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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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1. Cap. Von den
lich, wenn sie anfangen zu körnen und noch zum
Theil blühen. Diese taube Stauden sind gar
leichtlich daraus zu erkennen, wenn sie, so man
daran greifet, vielen Staub von sich geben, wel-
ches andere Gewächse in einer solchen Vielheit
nicht zu thun pflegen. An welchen Stauden
man dieses merket, dieselben ziehet man aus dem
Lande heraus, und wirft sie hinweg, denn an die-
sen wächset nimmermehr Same, und durch die-
ses Durchraufen bekommen auch die guten Sa-
men-Stauden bessern Raum, Luft und Sonne.

Man muß auch, so bald als der Same
hart wird, solchen einernten; denn die Vögel
fressen ihn in kurzer Zeit hinweg. Wenn der
Same zur völligen Reifung gelanget, wird er
ausgeraufet, auf einen lüftigen Boden gelegt,
und wenn er recht trocken geworden, ausgeschla-
gen und reine gemacht. Auf dem Boden, alwo
er ausgebreitet worden, muß unterweilen wegen
der Mäuse darnach gesehen werden, indem sie ihn
überaus gerne fressen. Er gehet 6 Jahr auf.

§. 9.
Vom Kör-
bel.

Weil der Körbel, Kerbel, Körbel-
Kraut,
Cerefolium officinarum sive Chae-
rophyllon Tournefortii. Chaerophillon sati-
vum, C. B. P. Chaerophillon, I. B.
als ein
sehr gesundes Kraut mit unter dem Spinat ge-
kochet wird, so habe ich ihn zugleich hier mit be-
schreiben wollen. Er erfordert mit dem Spinat
einerley Erdreich, Pflegung und Wartung, und
dauret gleichfals den Winter über. Der Same

aber

1. Cap. Von den
lich, wenn ſie anfangen zu koͤrnen und noch zum
Theil bluͤhen. Dieſe taube Stauden ſind gar
leichtlich daraus zu erkennen, wenn ſie, ſo man
daran greifet, vielen Staub von ſich geben, wel-
ches andere Gewaͤchſe in einer ſolchen Vielheit
nicht zu thun pflegen. An welchen Stauden
man dieſes merket, dieſelben ziehet man aus dem
Lande heraus, und wirft ſie hinweg, denn an die-
ſen waͤchſet nimmermehr Same, und durch die-
ſes Durchraufen bekommen auch die guten Sa-
men-Stauden beſſern Raum, Luft und Sonne.

Man muß auch, ſo bald als der Same
hart wird, ſolchen einernten; denn die Voͤgel
freſſen ihn in kurzer Zeit hinweg. Wenn der
Same zur voͤlligen Reifung gelanget, wird er
ausgeraufet, auf einen luͤftigen Boden gelegt,
und wenn er recht trocken geworden, ausgeſchla-
gen und reine gemacht. Auf dem Boden, alwo
er ausgebreitet worden, muß unterweilen wegen
der Maͤuſe darnach geſehen werden, indem ſie ihn
uͤberaus gerne freſſen. Er gehet 6 Jahr auf.

§. 9.
Vom Koͤr-
bel.

Weil der Koͤrbel, Kerbel, Koͤrbel-
Kraut,
Cerefolium officinarum ſive Chæ-
rophyllon Tournefortii. Chærophillon ſati-
vum, C. B. P. Chærophillon, I. B.
als ein
ſehr geſundes Kraut mit unter dem Spinat ge-
kochet wird, ſo habe ich ihn zugleich hier mit be-
ſchreiben wollen. Er erfordert mit dem Spinat
einerley Erdreich, Pflegung und Wartung, und
dauret gleichfals den Winter uͤber. Der Same

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[26/0036] 1. Cap. Von den lich, wenn ſie anfangen zu koͤrnen und noch zum Theil bluͤhen. Dieſe taube Stauden ſind gar leichtlich daraus zu erkennen, wenn ſie, ſo man daran greifet, vielen Staub von ſich geben, wel- ches andere Gewaͤchſe in einer ſolchen Vielheit nicht zu thun pflegen. An welchen Stauden man dieſes merket, dieſelben ziehet man aus dem Lande heraus, und wirft ſie hinweg, denn an die- ſen waͤchſet nimmermehr Same, und durch die- ſes Durchraufen bekommen auch die guten Sa- men-Stauden beſſern Raum, Luft und Sonne. Man muß auch, ſo bald als der Same hart wird, ſolchen einernten; denn die Voͤgel freſſen ihn in kurzer Zeit hinweg. Wenn der Same zur voͤlligen Reifung gelanget, wird er ausgeraufet, auf einen luͤftigen Boden gelegt, und wenn er recht trocken geworden, ausgeſchla- gen und reine gemacht. Auf dem Boden, alwo er ausgebreitet worden, muß unterweilen wegen der Maͤuſe darnach geſehen werden, indem ſie ihn uͤberaus gerne freſſen. Er gehet 6 Jahr auf. §. 9. Weil der Koͤrbel, Kerbel, Koͤrbel- Kraut, Cerefolium officinarum ſive Chæ- rophyllon Tournefortii. Chærophillon ſati- vum, C. B. P. Chærophillon, I. B. als ein ſehr geſundes Kraut mit unter dem Spinat ge- kochet wird, ſo habe ich ihn zugleich hier mit be- ſchreiben wollen. Er erfordert mit dem Spinat einerley Erdreich, Pflegung und Wartung, und dauret gleichfals den Winter uͤber. Der Same aber

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/36>, abgerufen am 21.11.2024.