Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.1. Cap. Von den ter über hiervon Sallat haben. Denn wenn dieKresse 2 bis 3 Zol lang erwachsen ist, kan man sie schon schneiden und gebrauchen. Wenn man im Frühjahre die Garten-Beete damit einfasset, so siehet es gar fein aus. Es müssen aber vor- hero nach der Garten-Schnure mit einem Pfahle Reifen oder kleine Furchen 1 Zol tief gemacht wer- den, sodann säet man den Samen fein dicke in die besagte Furchen, und bedecket ihn mit der Er- de. Man kan auchallerhand Abzeichnungen, als verzogene Namen, Lust-Beete, und dergleichen mit dem Pfahle machen, und den Samen dicke hinein säen, welches überaus wohl aussiehet, und nicht allein einen Zierath, sondern auch einigen Nutzen bringet. Wil man hiervon keinen rei- fen Samen ziehen, so kan er auch unter der Scheere gehalten werden. Es können auch die Samen, welche auf die Mist-Beete gesäet worden. damit unterschieden werden. Den Samen zu erziehen ist am besten, wenn man ein besonderes Beet im Garten jedoch nicht allzudicke damit be- säet, welches im April am besten geschiehet. Er verlanget ein mittelmäßiges gegrabenes Erdreich, und einen zur Sonne wohl gelegenen Ort, alwo er seinen reifen und vollkommenen Samen hervor bringen wird. §. 10. Von Löf-fel-Krauts. Das Löffel-Kraut, Cochlearia folio ro- Es
1. Cap. Von den ter uͤber hiervon Sallat haben. Denn wenn dieKreſſe 2 bis 3 Zol lang erwachſen iſt, kan man ſie ſchon ſchneiden und gebrauchen. Wenn man im Fruͤhjahre die Garten-Beete damit einfaſſet, ſo ſiehet es gar fein aus. Es muͤſſen aber vor- hero nach der Garten-Schnure mit einem Pfahle Reifen oder kleine Furchen 1 Zol tief gemacht wer- den, ſodann ſaͤet man den Samen fein dicke in die beſagte Furchen, und bedecket ihn mit der Er- de. Man kan auchallerhand Abzeichnungen, als verzogene Namen, Luſt-Beete, und dergleichen mit dem Pfahle machen, und den Samen dicke hinein ſaͤen, welches uͤberaus wohl ausſiehet, und nicht allein einen Zierath, ſondern auch einigen Nutzen bringet. Wil man hiervon keinen rei- fen Samen ziehen, ſo kan er auch unter der Scheere gehalten werden. Es koͤnnen auch die Samen, welche auf die Miſt-Beete geſaͤet worden. damit unterſchieden werden. Den Samen zu erziehen iſt am beſten, wenn man ein beſonderes Beet im Garten jedoch nicht allzudicke damit be- ſaͤet, welches im April am beſten geſchiehet. Er verlanget ein mittelmaͤßiges gegrabenes Erdreich, und einen zur Sonne wohl gelegenen Ort, alwo er ſeinen reifen und vollkommenen Samen hervor bringen wird. §. 10. Von Loͤf-fel-Krauts. Das Loͤffel-Kraut, Cochlearia folio ro- Es
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1. Cap. Von den
ter uͤber hiervon Sallat haben. Denn wenn die
Kreſſe 2 bis 3 Zol lang erwachſen iſt, kan man
ſie ſchon ſchneiden und gebrauchen. Wenn man
im Fruͤhjahre die Garten-Beete damit einfaſſet,
ſo ſiehet es gar fein aus. Es muͤſſen aber vor-
hero nach der Garten-Schnure mit einem Pfahle
Reifen oder kleine Furchen 1 Zol tief gemacht wer-
den, ſodann ſaͤet man den Samen fein dicke in
die beſagte Furchen, und bedecket ihn mit der Er-
de. Man kan auchallerhand Abzeichnungen, als
verzogene Namen, Luſt-Beete, und dergleichen
mit dem Pfahle machen, und den Samen dicke
hinein ſaͤen, welches uͤberaus wohl ausſiehet, und
nicht allein einen Zierath, ſondern auch einigen
Nutzen bringet. Wil man hiervon keinen rei-
fen Samen ziehen, ſo kan er auch unter der
Scheere gehalten werden. Es koͤnnen auch die
Samen, welche auf die Miſt-Beete geſaͤet worden.
damit unterſchieden werden. Den Samen zu
erziehen iſt am beſten, wenn man ein beſonderes
Beet im Garten jedoch nicht allzudicke damit be-
ſaͤet, welches im April am beſten geſchiehet. Er
verlanget ein mittelmaͤßiges gegrabenes Erdreich,
und einen zur Sonne wohl gelegenen Ort, alwo
er ſeinen reifen und vollkommenen Samen hervor
bringen wird.
§. 10.
Das Loͤffel-Kraut, Cochlearia folio ro-
tundo, C. B. Cochlearia, I. B. wird im April
und bis zu Ausgang des Mayes in ein gut ge-
duͤngtes Land an einen ſchattigten Ort beſtellet.
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Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/38>, abgerufen am 03.03.2025. |