"Waaren bauen, und auf solche Weise muß der "Acker alle Jahr tragen,
Wohl geschossen, aber nicht getroffen. Die Korn-Früchte würden gewiß auf einen so starck gedüngten Acker, im andern Jahre, sich dergestalt überwachsen, daß man nichts als Luder bekommen, und folglich den grösten Schaden davon haben würde. Jch glaube, wenn Hr. D. Kühnhold die eigentliche Abwechselung mit den Früchten gewust, er würde sie gewiß angegeben haben.
"und bedarf ehender nicht denn in zwölf Jah- "ren wieder gedünget werden.
Diese angegebene Zeit von 12 Jahren wä- re bey jetziger Zeit viel zu kurz, und würde ich und andere Leute, wegen der theuren Dün- gung, und andern vielen Neben-Kosten gar schlecht zurechte kommen, und weng Nutzen von unserer Cultur haben, Der Hr. D. hat also wohl etwas gesagt, aber es wird schwer- lich jemand daraus klug werden.
§. 14.
Jch habe zwar auch schon hin und wiederJst sonst vom Aucto- re nur be- rühret wor- den, sol aber jetzo völlig beschrieben werden. in meinen Piecen, von dieser Cultur etwas we- niges mit einfliessen lassen, und gleichsam den Schlüssel zu diesem öconomischen Geheimniß an- gegeben; in dieser Abhandlung aber wird die ganze Sache in ein völliges Licht gesetzet und um- ständlich gezeiget werden, wie die 18jährige Be- stellung der Aecker, ohne Brache und Düngung, anzufangen sey.
§. 15.
der Aecker ohne Brache.
”Waaren bauen, und auf ſolche Weiſe muß der ”Acker alle Jahr tragen,
Wohl geſchoſſen, aber nicht getroffen. Die Korn-Fruͤchte wuͤrden gewiß auf einen ſo ſtarck geduͤngten Acker, im andern Jahre, ſich dergeſtalt uͤberwachſen, daß man nichts als Luder bekommen, und folglich den groͤſten Schaden davon haben wuͤrde. Jch glaube, wenn Hr. D. Kuͤhnhold die eigentliche Abwechſelung mit den Fruͤchten gewuſt, er wuͤrde ſie gewiß angegeben haben.
„und bedarf ehender nicht denn in zwoͤlf Jah- ”ren wieder geduͤnget werden.
Dieſe angegebene Zeit von 12 Jahren waͤ- re bey jetziger Zeit viel zu kurz, und wuͤrde ich und andere Leute, wegen der theuren Duͤn- gung, und andern vielen Neben-Koſten gar ſchlecht zurechte kommen, und weng Nutzen von unſerer Cultur haben, Der Hr. D. hat alſo wohl etwas geſagt, aber es wird ſchwer- lich jemand daraus klug werden.
§. 14.
Jch habe zwar auch ſchon hin und wiederJſt ſonſt vom Aucto- re nur be- ruͤhret wor- den, ſol aber jetzo voͤllig beſchrieben werden. in meinen Piecen, von dieſer Cultur etwas we- niges mit einflieſſen laſſen, und gleichſam den Schluͤſſel zu dieſem oͤconomiſchen Geheimniß an- gegeben; in dieſer Abhandlung aber wird die ganze Sache in ein voͤlliges Licht geſetzet und um- ſtaͤndlich gezeiget werden, wie die 18jaͤhrige Be- ſtellung der Aecker, ohne Brache und Duͤngung, anzufangen ſey.
§. 15.
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[31/0066]
der Aecker ohne Brache.
”Waaren bauen, und auf ſolche Weiſe muß der
”Acker alle Jahr tragen,
Wohl geſchoſſen, aber nicht getroffen. Die
Korn-Fruͤchte wuͤrden gewiß auf einen ſo
ſtarck geduͤngten Acker, im andern Jahre, ſich
dergeſtalt uͤberwachſen, daß man nichts als
Luder bekommen, und folglich den groͤſten
Schaden davon haben wuͤrde. Jch glaube,
wenn Hr. D. Kuͤhnhold die eigentliche
Abwechſelung mit den Fruͤchten gewuſt, er
wuͤrde ſie gewiß angegeben haben.
„und bedarf ehender nicht denn in zwoͤlf Jah-
”ren wieder geduͤnget werden.
Dieſe angegebene Zeit von 12 Jahren waͤ-
re bey jetziger Zeit viel zu kurz, und wuͤrde ich
und andere Leute, wegen der theuren Duͤn-
gung, und andern vielen Neben-Koſten gar
ſchlecht zurechte kommen, und weng Nutzen
von unſerer Cultur haben, Der Hr. D. hat
alſo wohl etwas geſagt, aber es wird ſchwer-
lich jemand daraus klug werden.
§. 14.
Jch habe zwar auch ſchon hin und wieder
in meinen Piecen, von dieſer Cultur etwas we-
niges mit einflieſſen laſſen, und gleichſam den
Schluͤſſel zu dieſem oͤconomiſchen Geheimniß an-
gegeben; in dieſer Abhandlung aber wird die
ganze Sache in ein voͤlliges Licht geſetzet und um-
ſtaͤndlich gezeiget werden, wie die 18jaͤhrige Be-
ſtellung der Aecker, ohne Brache und Duͤngung,
anzufangen ſey.
Jſt ſonſt
vom Aucto-
re nur be-
ruͤhret wor-
den, ſol aber
jetzo voͤllig
beſchrieben
werden.
§. 15.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/66>, abgerufen am 03.03.2025.
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