lein, welche noch keine Wurzeln angesetzet haben, lässet man an dem Haupt-Stocke.
§. 9.
Haben die Auriculen vier oder auch mehr Jah-Wie den al- ten Stöcken neue Nah- rung zu schaffen? re an einem Orte gestanden, und den Garten- Liebhabern ein Vergnügen gemachet, so ist nöthig denenselben wiederum neue Nahrung und Kräfte zum Wachsthum zu verschaffen. Um deßwillen müssen alle Stöcke nach der Flor mit ihrer Erde ausgehoben, und bey Seite geleget werden.
Es muß aber dieses Bette, worauf sie vorher gestanden, alsobald mit einem langen Grabescheite umgewendet, und mit verfaultem kleinen Küh- Miste, welcher zwey Jahr gelegen, und fein kleine geworden, gedünget, und wohl zubereitet werden. Oder, welches noch besser gethan ist, man muß vorher ein anderes Bette, alwo noch keine Auri- cul-Pflanzen gestanden, auf die nehmliche Art, wie oben gedacht worden, recht wohl zubereiten lassen, so kan man alle Stöcke von dem alten Bette nach und nach heraus nehmen, und alsobald versetzen.
Wenn man aber nicht genugsamen Raum und Gelegenheit in seinem Garten hat, so ist es auch nicht gänzlich zu verwerfen, die Auricul- Pflanzen wiederum an ihre vorige Stelle zu brin- gen. Nur komt es darauf an, daß man mit der Zu- bereitung des Bettes nicht zaudere, damit die aus- gehabenen Stöcke nicht so lange ausser der Erde liegen bleiben.
Wenn man dergleichen Veränderung, mit ei-
nem
Von den Auriculen und Primulen.
lein, welche noch keine Wurzeln angeſetzet haben, laͤſſet man an dem Haupt-Stocke.
§. 9.
Haben die Auriculen vier oder auch mehr Jah-Wie den al- ten Stoͤcken neue Nah- rung zu ſchaffen? re an einem Orte geſtanden, und den Garten- Liebhabern ein Vergnuͤgen gemachet, ſo iſt noͤthig denenſelben wiederum neue Nahrung und Kraͤfte zum Wachsthum zu verſchaffen. Um deßwillen muͤſſen alle Stoͤcke nach der Flor mit ihrer Erde ausgehoben, und bey Seite geleget werden.
Es muß aber dieſes Bette, worauf ſie vorher geſtanden, alſobald mit einem langen Grabeſcheite umgewendet, und mit verfaultem kleinen Kuͤh- Miſte, welcher zwey Jahr gelegen, und fein kleine geworden, geduͤnget, und wohl zubereitet werden. Oder, welches noch beſſer gethan iſt, man muß vorher ein anderes Bette, alwo noch keine Auri- cul-Pflanzen geſtanden, auf die nehmliche Art, wie oben gedacht worden, recht wohl zubereiten laſſen, ſo kan man alle Stoͤcke von dem alten Bette nach und nach heraus nehmen, und alſobald verſetzen.
Wenn man aber nicht genugſamen Raum und Gelegenheit in ſeinem Garten hat, ſo iſt es auch nicht gaͤnzlich zu verwerfen, die Auricul- Pflanzen wiederum an ihre vorige Stelle zu brin- gen. Nur komt es darauf an, daß man mit der Zu- bereitung des Bettes nicht zaudere, damit die aus- gehabenen Stoͤcke nicht ſo lange auſſer der Erde liegen bleiben.
Wenn man dergleichen Veraͤnderung, mit ei-
nem
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Von den Auriculen und Primulen.
lein, welche noch keine Wurzeln angeſetzet haben,
laͤſſet man an dem Haupt-Stocke.
§. 9.
Haben die Auriculen vier oder auch mehr Jah-
re an einem Orte geſtanden, und den Garten-
Liebhabern ein Vergnuͤgen gemachet, ſo iſt noͤthig
denenſelben wiederum neue Nahrung und Kraͤfte
zum Wachsthum zu verſchaffen. Um deßwillen
muͤſſen alle Stoͤcke nach der Flor mit ihrer Erde
ausgehoben, und bey Seite geleget werden.
Wie den al-
ten Stoͤcken
neue Nah-
rung zu
ſchaffen?
Es muß aber dieſes Bette, worauf ſie vorher
geſtanden, alſobald mit einem langen Grabeſcheite
umgewendet, und mit verfaultem kleinen Kuͤh-
Miſte, welcher zwey Jahr gelegen, und fein kleine
geworden, geduͤnget, und wohl zubereitet werden.
Oder, welches noch beſſer gethan iſt, man muß
vorher ein anderes Bette, alwo noch keine Auri-
cul-Pflanzen geſtanden, auf die nehmliche Art, wie
oben gedacht worden, recht wohl zubereiten laſſen,
ſo kan man alle Stoͤcke von dem alten Bette nach
und nach heraus nehmen, und alſobald verſetzen.
Wenn man aber nicht genugſamen Raum
und Gelegenheit in ſeinem Garten hat, ſo iſt es
auch nicht gaͤnzlich zu verwerfen, die Auricul-
Pflanzen wiederum an ihre vorige Stelle zu brin-
gen. Nur komt es darauf an, daß man mit der Zu-
bereitung des Bettes nicht zaudere, damit die aus-
gehabenen Stoͤcke nicht ſo lange auſſer der Erde
liegen bleiben.
Wenn man dergleichen Veraͤnderung, mit ei-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/109>, abgerufen am 21.02.2025.
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