieſe Blumen hier zu Lande
von Samen, welcher bey uns ſelten reif wird, er-
ziehen wollen, ſo halte es doch der Muͤhe nicht
werth, eine Anweiſung hierzu zu geben, indem
man dergleichen Zwiebeln um einen ſo wohlfei-
len Preiß haben kan, daß ſich es nicht der Muͤhe
verlohnet, ſich einige Jahre damit zu bemuͤhen.
Es gehet auch mit dieſer Erziehung ſehr langſam
her, indem ſie unter vier Jahren nicht leicht Blu-
men bringen werden.
§. 33.
Unter den Zwiebel-Gewaͤchſen iſt auch der
Tuͤrkiſche Bund, oder Gold-Wurzel, (Lilium
Martagon & Aſphodelus Offic. Lilium intortum,
ſeu ſylveſtre, Dod.) nicht zu verachten.
Jn den Hamburgiſchen Verzeichniſſen werden
zwar dreyzehen, und in Bernhard. Valentini
Kraͤuter-Buche acht und zwanzig Sorten deſſel-
ben angetroffen. Es ſind mir aber noch zur Zeit
von ſolchen nicht mehr denn fuͤnfe bekant: als die
zinnoberfarbige, gelbe, weiſſe, pfirſig- und purpur-
farbige, welche insgeſamt auf ihren krummen
Blaͤttern mit Puncten beſpraͤnget ſind.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/166>, abgerufen am 21.02.2025.
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