willen es zu rechter Zeit mit andern Gewächsen bey- gesetzet werden muß.
§. 41.
Jch habe schon in dem 2ten Theile p. 150. einVermeh- rnug einiger Gewächse durch abge- schnittene Reiser. Verzeichnis derjenigen Gewächse versprochen, wel- che sich durch die abgeschnittenen Zweige u. Sten- gel vermehren lassen, dahero wil ich zum Anhange dieses Capitels, um meinem Versprechen Genüge zu thun, die vornehmsten und bekantesten derselben, mit welchem ich es selbst versuchet, anführen. Wo- bey aber überhaupt zu erinnern, daß die Reiser und Stengel, welche man hierzu gebrauchen wil, fein grüne und gesund aussehen müssen. Auch ist nö- thig, daß sie öfters begossen und theils in Schatten, theils auch in warme Mist-Bette und Treib-Häu- ser gestellet werden. Doch leydet das starke und al- zuöftere Begiessen bey dem Jndianischen und wäs- serigen Gewächsen eine Ausnahme, und man hat bey denenselben behutsam zu verfahren, damit man der Sache nicht zu viel thue. Wenn die Gewächse anfangen wolleu zu treiben, so nimt man sie aus dem Schatten, und stellet sie nach und nach an die Sonne. Curiöse Liebhaber können solches auch mit mehreren Gewächsen, als hier benennet wer- den, versuchen, so wird sich finden, daß es noch bey vielen andern angehet. Denn alle Gewächse, wel- che einen starken Mark, Holung oder Kern haben, lassen sich auf diese Art, nemlich durch das Sto- pfen vermehren.
Abro-
Q 3
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
willen es zu rechter Zeit mit andern Gewaͤchſen bey- geſetzet werden muß.
§. 41.
Jch habe ſchon in dem 2ten Theile p. 150. einVermeh- rnug einiger Gewaͤchſe durch abge- ſchnittene Reiſer. Verzeichnis derjenigen Gewaͤchſe verſprochen, wel- che ſich durch die abgeſchnittenen Zweige u. Sten- gel vermehren laſſen, dahero wil ich zum Anhange dieſes Capitels, um meinem Verſprechen Genuͤge zu thun, die vornehmſten und bekanteſten derſelben, mit welchem ich es ſelbſt verſuchet, anfuͤhren. Wo- bey aber uͤberhaupt zu erinnern, daß die Reiſer und Stengel, welche man hierzu gebrauchen wil, fein gruͤne und geſund ausſehen muͤſſen. Auch iſt noͤ- thig, daß ſie oͤfters begoſſen und theils in Schatten, theils auch in warme Miſt-Bette und Treib-Haͤu- ſer geſtellet werden. Doch leydet das ſtarke und al- zuoͤftere Begieſſen bey dem Jndianiſchen und waͤſ- ſerigen Gewaͤchſen eine Ausnahme, und man hat bey denenſelben behutſam zu verfahren, damit man der Sache nicht zu viel thue. Wenn die Gewaͤchſe anfangen wolleu zu treiben, ſo nimt man ſie aus dem Schatten, und ſtellet ſie nach und nach an die Sonne. Curioͤſe Liebhaber koͤnnen ſolches auch mit mehreren Gewaͤchſen, als hier benennet wer- den, verſuchen, ſo wird ſich finden, daß es noch bey vielen andern angehet. Denn alle Gewaͤchſe, wel- che einen ſtarken Mark, Holung oder Kern haben, laſſen ſich auf dieſe Art, nemlich durch das Sto- pfen vermehren.
Abro-
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
willen es zu rechter Zeit mit andern Gewaͤchſen bey-
geſetzet werden muß.
§. 41.
Jch habe ſchon in dem 2ten Theile p. 150. ein
Verzeichnis derjenigen Gewaͤchſe verſprochen, wel-
che ſich durch die abgeſchnittenen Zweige u. Sten-
gel vermehren laſſen, dahero wil ich zum Anhange
dieſes Capitels, um meinem Verſprechen Genuͤge
zu thun, die vornehmſten und bekanteſten derſelben,
mit welchem ich es ſelbſt verſuchet, anfuͤhren. Wo-
bey aber uͤberhaupt zu erinnern, daß die Reiſer und
Stengel, welche man hierzu gebrauchen wil, fein
gruͤne und geſund ausſehen muͤſſen. Auch iſt noͤ-
thig, daß ſie oͤfters begoſſen und theils in Schatten,
theils auch in warme Miſt-Bette und Treib-Haͤu-
ſer geſtellet werden. Doch leydet das ſtarke und al-
zuoͤftere Begieſſen bey dem Jndianiſchen und waͤſ-
ſerigen Gewaͤchſen eine Ausnahme, und man hat
bey denenſelben behutſam zu verfahren, damit man
der Sache nicht zu viel thue. Wenn die Gewaͤchſe
anfangen wolleu zu treiben, ſo nimt man ſie aus
dem Schatten, und ſtellet ſie nach und nach an die
Sonne. Curioͤſe Liebhaber koͤnnen ſolches auch
mit mehreren Gewaͤchſen, als hier benennet wer-
den, verſuchen, ſo wird ſich finden, daß es noch bey
vielen andern angehet. Denn alle Gewaͤchſe, wel-
che einen ſtarken Mark, Holung oder Kern haben,
laſſen ſich auf dieſe Art, nemlich durch das Sto-
pfen vermehren.
Vermeh-
rnug einiger
Gewaͤchſe
durch abge-
ſchnittene
Reiſer.
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/255>, abgerufen am 03.03.2025.
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