läst sie, wie schon erinnert worden, noch ein Jahr stehen.
Wenn man den Garten-Büchern, als Hein- rich Hessens, und noch anderer, folgen solte, wel- che vorgeben, daß man die Zwiebelchen, wenn ihr Laub gelbe geworden, im ersten Jahre aus der Er- de nehmen, und abtrocknen solte, so wäre es ein grosser Fehler.
Diese subtilen, und annoch sehr zarten Zwie- belchen, würden gewiß dergestalt zusammen welken und verdorren, daß sie hernach zum Keimen und ferneren Wachsthum untüchtig seyn würden.
Jm dritten Jahre, hebet man diese Zwiebel- chen, wenn ihre Blätter gelbe geworden, fein be- hutsam aus der Erde heraus, da sie dann einer Erbsen groß seyn werden, und leget sie an einen lüftigen Ort, in einer Kammer, wo die Sonne nicht darauf scheinen kan.
§. 31.
Diese junge Zwiebelchen werden wiederum inWie die Zwiebeln in das Land zu bringen, u. wie diesel- ben ferner bis zu ihrer Flor zu war- ten sind? dasjenige Bette, wo sie vorhero gestanden, zwey Zol tief und zwey Zol weit von einander gepflan- zet. Doch ist hierbey zu wissen, daß das Bette vorher einen Schuh tief muß rajolt, durchgewor- fen, und wohl unter einander gemischet werden.
Jm späten Herbste, wenn sich die Erde nieder- gesetzet, bringet man abermal zwey Zol hoch gute zubereitete Erde darauf, damit sie vor den alzustar- ken Frösten gesichert seyn mögen.
Das vierte und fünfte Jahr verfähret man
eben
K 3
Von einigen Zwiebel Gewaͤchſen.
laͤſt ſie, wie ſchon erinnert worden, noch ein Jahr ſtehen.
Wenn man den Garten-Buͤchern, als Hein- rich Heſſens, und noch anderer, folgen ſolte, wel- che vorgeben, daß man die Zwiebelchen, wenn ihr Laub gelbe geworden, im erſten Jahre aus der Er- de nehmen, und abtrocknen ſolte, ſo waͤre es ein groſſer Fehler.
Dieſe ſubtilen, und annoch ſehr zarten Zwie- belchen, wuͤrden gewiß dergeſtalt zuſammen welken und verdorren, daß ſie hernach zum Keimen und ferneren Wachsthum untuͤchtig ſeyn wuͤrden.
Jm dritten Jahre, hebet man dieſe Zwiebel- chen, wenn ihre Blaͤtter gelbe geworden, fein be- hutſam aus der Erde heraus, da ſie dann einer Erbſen groß ſeyn werden, und leget ſie an einen luͤftigen Ort, in einer Kammer, wo die Sonne nicht darauf ſcheinen kan.
§. 31.
Dieſe junge Zwiebelchen werden wiederum inWie die Zwiebeln in das Land zu bringen, u. wie dieſel- ben ferner bis zu ihrer Flor zu war- ten ſind? dasjenige Bette, wo ſie vorhero geſtanden, zwey Zol tief und zwey Zol weit von einander gepflan- zet. Doch iſt hierbey zu wiſſen, daß das Bette vorher einen Schuh tief muß rajolt, durchgewor- fen, und wohl unter einander gemiſchet werden.
Jm ſpaͤten Herbſte, wenn ſich die Erde nieder- geſetzet, bringet man abermal zwey Zol hoch gute zubereitete Erde darauf, damit ſie vor den alzuſtar- ken Froͤſten geſichert ſeyn moͤgen.
Das vierte und fuͤnfte Jahr verfaͤhret man
eben
K 3
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Von einigen Zwiebel Gewaͤchſen.
laͤſt ſie, wie ſchon erinnert worden, noch ein Jahr
ſtehen.
Wenn man den Garten-Buͤchern, als Hein-
rich Heſſens, und noch anderer, folgen ſolte, wel-
che vorgeben, daß man die Zwiebelchen, wenn ihr
Laub gelbe geworden, im erſten Jahre aus der Er-
de nehmen, und abtrocknen ſolte, ſo waͤre es ein
groſſer Fehler.
Dieſe ſubtilen, und annoch ſehr zarten Zwie-
belchen, wuͤrden gewiß dergeſtalt zuſammen welken
und verdorren, daß ſie hernach zum Keimen und
ferneren Wachsthum untuͤchtig ſeyn wuͤrden.
Jm dritten Jahre, hebet man dieſe Zwiebel-
chen, wenn ihre Blaͤtter gelbe geworden, fein be-
hutſam aus der Erde heraus, da ſie dann einer
Erbſen groß ſeyn werden, und leget ſie an einen
luͤftigen Ort, in einer Kammer, wo die Sonne nicht
darauf ſcheinen kan.
§. 31.
Dieſe junge Zwiebelchen werden wiederum in
dasjenige Bette, wo ſie vorhero geſtanden, zwey
Zol tief und zwey Zol weit von einander gepflan-
zet. Doch iſt hierbey zu wiſſen, daß das Bette
vorher einen Schuh tief muß rajolt, durchgewor-
fen, und wohl unter einander gemiſchet werden.
Wie die
Zwiebeln in
das Land zu
bringen, u.
wie dieſel-
ben ferner
bis zu ihrer
Flor zu war-
ten ſind?
Jm ſpaͤten Herbſte, wenn ſich die Erde nieder-
geſetzet, bringet man abermal zwey Zol hoch gute
zubereitete Erde darauf, damit ſie vor den alzuſtar-
ken Froͤſten geſichert ſeyn moͤgen.
Das vierte und fuͤnfte Jahr verfaͤhret man
eben
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/163>, abgerufen am 03.03.2025.
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